Trixie Belden 14 - Trixie Belden und die verschwundene Erbin
Nummer! Schreib du. sie auf, bitte; die Vorwahl brauchen wir auch. Und jetzt komm schnell, die Zelle ist gerade frei!“ Mit zitternden Fingern wählte Trixie die fremde Nummer. Brigitte stand neben ihr, bereit, jedesmal eine neue Münze einzuwerfen, sobald das Signal aufleuchtete. Trixies Herz klopfte heftig, während sie das Telefon läuten hörte. Einmal... zweimal... Dann wurde endlich der Hörer abgenommen, und eine Frauenstimme sagte: „Hallo? Hier Menge.“
„Oh, guten Tag, Frau Menge!“ sprudelte Trixie hervor. „Ich bin Trixie Belden, und ich rufe aus Lindenberg an. Sie kennen mich nicht, aber ich habe eine wichtige Nachricht für Sie. Meine Freundin Brigitte Willer steht neben mir. Ach, herrje... das sagt Ihnen natürlich nichts. Aber ich glaube, wir kennen Ihre Schwester!“
„Heiliger Himmel!“ sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung schwach. „Sie meinen, daß Sie wissen, wo Barbara ist? Warten Sie einen Augenblick, ich muß mich setzen, meine Knie zittern so. Geht es Barbara gut?“
„Ja, ich glaube schon. Wissen Sie, die Sache ist folgendermaßen...“
Und Trixie berichtete von Janies Unfall und beschrieb das junge Mädchen. „ Janie — so nennen wir sie — hatte langes, blondes Haar, ehe die Schwestern es wegen der Kopfverletzung abschneiden mußten.
„O Gott! Bitte, erzählen Sie weiter!“
„Sie ist nicht ernstlich verletzt worden. Wir nehmen an, daß es ein Unfall war. Niemand scheint es genau zu wissen. Ihr Kopf ist jetzt wieder in Ordnung... Na ja, eigentlich nicht so ganz, aber...“
„Wie meinen Sie das?“ fragte Frau Menge dazwischen. „Das klingt ziemlich widersprüchlich.“
„Oh, tut mir leid. Ich wollte nur sagen, daß Ihre Schwester — ich hoffe jedenfalls, daß es Ihre Schwester ist... ja, daß es ihr gutgeht . Nur hat sie ihr Gedächtnis verloren. Die Ärzte meinen, es wäre nur vorübergehend. Körperlich geht es ihr gut, Frau Menge.“
„Soll das heißen, daß Barbara geistig nicht in Ordnung ist? O mein Gott!“
„Nein, Frau Menge, bitte... es geht ihr gut. Die Ärzte glauben, daß der Gedächtnisschwund nicht lange anhalten wird. Sie ist aus dem Krankenhaus entlassen worden und lebt zur Zeit in unserem Haus am Rand von Lindenberg. Ich werde Ihnen unsere Telefonnummer geben, dann können Sie bei uns anrufen. Aber bitte lassen Sie uns ungefähr eine halbe Stunde Zeit, nach Hause zurückzufahren, ehe Sie anrufen. Meine Freundin und ich haben eben erst den Artikel in der Zeitung gefunden, in dem Sie vom Verschwinden Ihrer Schwester berichten. Deshalb haben wir uns gemeldet. Bitte rufen Sie diese Nummer an.“ Trixie nannte die Telefonnummer ihrer Eltern und die Lindenberger Vorwahl. „Also, dann in einer halben Stunde.“
Am anderen Ende wurde der Hörer aufgelegt. Trixie sagte niedergeschlagen: „Sie hat aufgehängt. Wahrscheinlich habe ich ziemlich wirres Zeug dahergeredet. Sie muß mich für verrückt gehalten haben. Aber ich glaube, wir fahren jetzt besser auf schnellstem Weg nach Hause, Brigitte, ehe sie zurückruft. Mami hat nicht die leiseste Ahnung, worum es geht!“
Die Freundinnen rannten zur Bibliothek zurück, schoben ihre Fahrräder keuchend die Anhöhe hinauf und radelten dann im Rekordtempo die Talstraße entlang. Vor dem Haus der Beldens ließen sie ihre Fahrräder fallen und rissen die Küchentür auf.
„Hat sie schon angerufen?“ schrie Trixie. „Hat sie mit ihr gesprochen?“
„Kind, was ist denn los?“ fragte ihre Mutter verdutzt. „Wer soll wen angerufen haben?“
„Hat Frau Menge ihre Schwester Janie angerufen... Ich meine Barbara?“
„ Janie ist Janie und nicht Barbara“, erwiderte Bobby vernünftig.
„Klar ist sie Barbara. Ehrlich, wir wissen es! Ich bin ganz sicher, daß sie es ist!“ versicherte Trixie und stolperte in ihrer Aufregung beinahe über einen Stuhl.
„Also jetzt beruhige dich erst mal. Und du bist genauso durcheinander, Brigitte. Was ist denn überhaupt passiert? Erzählt mir alles, aber langsam.“
„Ich... muß es... auch Janie sagen!“ stieß Trixie hervor. „Wo ist sie?“
„Ich bin hier, Trixie“, sagte Janie von der Tür her. „Was ist los?“
„Oh, stell dir vor, ich hab gerade mit deiner Schwester telefoniert, Janie — ich meine, in Wirklichkeit heißt du Barbara.“ Sie sah Janie erwartungsvoll an, doch das junge Mädchen erwiderte verständnislos ihren Blick.
„Meine Schwester?“ sagte sie. „Ich verstehe nicht.“
„Deine Schwester Vera — Vera Menge. Ach, Janie
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