Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor
zufällig Vorsitzende dieses Klubs.“
„Na, so was!“ Trixies Augen blitzten
vor Zorn. „Das ist gemein. Es klingt genauso, als hätten wir
,Rotkehlchen’ — und insbesondere ich — die ganze Sache veranstaltet, um
Reklame für Lillis Konzert zu machen!“
„Ja, so klingt es“, bestätigte ihr
Vater grimmig.
„Können wir denn nicht verlangen, daß
er das zurücknimmt? Warum redest du nicht mit dem Herausgeber der Zeitung?“
rief Trixie.
Herr Belden schüttelte den Kopf. „Ich
fürchte, das geht nicht. Trent war klug genug, nicht
offen zu behaupten, daß ihr mit Lillis Verschwinden etwas zu tun hattet. Er hat
es nur angedeutet. Es ist am besten, wenn ihr euch einfach nicht weiter um die
Sache kümmert.“
„Paps hat recht, Liebes“, sagte Frau Belden
zu Trixie, die ein aufrührerisches Gesicht machte. „Wahrscheinlich wollte Trent sich nur ein bißchen über euch lustig machen.“
„Über uns lustig machen!“ grollte
Martin. „Dafür möchte ich ihm eins auf die Nase geben!“
„Du wirst nichts dergleichen tun“,
sagte sein Vater mit Festigkeit.
Ein allgemeines Schweigen folgte. Die
Geschwister wechselten gottergebene Blicke und machten sich wieder über ihr
Frühstück her. Frau Belden seufzte, als sie die langen Gesichter ihrer Kinder
sah, und wandte sich an ihren Mann. „Du könntest dich doch wenigstens beim
Herausgeber wegen einer anderen Stelle in diesem unerfreulichen Artikel
beschweren, nicht? Ich meine den Absatz, in dem Trent Fräulein Martin erwähnt. Er schreibt, sie hätte geglaubt, ein Gespenst zu
sehen, als Lilli in dem altmodischen weißen Kleid aus dem Stall kam. Wie er das
ausdrückt, klingt es, als wäre Fräulein Martin nicht mehr ganz bei Trost. Das
ist boshaft und grausam.“
„Ich glaube nicht, daß irgend jemand
sein Geschreibsel ernst nehmen wird — vor allem keiner, der Fräulein Rachel
kennt“, sagte Herr Belden.
Damit war das Gespräch über den jungen
Reporter und Fräulein Rachel vorerst beendet. Doch am Nachmittag, als Trixie
mit Brigitte und Dinah aus dem Schulbus stieg, rief eines der Mädchen lachend
durch das offene Fenster: „Tschüs, Fräulein Trixie Sherlock Holmes Belden!“ Und
von allen Seiten erklang lautes Gekicher.
„Kümmere dich nicht um diese
Dummköpfe“, sagte Dinah zu Trixie und warf dem Bus einen unfreundlichen Blick
nach. „Morgen haben sie den albernen Artikel schon wieder vergessen.“
„Hoffentlich“, erwiderte Trixie
seufzend. „Das geht heute nämlich schon den ganzen Tag so. Lange halte ich das
nicht mehr aus!“
*
Nach dem Mittagessen trafen sich die
drei Freundinnen vor dem Stall der Willers , um
auszureiten. Trixie und Brigitte hatten beschlossen, den versäumten Besuch bei
Fräulein Rachel nachzuholen, und Dinah freute sich darauf, mitzukommen. „Ich
bin so neugierig auf die alte Dame“, sagte sie. „Hoffentlich hat sie nichts
dagegen, wenn wir gleich zu dritt bei ihr auftauchen.“
Trixie wollte eben antworten, als der
langgezogene Ton einer Autohupe erklang. Willers Chauffeur, Tom Delanoy , fuhr den großen Wagen aus der
Garage, wendete und machte neben den Mädchen halt.
Er kurbelte das Fenster herunter und
rief mit seinem üblichen gutmütigen Grinsen: „Hallo, Mädels! Brigitte, deine
Mutter sagt, du sollst mit uns zu Fräulein Martin fahren.“
„Mit uns?“ wiederholte Brigitte
überrascht und warf einen Blick in den Wagen.
Lilli saß zusammengekauert auf dem
Rücksitz. Sie hielt ihren Pudel fest an sich gedrückt und sah zu Brigitte auf,
ohne zu lächeln. Das altmodische weiße Kleid lag sorgsam gefaltet auf dem
Beifahrersitz.
„Aber wir wollten zusammen ausreiten!
Die Pferde brauchen Bewegung — nicht, Reger?“
Der Stallknecht kam nicht dazu, zu
antworten, denn schon erschien Lillis finsteres Gesicht am Wagenfenster. „Ihr
braucht nicht mit mir zu fahren! Ich habe keine Angst vor der bösen alten
Hexe!“ sagte sie trotzig, doch alle hörten, daß ihre Stimme zitterte.
Reger mischte sich hastig ein. „Die
Jungen können sich heute mal um die Pferde kümmern. Sie haben sich’s in letzter
Zeit sowieso ein bißchen leichtgemacht . Fahrt ruhig,
ich werde dafür sorgen, daß sie mir heute nicht entwischen.“ Er schlenderte in
den Stall zurück, und Brigitte, Trixie und Dinah stiegen erleichtert in den
großen schwarzen Wagen.
Während der Fahrt war Lilli
ungewöhnlich still. Sie saß in ihre Ecke gedrückt, den Pudel auf dem Schoß, und
sah starr aus dem Fenster. Den Freundinnen
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