Trixie Belden 14 - Trixie Belden und die verschwundene Erbin
fertig mit der Arbeit. Janie wird wahrscheinlich zu uns kommen und eine Weile bei uns wohnen, weißt du. Wir hoffen, daß es ihr hilft, rascher wieder gesund zu werden. Mami und Bobby sind in die Klinik gefahren, um sie zu holen.“
„Was? Janie ... soll... hierherkommen?“ fragte Juliana mit weit aufgerissenen Augen.
„Ja. Hier kann sie Waldspaziergänge machen, und Mami wird sie richtig herausfüttern, und...“ Trixie stockte. „Warum siehst du denn so überrascht aus?“
„Ich bin nicht überrascht, ich bin entsetzt. Hat der Arzt gesagt, daß sie das Krankenhaus schon verlassen darf?“
„Mami will ihn erst fragen. Natürlich wird sie Janie nur herbringen, wenn Dr. Gregory einverstanden ist. Aber warum bist du denn so entsetzt?“
„Warum? Janie könnte gefährlich sein, darum! Sie könnte plötzlich durchdrehen und jemanden angreifen!“ erwiderte Juliana.
Diese Vorstellung erschien den Beldens so absurd, daß Klaus und Martin in wildes Gelächter ausbrachen. Trixie aber sagte mit großem Nachdruck: „ Janies Verstand ist ganz in Ordnung. Leute mit Gedächtnisschwund sind nicht gefährlich. Und Janie ist so ein zierliches, zartes Mädchen. Kein Wunder, daß meine Brüder lachen! Janie wiegt wahrscheinlich nur hundert Pfund. Wie könnte sie irgend jemandem etwas tun?“
„Dazu müßte sie schon Karatemeisterin sein“, warf Martin ein. Er lachte noch immer. „Sie wird wohl bald hier sein, Juliana. „Wenn du also Angst hast...“
„...kann ich gleich zu Frau Vanderpol zurückgehen, wolltest du doch wohl sagen?“ vervollständigte Juliana böse. „Das werde ich auch tun. Vielleicht bereut ihr noch, was ihr da macht.“ Und sie drehte sich auf dem Absatz um und verschwand.
„Sei doch nicht gleich wütend auf uns!“ rief Trixie ihr nach. „Wir hätten dich nicht auslachen sollen. Aber wirklich, Janie ist nicht...“
Martin unterbrach sie. „Sie hört dich schon nicht mehr. Sie ist vor Wut wie eine Rakete davongestürmt . Heiliger Strohsack, ich glaube, sie ist nicht ganz richtig im Oberstübchen!“
Klaus nickte. „Wirklich, so einen Unsinn habe ich noch nie gehört“, sagte er. „Gedächtnisschwund und gefährlich! Jeder, der auch nur einigermaßen seinen Verstand beisammen hat, muß doch wissen, daß das völlig absurd ist!“ Trixie machte ein besorgtes Gesicht. „Trotzdem hätten wir Juliana nicht so behandeln dürfen. Sie ist schließlich Ulis Cousine, und wir haben uns über sie lustig gemacht.“ Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und fügte erschrocken hinzu: „Herrje, es ist schon so spät, und ich wollte doch wenigstens noch den Tisch decken!“
Sie raste in die Küche, legte rasch die bunten Sets auf denTisch, stellte Teller darauf und legte Besteck und Servietten daneben. Dann wusch sie sich Gesicht und Hände und bürstete ihre sandfarbenen Locken.
Noch während sie vor dem Spiegel stand, hörte sie Motorengeräusch von der Auffahrt her. Sie öffnete die Küchentür und lief über den Rasen.
„Willkommen bei uns!“ rief sie Janie entgegen, die eben mit Frau Belden und Bobby aus dem Auto stieg.
Als Janie in die gemütliche Küche kam, blieb sie stehen und sah sich um. Sie atmete den Duft der frisch geernteten Apfel ein, sah, wie sich die gestärkten Gardinen im Luftzug bewegten und ließ den Blick über den einladend gedeckten Tisch schweifen. Dann sah sie Trixies gerötetes, strahlendes Gesicht, merkte, daß Frau Belden ihr freundlich zunickte und faßte Bobby fester an der Hand.
„Wie schön es hier ist!“ sagte sie mit einem tiefen Seufzer. „Warum sind Sie nur so gut zu mir?“
„Wir möchten, daß du dich bei uns wohl fühlst, weil wir dich gern haben“, sagte Trixie schlicht.
„Und daß du bald gesund wirst!“ schrie Bobby, rannte zur Küchentür, öffnete sie, um den Hund einzulassen, und schlug sie mit einem Knall wieder zu.
„Schon recht, aber wann wird Bobby endlich lernen, eine Tür normal zuzumachen, statt sie zuzuschlagen?“ brummte Martin.
„Er wird es genauso lernen, wie du es erst lernen mußtest “, sagte Frau Belden ruhig.
„Ha, da hast du’s, du Schlaukopf!“ krähte Bobby triumphierend.
„Ach, wirklich?“ Martin drehte sich rasch um und zog seinem kleinen Bruder den Stuhl weg, als er sich gerade hinsetzen wollte. Bobby landete unsanft auf dem Boden und begann natürlich laut zu brüllen.
„Martin, du hilfst Bobby sofort hoch!“ sagte Frau Belden. „Und hört um Himmels willen auf, euch so anzuschreien!“
„Da
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