Trixie Belden 02 - Trixie Belden auf der richtigen Spur
da aus! Auf dem kleinen Herd lag ein umgekippter Topf mit Hafergrütze. Die Herdplatte war überkrustet mit einem dicken Haferflockenkleister. Auf dem Fußboden fand sie die Scherben einer Schüssel und eine Menge weißes Pulver. Als sie sich bückte, entdeckte sie eine offene Packung Kartoffelmehl. Sie wunderte sich. Haferflocken und Kartoffelmehl? Dann dämmerte es ihr — hier hatte sich jemand verbrannt! Im Unterricht für „Erste Hilfe“ hatte sie gelernt: Hat man bei einer Brandwunde keine Heilsalbe zur Hand, kann man auch Kartoffelmehl über die verbrannte Stelle streuen!
Plötzlich hörte Trixie Brigittes helle Stimme ihren Namen rufen. Sie eilte ihr entgegen. Fräulein Trasch folgte Brigitte langsam. Ihre rechte Hand steckte in einem weißen Verband und war hochgebunden. „Ich ungeschickte, dumme Liese“, sagte sie etwas verlegen, „wollte den Haferbrei umrühren und habe dabei den Topf umgestoßen. Der Inhalt floß direkt auf meine Hand — so ein Pech!“
„Es hat eine große Brandwunde gegeben und die tut Fräulein Trasch furchtbar weh“, ergänzte Brigitte.
Fräulein Trasch war ganz blaß. „Es ist wirklich zu dumm“, sagte sie. „Wir wollten doch heimfahren. Ich muß die Hand wohl für zwei bis drei Tage ruhig halten. Dafür habt ihr beide nun länger Zeit, den Uli zu suchen...“
Es klopfte an der Wohnungstür. Trixie öffnete. Draußen stand der Postbote. „Telegramm für Fräulein Trasch“, sagte er.
Trixie öffnete den Umschlag. Langsam las sie vor:
„rückkehren donnerstag abend, erwarten sie und brigitte zu hause.“
jora willer.
Trixie holte tief Luft.
„Das fehlte uns noch! Mit Ihrer Hand können Sie doch nicht fahren. Was nun?“
„Aber sicher fahren wir!“ bestimmte die Erzieherin. „Glücklicherweise bin ich Rechts- und Linkshänder. Dann steuere ich den Wagen eben hauptsächlich mit meiner linken Hand! Und nun lauft los!“
Die Mädchen machten Ordnung im Wohnwagen und richteten einen kleinen Imbiß für die Erzieherin. Es war kurz nach zehn Uhr, als sie Prinz und Cäsar bestiegen.
Wie am Vortage summten die Fliegen um die Nüstern der Pferde und machten die Tiere sehr unruhig.
„Das ist wirklich ekelhaft“, schimpfte Trixie.
„Im übrigen glaube ich, ist es völliger Quatsch, zum ,Binsenkorb’ zu reiten. Uli wird bestimmt nicht da sein. Inzwischen wird er wahrscheinlich eingesehen haben, daß er ohne Zeugnisse keine Stellung bekommt. Außerdem sagte mir Frau Schmitt, daß der Leiter ein gräßlicher Brummbär ist.“
„Wann hat sie dir das erzählt?“ Brigitte sah die Freundin erstaunt an. „Also — da warst du heute morgen?“
Trixie berichtete von den Darnehls. „Was ist das für ein Durcheinander! Ich kann mir keinen Vers drauf machen!“
Brigitte lächelte überlegen.
„Mir leuchtet es ein! Darnehls mußten gehen, nachdem Susi erzählte, daß sie uns gesehen hat. Auch werden sie im Radio gehört haben, daß man den ,Rubin’ sucht. Sie werden sich sagen, daß wir das wissen! Nachdem wir auf Schmitts Hof waren, konnten sie es nicht wagen, länger zu bleiben. Sie befürchteten, daß wir die Polizei benachrichtigten. Eigentlich müssen wir zur Polizei gehen!“
„Stimmt! Offen gestanden“, gab Trixie zu, „ich bin heute morgen losgelaufen, weil ich herausfinden wollte, ob der Wohnwagen von Darnehls der ‚Rubin’ ist. Dann hätte ich nämlich Frau Schmitt alles erzählt.“
Ruhig sagte Brigitte: „Das habe ich mir gedacht!“
„Ich verstehe nur eines nicht: Wie konnten die Darnehls das Medaillon mitnehmen, wo Herr und Frau Schmitt so gut zu ihnen waren? Und wenn sie schon stehlen wollten — warum haben sie dann nicht das Silber oder das Eiergeld genommen?“
„Frau Schmitt hat sicher recht: Die Darnehls wollen das Medaillon ins Pfandhaus bringen! Trixie, die armen Leute rennen ja in ihr Verderben. Die Polizei sucht den ,Rubin’. Jeden Augenblick können sie geschnappt werden!“
„Wenn sie doch so schlau wären, den Wohnwagen irgendwo im Wald stehenzulassen“, sagte Trixie. „Wenn die Polizei ihn da findet, heißt es sofort: Aha — wieder die Bande!“
„Wir können nur hoffen, daß die Darnehls so klug sind wie wir!“ Brigitte zog die Zügel an, und Cäsar fiel in kurzen Galopp. „Sicher ist es nicht richtig, zu hoffen, daß die Darnehls durch die Maschen der Polizei schlüpfen. Aber ich kann mir nicht helfen — in dieser Welt stimmt doch etwas nicht! Wir haben so viel Geld, und diese Leute können sich nicht einmal genug
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