Trixie Belden 17 - Raetsel um ein gruenes Auto
aller sieben Zwerge herunterzurattern und auf ihre Bilder zu deuten. Dann, nachdem Trixie schon die Hälfte des Märchens vorgelesen hatte, fragte Bobby plötzlich: „Du, waren die sieben Zwerge so was wie ein Club?“
„In gewisser Weise vielleicht schon“, erwiderte Trixie. „Wie kommst du darauf, warum fragst du?“
„Na ja“, sagte Bobby langsam, „sie waren sieben, und sie haben Schneewittchen geholfen. Und ihr seid auch sieben in eurem Club, und ihr helft allen möglichen Leuten. So hab ich mir eben gedacht, daß die sieben Zwerge vielleicht auch ein Club waren.“
Trixie kicherte überrascht. Sie wunderte sich wieder einmal über Bobbys seltsame, aber oft durchaus logische Überlegungen.
„Vielleicht sind die sieben Rotkehlchen den sieben Zwergen wirklich ein bißchen ähnlich, Bobby“, sagte sie. Und sie lächelte vor sich hin, während sie an der Stelle weiterlas, wo sie unterbrochen worden war. Doch ihr Lächeln verschwand, als sie auf das Bild von Schneewittchen niedersah. Die zarte, anmutige Gestalt von Schneewittchen erinnerte sie plötzlich an Laura Reimer. Sie spürte wieder den Kloß in ihrer Kehle, als sie daran dachte, wie Schneewittchens Geschichte endete: Sie wurde von einem Prinzen geküßt und gerettet.
Sie las das Märchen so rasch wie möglich fertig, sagte Bobby gute Nacht und ging in ihr Zimmer. Dann trat sie vor ihren Frisiertisch und betrachtete sich ernst im Spiegel.
„Du bist wirklich albern, Trixie Belden“, sagte sie laut. „Der Prinz, von dem sich Laura Hilfe erhofft, ist nicht Uli, sondern ein Privatdetektiv. Und dieser Detektiv wird bestimmt ein sehr interessanter Typ sein und Laura helfen.“
Ihre Stimme klang fest und überzeugend, doch ihre blauen Augen, die sie aus dem Spiegel ansahen, wirkten keineswegs überzeugt.
Ein richtiger Detektiv
Am nächsten Morgen rief Brigitte schon um acht Uhr an. Für Trixie, die bereits seit einer Stunde auf diesen Anruf gewartet hatte, war es wie eine Erlösung.
„Der Detektiv wird gleich nach dem Mittagessen hier sein“, sagte Brigitte, und ihre Stimme verriet, wie aufgeregt sie war.
„O Brigitte, das ist prima!“ rief Trixie. Dann schluckte sie. „Kann... darf ich auch dabeisein, wenn er kommt“
„Natürlich!“ Brigittes Stimme klang erstaunt. „Du mußt sogar dabeisein und ihm erzählen, wie du die Brieftasche gefunden hast.“
„Ich hab nur gedacht... ich meine, es schien so... ach, lassen wir das. Ich kann’s kaum erwarten, ihn zu sehen“, sagte Trixie und biß sich auf die Unterlippe, um nicht zu fragen, ob Uli viel mit Laura Reimer zusammengewesen sei.
„Ich kann’s auch kaum erwarten“, stimmte Brigitte zu. „Das wird bestimmt der längste Vormittag meines Lebens.“
„Du, laß uns ausreiten!“ schlug Trixie vor. „Das ist immer eine gute Möglichkeit, die Zeit hinzubringen.“
Nach einer winzigen Pause sagte Brigitte: „O Trixie, tut mir leid. Laura und ich sind heute morgen schon ausgeritten. Wir sind beide sehr früh aufgestanden. Ich konnte nicht schlafen, und Laura war so rastlos, daß ich dachte, es würde ihr guttun, wenn sie ein bißchen Abwechslung hätte.“
„Ach so“, murmelte Trixie, und ein sinkendes Gefühl machte sich in ihrem Magen breit.
„Du könntest doch allein reiten“, sagte Brigitte. „Oder vielleicht machen Klaus und Martin mit.“
„Ja, könnte ich“, sagte Trixie ohne Begeisterung. Doch sie wußte, daß es nicht das gleiche sein würde. Sie wäre viel lieber mit ihrer besten Freundin zusammengewesen, um noch einmal alles mit ihr zu besprechen — Herrn Reimers Verschwinden, die faszinierende Vorstellung, daß Herr Lytell vielleicht ein reicher Mann war, ohne daß jemand das wußte. Und obwohl sie es sich selbst nicht einmal eingestehen wollte, fragte sie sich, ob Uli gerade jetzt mit Laura zusammen war.
Widerstrebend fügte sie hinzu: „Bei uns zu Hause gibt’s heute eine Menge zu tun. Ich glaube, ich werde einfach vormittags hierbleiben und Mami helfen.“
„Gut, dann bis später“, sagte Brigitte.
„Ja... bis später. Tschüs“, erwiderte Trixie.
Sie legte den Telefonhörer auf und merkte plötzlich, daß ihre Augen brannten. „Du benimmst dich wieder mal furchtbar albern, Trixie“, murmelte sie vor sich hin. „Außerdem bist du herzlos. Überleg doch mal, wie der armen Laura zumute sein muß. Sie braucht einfach jemanden, mit dem sie reden kann.“
Sie straffte die Schultern und holte tief Luft. „Ich gehe jetzt hinaus und arbeite im
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