Trixie Belden 18 - Das geheimnisvolle Samtkleid
der Fußgängerampel einer Querstraße fuhr Peter Aschberg plötzlich herum und sah Trixie direkt an. Er sagte etwas zu der Frau, die ihn begleitete, kehrte dann um und marschierte zornig auf die beiden Mädchen zu. Sein Gesicht war finster wie eine Gewitterwolke.
Brigittes erste Regung war wegzulaufen, doch Trixie hatte sie am Ärmel gepackt und hielt sie zurück. „Lächeln!“ zischte sie leise, als Peter Aschberg auf sie zutrat.
„Hallo, Herr Aschberg!“ Trixie lächelte so unbefangen wie nur möglich.
„Was soll das?“ fuhr er sie an. „Was fällt euch ein, mir nachzuschleichen? “
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„Wir... wir schleichen Ihnen nicht nach!“ stotterte Trixie, die angesichts seiner Wut den Mut verlor. „Wir waren... wir wollten uns nur die Schaufenster ansehen...“ Sie stockte.
Immerhin schien ihre Erwiderung Peter Aschberg etwas zu verwirren. Er zögerte. Vielleicht glaubt er mir, dachte Trixie erleichtert. Offenbar hat er uns wenigstens nicht gesehen, als wir sein Haus beobachteten.
Nun mischte sich auch Brigitte ein. „Ja, Herr Aschberg“, sagte sie in leicht verwundertem Ton. „Wir dachten, es wäre ein viel zu schöner Tag, um ihn im Museum zu verbringen, und wollten deshalb einen Schwabingbummel machen. Gerade haben wir überlegt, ob Sie es wirklich sind oder ob wir uns geirrt haben.“ Sie warf einen Blick auf die Frau und die beiden Kinder und sah dann wieder fragend Peter Aschberg an, die braunen Augen unschuldig aufgerissen.
Trixie war richtig stolz auf ihre Freundin. Sie merkte, daß Brigitte genau das Richtige gesagt hatte, um Peter Aschberg zu überzeugen.
„Ja, es wird sicher ein schöner Tag heute“, erwiderte er etwas zu freundlich. „Kalt, aber sonnig. Mein... meine Schwester und ich dachten, es wäre eine gute Abwechslung für die Kinder, ein bißchen spazierenzugehen. Nun ja. Ich hab mich gefreut, euch zu sehen, Mädchen.“ Dann drehte er sich um und eilte davon.
„Mann!“ stieß Brigitte hervor. „Hab ich’s mir doch gedacht, daß er uns entdecken wird!“
„Du warst toll!“ rief Trixie begeistert. „Aber glaubst du wirklich, daß das seine Schwester...“
„Trixie!“ rief Brigitte entsetzt und sah auf ihre Armbanduhr. „Es ist gleich Viertel vor zwölf! Wir müssen zum Museum zurück!“
Sie bogen um die nächste Ecke, wo Peter Aschberg sie nicht mehr sehen konnte, und rannten im Sturmschritt zum Haus der Kunst. Als sie die Treppe hinaufrasten und völlig außer Atem den Eingang erreichten, lächelte ihnen ein Museumsbeamter zu.
„Na, ich hab noch nie jemanden gesehen, der so wild darauf war, hier hereinzukommen“, sagte er vergnügt. „Die Bilder hängen noch einen ganzen Monat hier, ihr könnt euch also ein bißchen Zeit lassen.“
Trixie und Brigitte lachten; sie durchquerten dann aber doch im Eiltempo die Räume und versuchten, sich wenigstens einige der Bilder einzuprägen, die ausgestellt waren, falls Fräulein Trasch ihnen Fragen stellen sollte.
Fräulein Trasch wartete schon am Eingang auf sie, pünktlich wie immer. Um Brigittes Verlegenheit zu überspielen, ließ Trixie einen Redeschwall los und versicherte, wie großartig die Ausstellung ihnen gefallen häte. Dann fragte sie, wie es Fräulein Traschs Schwester ginge.
„Sie fühlt sich ein bißchen besser“, erwiderte Fräulein Trasch. „Ich werde sie heute abend noch mal anrufen und mich erkundigen, wie es ihr geht. Aber im Augenblick bin ich schrecklich hungrig. Wie wär’s, wenn wir noch etwas essen würden?“
Sie fanden ein hübsches kleines Restaurant am Englischen Garten. Brigitte begann sich langsam zu entspannen, während sie die heiße Suppe löffelten. Trixie redete munter über Gott und die Welt.
Nach dem Essen hatten sie noch eine Dreiviertelstunde Zeit bis zur Abfahrt des Zuges und beschlossen, zu Fuß zum Bahnhof zu gehen und von dort die S-Bahn nach Hause zu nehmen. Unterwegs sahen sie sich die eleganten Auslagen an. Die Läden waren voll kostbarer Pelze und Schmuck.
„Sieh dir bloß mal diesen riesigen Brillanten an!“ sagte Brigitte zu Trixie. „Der würde meiner Mutter bestimmt gefallen.“
„Ich hab noch nie verstehen können, weshalb die Leute sich so viel teuren Schmuck kaufen und ihn dann nicht tragen“, erwiderte Trixie. „Meistens liegt er doch bloß in Bankschließfächern herum.“
Brigitte zuckte mit den Schultern. „Vielleicht halten sie den Schmuck für eine gute Geldanlage. Meine Mutter trägt ihren Schmuck jedenfalls oft.“
In
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