Trixie Belden 02 - Trixie Belden auf der richtigen Spur
weitersuchen.“
„Und ob wir das können!“ entgegnete Trixie unternehmungslustig. „Wir geben die Pferde in der Reitschule ab und laufen zu Fuß. Dann können wir überall herumkriechen und im Wald werden wir nicht so naß.“
Brigitte war einverstanden. Wenig später liefen sie los. Trixie übernahm die Führung. Zuerst ging es durch den Wald, dann aber steuerte Trixie Wiesen und Felder an.
„Wohin führst du mich, Trixie Belden? Wenn wir uns wieder verirren, lege ich mich auf den Boden und sterbe!“ Trixie lachte. „Wir müßten eigentlich schon da sein. Es sollte mich nicht wundern, wenn hier bei diesem Knick...“ Brigitte hielt die Luft an. Dann pfiff sie durch die Zähne. Sie kamen näher. Vollkommen eingewachsen von wildem Wein, Birkensträuchern und hohem Unkraut stand das, was einstmals eine Scheune gewesen war! Das Dach hing schief herunter und wies große Löcher auf.
Warnend legte Trixie den Finger auf die Lippen. „Leise! Vielleicht sind sie da! Wir müssen uns heranschleichen. Ich geh...“
Brigitte klammerte sich an Trixie. „Lieber ertrinke ich hier im Regen! Ich geh da nicht hinein. Ich hab Angst!“
„Ich glaube, die alte Kate hat nicht einmal eine Tür. Ich krieche rundherum. Warte auf mich!“ flüsterte Trixie.
Sie schlüpfte durch das Gebüsch. Das große Scheunentor hing mit einem Flügel lahm in einer Angel der andere Teil lag verrottet auf dem Boden. Von einem Lastwagen war nichts zu sehen. Aber im Gras bemerkte Trixie die frischen Spuren von Autoreifen.
„Komm her!“ rief sie. „Die Luft ist rein!“ Sie winkte Brigitte zu und lief in die Scheune.
Drinnen wollten die Mädchen ihren Augen nicht trauen. Das reinste Warenlager lag vor ihnen ausgebreitet: Eisschränke, Waschmaschinen, Elektroofen, Radioapparate, Fernseher, Staubsauger, Lampen, Matratzen und viele elektrische Geräte für den Haushalt.
„Donnerwetter!“ Trixie sah sich neugierig um.
„Bitte, sei ruhig“, beschwor Brigitte sie. „Da kommt doch jemand. Hörst du nicht...“
Trixie lauschte angespannt. Dann ergriff sie Brigittes Arm und drängte: „Los, schnell, da hinauf! Auf den Heuboden!“ Sie wollte auf die wacklige Leiter steigen.
„Die Leiter hält das bestimmt nicht mehr aus. Sie wird zusammenbrechen! Trixie — ich hab Angst...“
Trixie schüttelte die Freundin. „Sei vernünftig — Gitta!“ Mit zitternden Beinen kletterte Brigitte hinauf. Trixie folgte ihr: Dann hörten sie Stimmen. „Und was ist mit dem rothaarigen Jungen?“
Die alten Holzdielen hatten viele Löcher. Vorsichtig schob sich Trixie voran. Behutsam wischte sie das Heu beiseite, bis sie durch eine Spalte nach unten lugen konnte. Georg stand im Eingang! Ein starker Mann drängte sich hinter ihm in die Scheune. „Der Junge interessiert mich überhaupt nicht!“ sagte er.
„Versteh ich nicht“, zischte Georg gehässig. „Von zwei dummen Gören läßt du dich aus einem prima Versteck verjagen, aber dieser Lausejunge...“
„Halt’s Maul!“ unterbrach ihn der andere Mann unwirsch. „Hol den Wagenheber, den du Dussel hier liegengelassen hast. Der Lastwagen nützt uns gar nichts, wenn er mit einem Plattfuß auf der Straße steht!“
„Ich klettere erst mal auf den Heuboden! Ich will wissen, ob der Bengel wieder da oben ist!“ Mit dem habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen!“ hörten sie Georg sagen.
Trixie wagte nicht, Brigitte anzusehen. Sie schloß die Augen und hörte mit Grauen Fußtritte auf der Leiter.
„Du Blödmichel!“ brummte der Dicke. „Der Junge ist nicht da oben. Der hat genau solche Angst vor der Polizei wie wir. Hol den Wagenheber, sag ich dir. Wir wollen weiter. Möchtest wohl, daß jemand in unseren Laster guckt, während du hier mit dem Jungen Verstecken spielst!“
Der breitschultrige Mann sah aus, als ob er den Kellner gewaltig verdreschen wollte.
„Paß auf, wen du hier Blödmichel nennst, Edu!“ keuchte Georg. „Ich hab genug von deinem Herumkommandieren. Wir haben abgemacht: Halbe — Halbe. Stimmt’s?“
Edu grinste verächtlich und gröhlte: „Halbe — Halbe! Daß ich nicht lache, das könnte dir so passen! Ich habe mein Köpfchen angestrengt und alles gewagt! Sei froh, wenn ich dir ein Drittel gebe, du Halbidiot!“
„Du elender Betrüger! Wer hat dir denn geholfen? Wer hat rumgehorcht, wo die Wohnwagen hinfahren?“
Ohne die Lippen zu bewegen, knurrte Edu: „Mir langt’s. Wenn wir den Reifen gewechselt haben, laden wir den Laster voll. Dann fahre ich los. Wenn ich
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