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Trixie Belden sucht den weißen Geisterfisch

Trixie Belden sucht den weißen Geisterfisch

Titel: Trixie Belden sucht den weißen Geisterfisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Campbell
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den Tropfsteinen
passiert?“ rief Dinah aus. „Sie sind ja abgeschlagen — hier, und hier, und dort
auch! Wer würde so etwas tun?“
    Alle starrten nach oben. Die längsten
der Stalaktiten, die von der kuppelförmigen Decke herab bis fast zu ihren
Köpfen gereicht hatten, waren abgebrochen; die Spitzen lagen über den Boden
verstreut.
    „Das muß Slim gewesen sein“, sagte Trixie.
    „Meinst du wirklich?“ Brigitte runzelte
die Stirn. „Die Sache wird immer rätselhafter. Nehmen wir an, Slim hatte tatsächlich Gewissensbisse und brachte unseren
Eimer zurück. Wieso sollte er dann wie ein Wilder in dieser Höhle gehaust
haben? Das ergibt doch keinen Sinn!“
    „Wenn ihr meine unmaßgebliche Meinung
hören wollt“, sagte Martin, „ich glaube, Slim steckt
mit diesem Engländer unter einer Decke. Wahrscheinlich waren die beiden heute
schon vor uns hier, weil sie nicht glaubten, daß wir vormittags schon herkommen
würden, nachdem wir nachts unterwegs waren. Meiner Ansicht nach hat Slim in der Nacht die beiden Schüsse abgefeuert und
arbeitet für diesen Glendenning .“
    „Tja, aber was ist mit dem Mann, der
den Sack auf dem Rücken trug? Und was schleppte er mit sich herum? Unser Eimer
war’s offenbar nicht“, erwiderte Trixie.
    Martin zuckte mit den Schultern. „Ach
was, wir kommen ja doch nicht weiter mit all der Fragerei. Paß auf, Trixie, sonst schwimmen uns noch alle Geisterfische davon!“
    Er ging in die Knie und hielt seine
Lampe über die Wasserfläche. Trixie ließ den Blick über den Bach gleiten,
bückte sich, stand wieder auf und ging ein Stück am Ufer entlang.
    Die anderen verteilten sich in der
Höhle.
    „Hier herrscht die schwärzeste
Finsternis, die ich je im Leben gesehen habe“, sagte Brigitte plötzlich.
    Uli lachte. „Finsternis kann man nicht
sehen.“
    „Oh, ich weiß nicht recht. Könnten wir
unsere Lampen kurz ausmachen, um festzustellen, wie dunkel es eigentlich hier
ist?“
    „Jetzt doch nicht!“ jammerte Trixie.
„Nicht, wenn wir nach den Fischen suchen!“
    „Ach, nur für einen Augenblick“, bat
Brigitte. „Ich glaube, die Jungs würden es auch gern ausprobieren.“
    „Was sind schon ein paar Minuten“,
sagte Klaus. „Wir haben ja einen ganzen Tag vor uns.“ Er löschte seine Lampe,
und einer nach dem anderen folgte seinem Beispiel. Sogar Trixie protestierte
nicht länger.
    Die Dunkelheit war überwältigend. Man
konnte keinen Zentimeter weit sehen. Es war unheimlich — und auch beängstigend.
    „Seid ihr alle da?“ fragte Dinah mit
nicht ganz fester Stimme.
    „Ja!“ riefen die anderen im Chor und
lachten laut, um sich Mut zu machen.
    „Wir wollen uns an den Händen nehmen“,
schlug Brigitte vor. „Dann fürchten wir uns nicht so.“
    „Pah, wer fürchtet sich hier?“ fragte
Martin, griff jedoch rasch nach Brigittes Hand und drückte sie fest. Seine Stimme
hallte von der kuppelförmigen Decke wider.
    Plötzlich erklang irgendwo ein
Rascheln, als hätte sich ein großes Tier bewegt. Von den Stalaktiten tropfte es
eintönig. Ein Stück Kalkstein brach von der Wand und fiel mit einem Krachen zu
Boden, das den „Rotkehlchen“ ohrenbetäubend erschien.
    Dann drang ein seltsamer, unheimlicher
Laut aus einer der Seitenwände — ein Scharren und dann ein leises Stöhnen. „Hat
da jemand gestöhnt?“ wisperte Trixie.
    Wieder erklang ein gedämpftes Geräusch,
das von einer menschlichen Stimme herzurühren schien.
    Dinah begann heftig zu zittern. „Hier
ist außer uns noch jemand!“ rief sie und knipste in fliegender Hast ihre
Taschenlampe an.
    Auch die anderen machten Licht. Von
neuem erklang ein tiefes Stöhnen; dann rief eine dumpfe Stimme: „Holt mich hier
heraus!“
    Trixie bemerkte als erste, daß zu ihrer
Rechten ein Loch in der Felswand klaffte.
    Rasch kniete sie nieder, klemmte ihre
Taschenlampe zwischen die Zähne und kroch in die Spalte. Schon nach etwa
eineinhalb Metern verengte sich der Gang, und plötzlich sah Trixie Schuhsohlen
vor sich, die zu zwei mit Blue jeans bekleideten
Beinen gehörten.

    „Holt mich hier raus!“ schrie die
Stimme erneut.
    „Einen Augenblick noch!“ rief Trixie
und kroch wieder rückwärts. Dann sagte sie über die Schulter: „Ein Mann sitzt
hier fest — das heißt, eigentlich liegt er ja. Uli, du bist am stärksten von
uns allen. Du wirst ihn herausziehen müssen.“
    Uli nickte nur, wartete, bis Trixie ihm
Platz gemacht hatte, und kroch seinerseits in die Felsspalte. Der Boden war
schlüpfrig vom Lehm. Uli

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