Trixie Belden 08 - Trixie Belden hat sich geirrt
Cowboystiefel!“
Niemand hatte bemerkt, daß sich die Ladentür geöffnet hatte. Reger stand mit finsterem Gesicht auf der Schwelle. Mit zwei großen Schritten war er neben den Mädchen. „Was ist das für eine Geschichte mit Dan Mangan? Was hat der Junge angestellt?“
Ehe Trixie und Brigitte etwas erwidern konnten, sagte Herr Lytell lachend: „Die jungen Damen können sich offenbar nicht einigen, ob er etwas getan hat oder nicht.“
„Wie wär’s, wenn ihr mir die Sache erzählen würdet?“ schlug Reger kurz vor. „Und fangt von vorne an.“
Sie taten es, und Regers Gesicht wurde immer blasser und ernster, als Trixie fest behauptete, der Junge, der Brigittes Uhr verkauft hatte, müsse Dan gewesen sein.
„Ich bin da nicht so sicher“, widersprach Brigitte. „Warum vergessen wir die ganze Angelegenheit nicht einfach?“
Doch Reger schüttelte den Kopf. „Ich werde noch heute mit ihm und Herrn Maipfennig reden. Ich muß die Wahrheit herausfinden, und wenn sich die Sache so verhält, wie Trixie glaubt, wird Herr Maipfennig Dan dahin zurückschicken, wo er hergekommen ist.“ Doch die Freundinnen merkten, wie schwer ihm diese Entscheidung fiel.
„Vielleicht hat er sie tatsächlich verkauft“, sagte Brigitte eigensinnig. „Aber möglicherweise braucht er das Geld dringend.“
„Dann hätte er sich an Herrn Maipfennig wenden können.“ Reger machte ein finsteres Gesicht. „Ich fürchte, Dan ist ein Experiment, das uns mißlungen ist.“ Er machte auf dem Absatz kehrt und verließ Herrn Lytells Laden.
Kurz darauf kehrten auch Trixie und Brigitte zu ihren Pferden zurück. Sobald sie die Ladentür hinter sich geschlossen hatten, flüsterte Trixie aufgeregt: „Er hat Dan ein Experiment genannt! Kannst du dich erinnern, was Bobby über das „gefährliche Experiment“ sagte, das Reger und Tom Delanoy aus der Stadt mitbringen wollten? Sie müssen Dan Mangan damit gemeint haben!“
„Aber weshalb hätten sie ihn ein „gefährliches Experiment“ nennen sollen?“ fragte Brigitte stirnrunzelnd . „Er ist doch nur ein Junge.“
„Und warum sagte Reger zu meiner Mutter, daß wir nichts von der Sache erfahren dürften?“ überlegte Trixie. „Er schien sich furchtbare Sorgen zu machen.“
„Wir müssen Uli und deinen Brüdern doch nicht gleich die ganze Geschichte mit meiner Uhr erzählen, oder?“ fragte Brigitte beim Heimreiten. „Sie könnten böse auf Dan werden, wenn sie erfahren, daß wir ihm mißtrauen .“
Trixie erwiderte zweifelnd: „Ich glaube, es genügt, wenn wir ihnen ehrlich sagen, daß du deine Uhr verloren hattest, und daß jemand sie wiedergefunden hat. Dann werden sie dich nur aufziehen, weil du nicht aufgepaßt hast.“
„Prima, Trixie. Es wäre ungerecht, Dan zu beschuldigen, ehe wir wirklich die Wahrheit wissen.“
Die Finsternis brach schon herein, als Trixie und Brigitte ins Klubhaus kamen, um an den Plakaten für den Eiskarneval zu arbeiten. Uli hatte bereits mehrere ausgezeichneteEntwürfe mit mexikanischen Volkstänzern angefertigt, und die Mädchen machten sich nun mit Pinsel und Farbe an die Ausarbeitung. Die Jungen waren inzwischen mit der ersten Ladung von Brettern an den See gefahren, um mit dem Aufstellen der Verkaufsbuden zu beginnen. Es begann Spaß zu machen.
Mit dem Einbruch der Dunkelheit wechselte auch das Wetter. Ein scharfer Wind erhob sich, und es begann wieder in dicken Flocken zu schneien.
Trixie trat ans Fenster des Klubhauses und drückte die Nase gegen die Scheibe. „Ich glaube, wir sollten uns bald auf den Heimweg machen“, sagte sie. „Der Schneefall wird immer dichter.“ Sie beschattete die Augen mit der Hand. „Da kommt jemand geritten. Es ist Reger!“
„Wahrscheinlich hat er den armen Dan ins Verhör genommen“, erwiderte Brigitte unglücklich. „Ich wollte, ich hätte meine Uhr nie verloren!“
„Es ist aber nun mal passiert“, sagte Trixie vernünftig. „Natürlich ist es schlimm für Dan. Aber Reger und dein Vater müssen dafür sorgen, daß hier nur Leute angestellt werden, denen man trauen kann.“
Sie ging zur Tür und öffnete sie. Regers rotes Haar und seine breiten Schultern waren auf und auf mit Schnee bedeckt. Trixie bemerkte den düsteren Ausdruck auf seinem Gesicht sofort.
„Ich habe nicht lange Zeit“, sagte er. „Dachte mir schon, daß ihr hier sein würdet. Ich wollte euch nur sagen, daß ihr keinen Arger mehr mit Dan Mangan haben werdet. Herr Maipfennig wird ihn in den nächsten Tagen
Weitere Kostenlose Bücher