Trixie Belden sucht den weißen Geisterfisch
herspioniert!“
„ Schsch !“
machte Trixie. „Dort kommt jemand über den Hügel auf die Hütte zu.“
„Das ist kein menschliches Wesen“,
sagte Linnie mit erstickter Stimme. „Die Gestalt hat
eine weiße Wolke um den Kopf, genau wie diese Erscheinung, die ich vor kurzem
aus dem Blockhaus kommen sah. O mein Gott!“
Uli legte den Arm um ihre Schultern. Er
spürte, wie sie zitterte. „Keine Angst, das ist kein Gespenst, sondern nur ein
Mann mit schneeweißem Haar und langem weißem Bart.“
Martin nickte heftig. „Ja, dieser alte
Bursche ist genauso lebendig wie wir. Und er trägt etwas auf dem Rücken. Ich
glaube, da hast du deinen Dieb, Trixie — und den Brandstifter auch!“
„Das klingt alles sehr interessant“, wisperte
Klaus, „aber was für ein Motiv sollte dieser Mann gehabt haben?“
„Wer weiß, vielleicht ist er nicht ganz
richtig im Kopf. Und ich glaube, Slim ist auch in die
Geschichte verwickelt. Wohin ist er denn jetzt verschwunden, zum Kuckuck. Weiß
das denn niemand?
„Er hat sich in Luft aufgelöst“,
stöhnte Linnie . „Das haben Geister so an sich!“
„Ach was“, erwiderte Klaus, „es gibt
keine Geister. Ich nehme an, er ist irgendwohin gegangen, um das zu verstecken,
was er in seinem Sack hatte.“
„Vermutlich unseren Geisterfisch
mitsamt dem Eimer“, sagte Trixie finster. „Aber wohin ist er verschwunden?“
„Vielleicht in irgendeine Höhle“,
meinte Uli. „Wir müssen die Augen offenhalten, dann sehen wir ihn hoffentlich,
wenn er zurückkommt.“
„Ich glaube, wir sollten unsere Augen
sogar ganz weit aufsperren, damit uns der Bursche nicht überrascht, der den
Schuß abgefeuert hat“, sagte Klaus.
Sekunden später erklang wieder ein Gewehrschuß aus dem nahen Unterholz.
„Da jagt jemand nach Eichhörnchen“,
zischte Linnie . „Mitten in der Nacht?“
„Das kommt schon vor. — Halt, Jack,
hierbleiben!“ Der Jagdhund hatte sich losgerissen und raste mit freudig
wedelndem Schwanz in den Wald. Linnie sah ihm
entsetzt nach. „Auch das noch! Wer weiß, ob ich ihn je wiedersehe! Der Geist
wird ihn bestimmt mitnehmen und...“
„Immer mit der Ruhe, Linnie “, sagte Martin. „Der Geist hat jetzt anderes zu tun.
Und zu Hause ist er momentan auch nicht, das wissen wir jedenfalls. Mir ist
zumute wie einer Katze vor dem Mauseloch. Was ist, Trixie, ich dachte, du wolltest
dir das Spukhaus genauer ansehen?“
„Ich will meinen Fisch finden, das ist
alles. Aber gut, sehen wir uns um. Ich wollte schon immer gern mal ein Haus
besichtigen, in dem es spukt.“
Linnie protestierte leise, aber heftig,
fürchtete sich dann jedoch zu sehr, um alleine zurückzubleiben. So folgte sie
Uli, Trixie und ihren Brüdern notgedrungen zum Haus und schlich wie die anderen
an der Seitenwand entlang, die nicht vom Mondlicht beschienen war.
Trixie stellte sich auf die
Zehenspitzen und spähte durch das kleine Fenster; dabei hob sie ihre
Taschenlampe, so daß der Strahl den Innenraum erhellte.
Sie sahen eine offene Feuerstelle aus
ineinandergefügten Felsbrocken; Zwiebeln und Kürbisse hingen an langen Schnüren
zum Trocknen von der Decke. Vor dem kleinen Kochherd waren Reisigbündel
gestapelt. Am anderen Ende des Raumes stand ein
Feldbett, daneben ein alter Küchenstuhl und ein roh gezimmerter Tisch mit einer
Petroleumlampe darauf.
Trixie wollte ihre Taschenlampe schon
wieder ausknipsen, als etwas ihre Aufmerksamkeit fesselte. Direkt neben der Tür
stand ein kleiner Eimer mit einem Deckel darauf
„Da — das ist doch unser Eimer!“
zischte sie. „Seht ihn euch an! Wer auch immer in diesem Haus wohnt, hat meinen
Fisch gestohlen — oder Slim hat es in seinem Auftrag
getan. Ich wollte, ich könnte hineingehen und ihn zurückholen!“
Uli runzelte die Stirn. „Trixie, ich
werde dir bestimmt nicht dabei helfen, in ein fremdes Haus einzubrechen.“
„Ich will ja nicht einbrechen. Ich habe
nur gesagt, ich wollte, ich könnte meinen Fisch holen. Wenn wir warten müssen,
bis Onkel Tony den Sheriff holt, damit er dieses Haus durchsucht, werden wir
unseren Eimer und den Fisch nie wiedersehen!“
„Und ich sage dir, das ist
wahrscheinlich gar nicht unser Eimer“, erwiderte Martin. „Jeder Mensch in
dieser Gegend hat vermutlich so ein Ding in seiner Anglerausrüstung.“ Er wandte
sich vom Fenster ab. „He, da kommt ja auch Jack zurück! Siehst du, Linnie , der Geist hat ihm kein Haar gekrümmt.“
„Ich schlage vor, daß wir uns jetzt auf
den Heimweg machen“,
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