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Trojanische Pferde

Trojanische Pferde

Titel: Trojanische Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lender
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Grenzen, verdammt! Was hat das alles zu bedeuten? Was zum Teufel treibst du da?« Daniel schnappte nach Luft. Sein Puls überschlug sich.
    Sie versuchte, ihm die Pässe und das Geld zu entreißen. Er schleuderte alles zu Boden.
    »O ja, das ist sehr konstruktiv!«, fauchte sie. Ihr Mund verzog sich zu einem höhnischen Grinsen. »Du willst gar keine Erklärung! Du willst nur den wütenden Mann markieren!«
    »Ich
erwarte
eine Erklärung.«
    »Private Kundenangelegenheiten.« Sie trat beiseite und deutete zur Tür. »Und jetzt verschwinde!«
    »Wenn hier jemand verschwindet, dann du. Also, was geht hier vor?«
    Lydia stürmte aus dem Zimmer und die Treppe hinunter.
    Daniel blieb für einen Moment mitten im Zimmer stehen, atmete tief durch, spannte seine Kiefermuskeln an und ließ wieder locker, während er erstens darauf wartete, dass sein Puls sich normalisierte, und sich zweitens fragte, was da gerade passiert war.
Wer ist diese Frau?
    Dann aber stürzte er, von einem Energieschub gepackt, aus dem Zimmer. »Hol dich der Teufel!« Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, polterte er die Treppe hinunter in den ersten Stock. Er hörte die Küchentür zuknallen. »Lydia!«, schrie er. Er stürmte hinunter ins Erdgeschoss, dann durch die Küche nach draußen. Die Vorderpforte stand offen, und er rannte, die Zähne zusammengebissen vor Wut, auf die Straße. Als er die Broad Street erreichte, sah er sie an der nächsten Ampel im vollen Sprint um die Ecke biegen. Als er jedoch bei der Kreuzung ankam, war nichts mehr von ihr zu sehen. Er lief noch einen Block weiter, doch sie blieb verschwunden. Keuchend und schwitzend blieb er stehen, das Herz schlug ihm bis zum Hals.
Verdammt
. Wie lange war es her, seit er zuletzt mal zweihundert Meter gesprintet war?
    Er stand auf dem Gehsteig, rang nach Luft. Er versuchte sich zu sammeln, seine Gedanken zu ordnen. Mit glasigem Blick starrte er in die Gegend.
Was zum Teufel geht hier vor? Mit wem hab ich da eben geredet?
Sein Magen rotierte.
    Daniel wusste nicht mehr, wie lange er, ratlos und verdattert, schon so dastand. Er beschloss, sie rauszuschmeißen, ganz gleich, wer sie war. So etwas konnte er in seinem Leben nicht gebrauchen. Gleich darauf beschloss er, sie zur Rede zu stellen, ihr fest in die Augen zu blicken und herauszufinden, was hier eigentlich los war. Aber welche Sorte Frau läuft mit solchen Sachen herum und gibt vor, irgendjemand anderes zu sein? Er würde die Ermittler von Kroll & Co., die ihm regelmäßig Hintergrundinformationenüber potenzielle Kunden beschafften, auf sie ansetzen, ihre Spur bis nach Europa verfolgen lassen.
    Aber was hatte sie mit seinem Computer zu schaffen? Wenn er daran dachte, wie sie dagestanden und die rechtschaffen Empörte gespielt hatte, konnte er sich ausrechnen, dass alle Erklärungen, die sie vielleicht abgeben würde, gelogen waren. Und die Akten, was hatte es damit auf sich? Vielleicht ging es wirklich um Betrug. Sie war clever genug, so etwas durchzuziehen. Rausschmeißen und sofort die Kontoauszüge kontrollieren!
Verdammt, ist das bizarr!
    Er bog um die Ecke, ging auf sein Haus zu. Zuerst roch er den Rauch, dann sah er ihn aufsteigen. Im nächsten Moment hörte er den örtlichen Feuerwehrwagen, der hupend und mit eingeschalteter Sirene die Broad Street heraufgefahren kam, und dann sah er, dass der Rauch aus seiner Küchentür quoll.
    Sein Puls hämmerte in den Schläfen, während er auf die Haustür zurannte. Als Erstes stürzte er ins Esszimmer, wo er die Brandursache erblickte. Lydia hatte den Esstisch zur Seite geschoben und einen metallenen Abfalleimer aus der Küche mitten auf den Teppich gestellt. Aktenordner waren auf dem Boden verstreut, und aus dem Eimer schlugen kräftige Flammen.
    Hektisch ließ er den Blick durchs Zimmer schweifen.
Da!
Er riss eine Blumenvase vom Kabinett und kippte das Wasser ohne jede Wirkung in den Eimer. Die Küchentur schlug zu.
Lydia!
Er rannte zur Küche, während er mit einem Blick über die Schulter feststellte, dass die Flammen unverändert hochzüngelten.
    Er wollte Lydia nach draußen folgen, sprang aber stattdessen zum Wasserhahn, um die Vase neu zu füllen. Gerade als er, ins Esszimmer zurückgekehrt, den Abfalleimer zum zweiten Mal bewässerte, kam Rich Freeman, Geschäftsführer des örtlichen Baumarkts, in der Uniform der Freiwilligen Feuerwehr durch die Tür geplatzt. »Ich brauch einen Feuerlöscher!«, schrie Daniel.
    Freeman gab einem seiner Feuerwehrmänner ein Zeichen. »Den

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