Trixie Belden 04 - Trixie Belden entlarvt den falschen Onkel
hätte, daß er — oder jemand, der ihm ähnlich sieht — dort Freunde hat? Ich meine, ehe Sie mir etwas davon erzählt haben?“
Tom hob die Augen zum Himmel. „Du verstehst es, die Leute auszufragen, stimmt’s? Hm, alles was ich dazu sagen möchte, ist: Laß die Finger von dieser Sache.“ Plötzlich wechselte er das Thema: „Ich wollte übrigens wegen etwas anderem mit dir reden. Es geht um das alte Pförtnerhaus.“
Trixie blinzelte überrascht. „Was ist damit, Tom?“
Er vermied es noch immer, ihr in die Augen zu sehen, und sagte: „Ihr habt ja schon eine Menge Zeit und Geld dafür verwendet, das Haus wieder in Schuß zu bringen, soviel ich sehe.“ Trixie machte den Mund auf, um etwas zu erwidern, aber er hob die Hand. „Ich möchte mich nicht in eure Geheimnisse mischen, aber... Hm, du weißt ja, daß Celia und ich in Kürze heiraten werden, und... Na ja, der langen Rede kurzer Sinn ist: Herr Willer hat uns versprochen, daß wir im alten Pförtnerhaus wohnen können.“
Trixie schnappte nach Luft. „O nein!“ stöhnte sie. „Das darf nicht wahr sein!“
Tom machte ein fast ebenso unglückliches Gesicht wie sie. „Es tut mir schrecklich leid, Trixie, aber was soll ich bloß tun? Celia ist ganz verrückt nach dem Haus.“
„Weil wir es jetzt hergerichtet haben“, versetzte Trixie bitter. „Es war vorher nichts als ein baufälliger Schuppen.“
„Tut mir leid“, wiederholte Tom unbehaglich. „Sie war heute früh schon dort, um die Fenster auszumessen — wegen der Vorhänge, weißt du.“
Trixie ließ sich fassungslos auf einen Haufen Herbstblätter sinken. „Genau das tut Brigitte auch gerade. Du liebe Zeit, Tom, es ist doch unser geheimes Klubhaus!“
Tom lachte, aber es klang nicht sehr vergnügt. „Man braucht keine besondere Spürnase zu haben, um das herauszufinden. Und Brigitte würde es auch nicht fertigbringen, zu ihrem Vater zu laufen und ihm vorzujammern, daß ihr das Haus behalten wollt.“
„Ganz bestimmt nicht“, sagte Trixie überzeugt.
Tom holte tief Luft. „Ich werde euch jeden Pfennig zurückzahlen, den ihr ausgegeben habt. Und für die Arbeit bekommt ihr natürlich auch eine Entschädigung. Ihr könntet euch doch ein anderes Klubhaus bauen, irgendwo, wo kein Mensch hinkommt, nicht?“
Trixie erhob sich und wischte den Staub von ihren Jeans. „Ich weiß nicht, Tom“, sagte sie zweifelnd. „Ich werde mit den anderen darüber reden und Ihnen dann Bescheid sagen.“
Mit .hängenden Schultern schlich sie ins Herrenhaus und wählte die Telefonnummer der Links.
Der Butler Harrison meldete sich. „Wer spricht, bitte?“
„Trixie Belden.“
„Ich werde Fräulein Dinah rufen“, sagte er würdevoll.
Während Trixie wartete, ging ihr das Gespräch mit Tom unentwegt im Kopf herum. Es war ein furchtbarer Schlag, das Klubhaus zu verlieren, nachdem sie sich damit so viel Arbeit gemacht und sich das Geld für die Reparaturen so sauer verdient hatten. Tom konnte leicht vorschlagen, daß sie sich irgendwo ein anderes Haus bauen sollten — jetzt, wo der Winter kam. Bei Eis und Schnee konnte man nicht arbeiten, und außerdem war es dann abends meist schon dunkel, wenn sie aus der Schule kamen.
Wieder meldete sich die frostige Stimme des Butlers. „Fräulein Belden? Fräulein Dinah ist nicht für Sie zu sprechen.“
Wie betäubt hörte Trixie ein Klicken in der Leitung. Er hatte aufgelegt.
Die Turmstraße
Für eine Weile saß Trixie im Arbeitszimmer der Willers und starrte verwirrt vor sich hin. Sie hielt den Telefonhörer noch immer umklammert, als Uli durch die Tür kam.
„Was ist denn mit dir los?“ fragte er überrascht.
Trixie legte hastig den Hörer auf die Gabel. Ulis Anblick erinnerte sie wieder an die unangenehme Nachricht, die sie ihm und den anderen überbringen mußte. „Ach, Uli“, rief sie, „weißt du es schon? Herr Willer hat das Pförtnerhaus — unser Klubhaus — Tom und Celia versprochen!“
Uli fuhr sich mit beiden Händen durch den roten Haarschopf. „Seit wann denn? Das kann doch nicht wahr sein!“ Trixie nickte traurig. „Doch, es stimmt — Tom hat es mir vor ein paar Minuten gesagt. Im Grund kann er nichts dafür. Celia hat sich das Haus in den Kopf gesetzt. Ich habe keine Ahnung, wie sie ausgerechnet auf diese Idee gekommen ist, aber…“
„Ich glaube, ich weiß, wer sie darauf gebracht hat“, unterbrach sie Uli grimmig. „Bobby! Letzten Sonntag hat er sich stundenlang in der Küche herumgetrieben und massenweise Milch
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