Trixie Belden 18 - Das geheimnisvolle Samtkleid
und jetzt das!“
„Glauben Sie, daß sie es weiß?“ fragte Trixie.
„Ich habe keine Ahnung“, erwiderte Fräulein Trasch langsam. „Ich kann mich nicht erinnern, daß Evelyn je erwähnt hat, welchen Beruf ihr Verlobter hat. Sie hat nur immer darüber gesprochen, wie glücklich sie mit ihm ist; jedenfalls bis vor kurzem...“ Fräulein Trasch stockte, als hätte sie zuviel gesagt. „Nun, wenn sie es noch nicht weiß, wird sie es bald genug erfahren“, fügte sie dann hinzu. „Leider.“
Dann wandte sie sich ab und sah aus dem Fenster, und die beiden Mädchen wußten, daß sie nichts mehr dazu sagen wollte.
Die Freundinnen wechselten vielsagende Blicke. Trixie schwirrte der Kopf. Juwelen, Kostüme, ein Katalog — wie hängt das alles zusammen? fragte sie sich, während die Bahn heimwärts fuhr.
In der kommenden Stunde wurde nicht mehr von Peter Aschberg oder Evelyn Darcy gesprochen, obwohl Trixie es kaum erwarten konnte, ihre Schlußfolgerungen mit Brigitte zu besprechen. Sie hätte Fräulein Trasch auch gern noch mehr Fragen über Evelyn Darcy gestellt, wußte jedoch, daß sie keine Antwort darauf bekommen würde.
Schließlich fuhr der Zug in den Bahnhof von Lindenberg ein. Fräulein Trasch steckte die Zeitung in ihre Tasche. „Ich werde deiner Mutter den Zeitungsartikel morgen zeigen, sobald sie nach Flause kommt“, sagte sie zu Brigitte.
Während sie zum Parkplatz gingen, blieben Trixie und Brigitte ein Stück hinter der Erzieherin zurück. „Ich muß unbedingt mit dir reden!“ flüsterte Trixie. „Aber zuerst muß ich meiner Mutter im Haushalt helfen, sonst kriege ich Schwierigkeiten mit der Familie. Ruf mich bitte heute abend an!“
Brigitte nickte, und sie stiegen ins Auto. Schweigend fuhr Fräulein Trasch durch die Stadt und die Talstraße entlang. Sie war bedrückt; sie schien sich Sorgen um Evelyn Darcy zu machen.
An der Wegkreuzung setzten sie Trixie ab. Langsam schlenderte Trixie die Auffahrt zum Haus ihrer Eltern entlang, die Hände in den Taschen ihres Anoraks vergraben. Plötzlich tauchte Bobby wie aus dem Nichts auf. „He, Trixie!“ schrie er.
Trixie sah erschrocken auf. Dann lächelte sie, als sie sein fröhliches, von der Kälte gerötetes Gesicht sah. „Ach, Bobby, du bist’s. Ich war in Gedanken weit fort. Was machst du so allein hier draußen?“
„Ich baue einen zweiten Schneemann, damit der erste nicht so allein ist“, erklärte er ernsthaft.
Im Flur wurde Trixie von Martin empfangen, der mit einem Staubtuch herumwedelte. „Ach, die gnädige Frau ist zurückgekommen!“ rief er. „Während wir hier zu Hause Sklavendienste leisten, reist du in die große, wunderbare Welt hinaus. Wie war’s denn in der Weltstadt mit Herz?“
„Nicht aufregender als sonst“, erwiderte Trixie beiläufig und zog ihre Stiefel aus. „Brigitte und ich sind in einer Ausstellung gewesen, während Fräulein Trasch ihre Schwester besucht hat, und...“ Doch dann konnte sie sich nicht länger beherrschen und erzählte Martin brühwarm von dem Zeitungsartikel über Peter Aschberg.
Martin stieß einen Pfiff aus. „Na, das war aber eine Meisterleistung, mir das alles zu erzählen, ohne Luft zu holen! Ein richtiger Rekord.“ Er wurde ernst. „Aber ich glaube, du bist da wirklich mal wieder einer heißen Sache auf die Spur gekommen. Irgendwie kommst du mir vor wie ein Ameisenbär, der’s immer schafft, einen Ameisenhaufen zu finden und dann Wirbel zu machen, indem er seine Nase hineinsteckt und darin herumstöbert. Aber wo siehst du die Verbindung zwischen den Juwelen, den Kostümen und Frau Darcy?“ Trixie erzählte ihm, daß sie die Lehrerin beobachtet hatte, wie sie „Verzierungen“ von einem der Kostüme abgetrennt hatte. Dann verriet sie auch noch, daß sie und Brigitte in Wirklichkeit den größten Teil ihres München-Besuchs damit verbracht hatten, Peter Aschberg zu beobachten.
Martin runzelte die Stirn. „Besonders klug war das ja gerade nicht“, sagte er. „Seht euch bloß vor!“
„Aber wir haben doch erst später von dem Zeitungsartikel erfahren!“ verteidigte sich Trixie. „Ich hatte nur den Verdacht, daß Aschberg in irgendwelche finsteren Geschäfte verwickelt ist. Natürlich hätte ich nie damit gerechnet, daß das stimmen könnte!“
„Du scheint ja wirklich eine Art sechsten Sinn zu haben, Trix.“ Martin lächelte bewundernd auf sie nieder. „Wirklich, da hast du gute Arbeit geleistet. Aber...“
Er wurde von seiner Mutter unterbrochen, die aus der
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