Trixie Belden udn das Geheimnis im Wald
Erde weile, aber die Gräber sind alle schon überfüllt.“ Er folgte ihr in den Sattelraum. „Komm, Schwesterherz, lege ein Geständnis ab. Du bist in irgendeiner Klemme, gib es zu!“
Brigitte kam schnell hinterher, um Trixie beizustehen. „Himmel!“ rief sie erbittert. „Kannst du sie nicht in Ruhe lassen? Merkst du denn nicht, daß ihr Herz gebrochen ist, weil Tom so verrückt nach Dinah ist?“
„Ach, das ist es also!“ kam es aus dem Hintergrund. Uli verließ rasch den Stall, und Klaus folgte ihm mit verdutztem Gesichtsausdruck.
Martin aber setzte sich nur auf die Kante des Arbeitstisches und begann vor sich hinzupfeifen. Nach einer Weile sagte er: „Versucht bloß nicht, mir diesen Unsinn weiszumachen. Eine Zeitlang hast du mich beinahe an der Nase herumgeführt, Trixie. Aber als du gestern nachmittag auf so geheimnisvolle Weise verschwunden bist, statt Tom anzuschmachten, ist mir die Erleuchtung gekommen. Gib zu, daß du Tom nur als Ausrede benutzt hast.“ Er senkte die Stimme zu einem Flüstern: „Warum hast du Paps um den Ring gebeten, und wo ist er jetzt?“
„Das geht dich nichts an“, sagte Trixie kühl.
„Hast du ihn versetzt?“ beharrte Martin. „Oder hast du ihn verloren?“
Brigitte antwortete ihm an Trixies Stelle. „Keines von beidem, Martin. Und es geht dich wirklich nichts an. Wenn du den wahren Grund wüßtest, weshalb Trixie den Ring haben wollte, würdest du dich in Grund und Boden schämen.“
Er hob die Augenbrauen. „So? Ich bin übrigens nicht der einzige, der Trixie mißtraut. Herr Lytell zum Beispiel ist sehr, sehr argwöhnisch. Er hat Trixie gestern abend nach Einbruch der Dunkelheit aus dem Wald kommen sehen. Und er wollte, daß ich ihm erkläre, was sie um diese Zeit noch dort gemacht hat. Ich habe schnell eine Ausrede gebraucht und behauptet, daß Trixie eben über die Zeit hinaus gearbeitet hat, weil ihr beide doch momentan als Wildhüter Dienst tut. Er fand es ziemlich verrückt, daß sie so spät noch zu Fuß durch den Wald spazierenging, und da geht es ihm nicht viel anders als mir.“
„Ach, schon gut, Martin!“ rief Trixie plötzlich aus. „Ich sage dir die Wahrheit, aber du mußt versprechen, daß du Klaus und Uli kein Sterbenswörtchen davon verrätst.“
Er hob die rechte Hand. „Keiner wird mir das Geheimnis jemals entreißen können!“
Trixie lief ans Fenster, um sicherzugehen, daß Klaus und Uli außer Hörweite waren. „Die Sache ist die, Martin“, vertraute sie ihm an, „daß ich gestern im Wildschutzgebiet einen toten Hirsch gefunden habe. Wir wissen jetzt, daß ein Wilderer durch die Gegend streift. Ich möchte ihn fassen, aber Brigitte glaubt, daß es bloß irgendein Jäger war, der zufällig in fremdes Gebiet geraten ist und höchstwahrscheinlich nie wiederkommen wird.“
Martin rutschte vom Tisch und ging im Stall auf und ab. „Einesteils neige ich dazu, Brigitte recht zu geben“, sagte er schließlich. „Aber andernteils möchte ich irgendwie ganz gern, daß du recht hast, Trixie. Ich bin also dafür, daß wir die Sache unter die Lupe nehmen.“
Brigitte seufzte. „Viel wichtiger ist, daß ihr das Dach vom Klubhaus endlich in Ordnung bringt“, sagte sie. „Und das wird nie der Fall sein, wenn du im Wald herumläufst und nach Spuren suchst.“
„Das stimmt“, sagte er. „Aber ich habe auch nichts dergleichen vor. Ich will Trixie nur in die Geheimnisse des Wil-derns einweihen. Sie muß nämlich Fallen und Schlingen und solche Sachen erkennen, wenn sie welche sieht, und nicht erst, wenn sie hineinfällt. Ein echter Wilddieb, der von seinem finsteren Geschäft lebt, benutzt selten ein Gewehr. Er schießt das Wild mit Pfeilen ab, legt Schlingen für Fasane und Rebhühner aus und fängt die Fische mit dem Netz. Diese Burschen“, schloß er, „sind ein widerliches Gesindel, das ausgerottet werden muß.“
„Klar“, sagte Trixie. „Brigitte und ich werden ihm bis zu seinem Lager nachspüren, und dann kannst du ihn ausrotten.“
„Nicht so schnell“, beschwichtigte sie Martin. „Ihr Mädchen braucht nur nach Spuren zu suchen. Wenn ihr den Beweis dafür habt, daß ein richtiger Wilddieb das Gebiet systematisch abgrast, sagt ihr mir Bescheid. Von da an übernehme ich den Fall.“
„Wunderbar!“ sagte Trixie spöttisch. „Großartig. Wir tun die Arbeit, und du erntest die Lorbeeren dafür.“
Eine Falle
Am Dienstag mittag begannen die Ferien. Dinah Link fuhr mit den „Rotkehlchen“ im Schulbus zurück. Trixie
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