Trixie Belden 08 - Trixie Belden hat sich geirrt
entlassen.“
Er wandte sich jäh ab, doch Trixie legte ihm die Hand auf den Arm und hielt ihn zurück. „Warten Sie noch einen Augenblick!“ bat sie. „Hat Dan gesagt, daß er Brigittes Uhr gefunden und verkauft hat?“
„Nein, er hat es nicht zugegeben. Aber ich bin heute nachmittag zum Kreuzweg geritten und habe mir die Fußspuren im Schnee angesehen. Sie sind Beweis genug.“
„Brigitte ist noch immer der Meinung, daß es jemand anderer gewesen sein könnte“, sagte Trixie. „Es gibt ja noch mehr Jungen, die solche Stiefel tragen.“
Doch Reger schüttelte nur den Kopf. „In der Stadt vielleicht — hier nicht.“ Er ging auf sein Pferd zu, und Trixie hörte noch, wie er halblaut hinzufügte: „Wahrscheinlich war es dumm von uns, etwas anderes zu erwarten.“
Der Dieb in der Nacht
Am Montag morgen machten die „Rotkehlchen“ auf ihrem Weg zum Bus beim Klubhaus halt, um die fertigen Plakate abzuholen.
„Ich laufe schnell hinein und hole den ganzen Kram. Ihr könnt inzwischen vorausgehen“, sagte Martin und verschwand durch die Tür. Einen Augenblick später erschien er jedoch schon wieder auf der Schwelle und rief den anderen in seltsamen Ton nach: „He, kommt mal hierher!“
„Ach was, wir verpassen noch den Bus, laß deine Späße!“ erwiderte Uli ungeduldig.
„Das ist kein Spaß“, rief Martin ernst. „Wir hatten heute nacht einen Besucher hier.“
Die anderen wechselten erschrockene Blicke, stürzten in ihr Klubhaus und sahen sich entsetzt in dem sonst so gemütlichen Raum um: Plakate waren auf dem Boden verstreut, Farbtöpfe umgekippt, Vorhänge zerrissen. Überall herrschte wüstes Durcheinander.
„Einer von uns scheint gestern die Tür nicht verschlossen zu haben.“ Uli war der erste, der seine Sprache wiederfand.
Trixie verteidigte sich und ihre Freundin sofort. „Wir haben ganz bestimmt zugesperrt, nicht, Brigitte? Außerdem hat Martin doch gerade mit dem Schlüssel aufgeschlossen.“
„Sieht aus, als hätte unser Besucher einen Groll auf uns gehabt“, sagte Martin grimmig.
Ein Windstoß wehte einen der Vorhänge ins Zimmer, und Trixie bemerkte, daß eine Fensterscheibe zerbrochen war. „Na, da haben wir ja schon die Erklärung, wie er hereingekommen ist — wer immer es auch gewesen sein mag!“ rief sie.
Klaus sah sich die Sache genauer an. „Ja, du hast recht. Jemand hat die Scheibe eingeschlagen, so daß er die Hand ins Zimmer strecken und das Fenster öffnen konnte.“
Trixie hörte kaum zu. Sie lief plötzlich hinter die Zwischenwand, die den Klubraum teilte, und kam einen Augenblick später mit einem wütenden Ausruf zurück.
„Ich hab’s doch gewußt!“ stöhnte sie und hielt das kleine Zinnkästchen hoch, das als Klubkasse diente. Sie alle wußten, daß fünfzehn Mark und zwanzig Pfennig in dem Kästchen gewesen waren. Nun war es leer.
„Verflixt, das ist doch das gemeinste, was man sich vorstellen kann!“ stieß Trixie hervor. „Es geht gar nicht mal so sehr um das Geld, aber dieser Kerl hat den Verschluß aufgebrochen, so daß wir das Kästchen nicht mehr benutzen können. Ich wollte, er wäre hier, damit ich es ihm auf den Kopf schlagen könnte!“
„Fassen Sie sich, Gnädigste!“ sagte Martin und drohte ihr mit dem Zeigefinger. „Benimmt sich so eine heranwachsende junge Dame?“
Seine Schwester streckte ihm die Zunge heraus. „Ich bin völlig ruhig“, behauptete sie, doch schon begann es wieder in ihr zu brodeln. „Aber wer’s auch gewesen sein mag, er ist ein... ein...“
„Ganz deiner Meinung“, versicherte Klaus. „Höchstwahrscheinlich ist irgendein Landstreicher hier vorbeigekommen und hat sich ganz gemütlich für eine Nacht in unserem Klubhaus eingenistet.“
Uli bückte sich nach einem der Plakate und schüttelte den Kopf. „Er ist mit seinen nassen Stiefeln einfach über das Papier getrampelt.“
„Stiefel?“ wiederholte Trixie. Sie wechselte einen raschen Blick mit Brigitte und trat neben Uli. Tatsächlich— auf einem der Plakate war der deutliche Abdruck einer spitz zulaufenden Stiefelsohle mit schmalen Absätzen.
„Kommt mir bekannt vor“, sagte Uli. „Derjenige, der hier eingebrochen hat, trägt ähnliche Stiefel wie Dan Mangan.“
„Ich wette, es war Dan selbst!“ platzte Trixie heraus. „Er wollte sich bestimmt an Brigitte und mir rächen!“
Die drei Jungen sahen sie erstaunt an. „Ich schlage vor, du erklärst uns, wieso Dan sich an euch ,rächen‘ wollte. Was habt ihr ihm denn getan?“ fragte
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