Trixie Belden 02 - Trixie Belden auf der richtigen Spur
zum Essen kaufen!“
Sie ritten weiter. Plötzlich verkündete Trixie: „Wir lassen den ,Binsenkorb’ sausen und suchen Uli an der Stelle, wo wir die Blue jeans im Gebüsch verschwinden sahen.“
„Machen wir!“ pflichtete ihr Brigitte bei.
Gemächlich trabten sie dahin.
„Hier ist eine Abzweigung!“ rief Trixie lebhaft.
„Du mit deinen Abzweigungen!“ lachte Brigitte sie aus. „Du weißt doch — dann geht es wieder rundherum wie bei einer Kaffeemühle.“
Trixie stimmte in das Lachen ein.
„Ich fürchte, du hast recht, Brigitte — das geht mal wieder fein im Kreis herum!“
„Weißt du noch, was Uli damals sagte, als wir uns im Wald verirrt hatten? ,Klettere auf einen Baum, da hast du mehr Aussicht als im tiefen Tal.’“
„Menschenskind!“ frohlockte Trixie. „Das ist die Masche!“ Sie sprang ab. „Halt mal meine Zügel. Da steht sogar ein Walnußbaum! Die sind selten hier!“ Geschickt wie eine Katze kletterte sie hinauf. Als sie die dritte Gabelung erreichte, schrie sie begeistert auf: „Brigitte Willer! Wie wir es geschafft haben, weiß ich nicht, aber — genau unter uns liegt Schmitts verlassener Obstgarten!“
„Das kann doch nicht wahr sein!“ rief Brigitte ungläubig. Trixie strahlte über das ganze Gesicht. Als sie noch ein Stückchen höher hinaufkam, jubelte sie plötzlich wie von Sinnen: „Gitta! Ich weiß, wer das Medaillon gestohlen hat!“
„Komm sofort herunter!“ befahl Brigitte. „Du bist ja verrückt. Bitte, komm herunter!“
Trixie hockte verschmitzt lachend auf einem Ast. „Hier ist ein riesengroßes Nest! Und wer legt hier seine Eier? Dreimal darfst du raten! — Frau Schmitts geliebter Karlchen Kraah! Ich sehe zwei silberne Fingerhüte, drei einzelne Markstücke, ein Büschel Lametta, einen Schlüssel aus Messing, vier silberne Teelöffel, ein paar rostige Rasierklingen und — ein goldenes Medaillon!“
Vorsichtig rutschte sie herunter und ließ das kostbare Schmuckstück in Brigittes geöffnete Hände gleiten. „Sicher ist Karlchen Kraah gestern morgen ins Wohnzimmer geflogen, als Frau Schmitt lüftete. Da hat er das Ding liegen sehen und stibitzt!“
Beide Mädels betrachteten in Ruhe die Bilder.
„Du meine Güte“, schnaufte Trixie, „dieser alte Satansbraten hätte fast unschuldige Leute ins Gefängnis gebracht! Komm, Brigitte, laß uns schnell zu Frau Schmitt reiten.“ Sie näherten sich dem Bauernhaus. Lassi bellte schon, ehe er sie sah. Frau Schmitt öffnete das Küchenfenster und winkte ihnen zu. Trixie schwenkte das Medaillon wie einen erlegten Hasen hin und her.
„O Puttchen!“ Frau Schmitt blieb der Mund offen stehen. „Wo hast du denn das gefunden?“ Sie war den Tränen nahe.
„Im Nest von Karlchen Kraah! Oben im Walnußbaum hütet er seine Schätze. — Hier ist der Rest.“ Sie holte ihr Taschentuch aus der Hosentasche und schüttete den Inhalt auf den Küchentisch.
Überglücklich küßte Frau Schmitt die Bilder ihrer Kinder. Dann hing sie sich das Medaillon um den Hals. „Jetzt wird es immer getragen, und nachts lege ich es unter mein Kopfkissen. Aber — Karlchen Kraah! Dieses Mal hat es dich erwischt! Du landest im Koch topf!“ Sie wurde ernst. Tränen traten ihr in die Augen. „Und ich habe die arme kleine Frau Darnehl verdächtigt!“
Trixie preßte die Zähne zusammen, sollte sie...
Frau Schmitt enthob sie einer Antwort. Sie setzte Kuchen und Traubenmost auf den Tisch und forderte die Freundinnen auf zuzugreifen. Während sie aßen und schwatzten, hatten die Mädels gar nicht darauf geachtet, daß der Himmel sich bewölkte. In der Ferne hörte man dunkles Grollen.
„Wir müssen ganz schnell aufbrechen“, drängte Trixie.’ „Jede Minute wird es anfangen zu gießen. Pech für die Bohnenernte. Nun wird Ihnen alles verregnen — schade!“
Frau Schmitt sah sie voller Zufriedenheit an. „Der Himmel hat mal wieder ein Einsehen gehabt. Heute morgen noch kamen zwei Brüder, die Arbeit suchten. Der Große scheint mit der Arbeit auf einem Hof vertraut zu sein. Der Jüngere ist ein kleines Kerlchen, aber flink und zäh. Selbst wenn Darnehls zurückkommen sollten — wir haben auf dem Hof Platz für alle.“
Trixie ging zur Tür. „Fein, daß Sie auch diese Sorge los sind.“ Sie winkten Frau Schmitt zu und eilten hinaus.
In der Falle
Während sie flott dahintrabten, bewölkte es sich immer mehr. Dicke Tropfen fielen. „Das regnet sich heute ein“, klagte Brigitte. „Nun können wir nicht
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