Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke
aber eure Zeichnungen sind für uns wenigstens eine kleine Hilfe. Ich hoffe, ihr habt die Münzen sehr genau und sorgfältig abgezeichnet.“
Trixie und Brigitte nickten.
„Das wäre vorläufig alles“, sagte der Wachtmeister. „Vielen Dank.“ Und er seufzte tief.
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Während des Vormittags konnte sich Trixie einfach nicht auf den Unterricht konzentrieren. Sie war zu aufgeregt und mußte dauernd an den Diebstahl der wertvollen Münzen denken.
Als Trixie und Brigitte in der letzten Vormittagsstunde in den Geschichtssaal kamen, waren Fräulein Höfers Augen rot und verschwollen.
„Wir können uns heute leider nicht mit den Münzen beschäftigen“, sagte sie leise. „Ihr wißt inzwischen sicher alle, daß Herrn Quinns Münzsammlung gestern gestohlen wurde.“
Am Ende der Stunde warteten Trixie und Brigitte, bis die anderen Schüler den Saal verlassen hatten. Dann gingen sie zum Pult, und Trixie sagte: „Fräulein Höfer, wir...“
Die junge Lehrerin unterbrach sie. Sie nahm ihre Arbeitsunterlagen und stand auf. „Tut mir leid, ich habe jetzt keine Zeit für euch“, sagte sie, wandte sich unvermittelt ab und eilte aus dem Zimmer.
Brigitte sah ihr erschrocken nach. „Sie weicht uns aus“, sagte Trixie leise.
Am nächsten Tag versammelten sich die Rotkehlchen im Klubhaus. Trixie hatte das Treffen einberufen und erklärt, daß sie und Brigitte mit den anderen etwas Wichtiges zu besprechen hätten.
Kaum hatten sich alle um den großen Tisch versammelt, da stand Trixie schon auf und sagte: „Vorgestern nachmittag haben Brigitte und ich vom Bus aus etwas beobachtet, was im Zusammenhang mit dem Diebstahl der Münzsammlung wichtig sein könnte.“
Sie erzählte von Fräulein Höfers Treffen mit dem Fremden vor der Schule. „Es war derselbe Mann, der mir vor kurzem im Rathaus begegnet ist“, fügte sie hinzu.
„Wir haben die beiden so gegen vier Uhr beobachtet“, vervollständigte Brigitte. „Das war auch ungefähr die Zeit, als der Direktor das Licht im Geschichtssaal brennen sah. Und wir wissen, daß Fräulein Höfer an diesem Tag länger in der Schule bleiben wollte. Sie hat uns gesagt, daß sie vorhatte, auf Tommy zu warten.“
Trixie nickte langsam. „Ich glaube allerdings, daß sie in Wirklichkeit auf den Fremden gewartet hat. Und es sieht fast so aus, als hätte sie ihm geholfen, die Münzen zu stehlen“, fügte sie bedrückt hinzu.
„O nein!“ widersprach Dinah. „Das kann ich nicht glauben! Fräulein Höfer würde so etwas nie tun.“
„Warum habt ihr dem Wachtmeister nicht schon gestern gesagt, was ihr beobachtet habt?“ fragte Uli.
Trixie wurde rot. „Weil er uns nicht gefragt hat. Außerdem wollten wir die Sache zuerst mit euch besprechen.“
„Vielleicht ist dieser Mann Fräulein Höfers Freund“, meinte Dan.
Trixie schüttelte den Kopf. „So haben sie sich nicht begrüßt — nicht wie gute Freunde. Es sah eher wie eine... eine geschäftliche Verabredung aus.“
Martin hob die Augenbrauen. „Hatte Fräulein Höfer ein Päckchen bei sich?“ fragte er scharf.
Trixie überlegte. „Nein“, erwiderte sie dann. „Aber sie trug wie immer ihre große Ledertasche.“
Uli stöhnte. „Das riesige Ding?“ sagte er. „Darin könnte sie zehn Münzsammlungen mit sich herumtragen!“
Bedrückt strich sich Trixie das Haar aus der Stirn. „Es sieht wirklich ganz danach aus, als würden Fräulein Höfer und dieser Mann zusammenarbeiten. Wir wissen alle, daß die Höfer eine Numismatikerin ist. Sie weiß, welchen Wert die Münzen haben. Und sie würde wohl auch wissen, an wen man sie verkaufen kann.“
„Ich glaube fast, du hast recht“, sagte Uli.
„Werdet ihr es dem Wachtmeister erzählen?“ fragte Dinah. Trixie war unbehaglich zumute. „Wir müssen ihm jedenfalls sagen, was wir beobachtet haben“, erwiderte sie. „Zum Glück gibt’s keine Beweise dafür, daß Fräulein Höfer in die Sache verwickelt ist. Ich glaube, Brigitte und ich müssen am Montag gleich nach der Schule aufs Polizeirevier gehen.“ Nach dem Klubtreffen waren alle bedrückt und schweigsam. „Es sieht nicht besonders gut aus für Fräulein Höfer“, sagte Klaus, während er die Tür des Klubhauses verschloß.
„Die Sache ist mir richtig auf den Magen geschlagen“, klagte Martin. „Dabei hab ich mich so auf Mamis köstliche Bratwürstchen gefreut!“
Trixies Gesicht hellte sich ein wenig auf. „He, ich hab eine Idee — wie wär’s, wenn ihr alle mitkommen und bei uns essen würdet?
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