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Trolljagd

Trolljagd

Titel: Trolljagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Greene
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Stelle am Schädel von diesem Ding freizulegen.«
    »Aber noch besser war es, diesen Punkt genau mit dem Relikt zu erwischen«, sagte sie. »Hey, wir müssen aufeinander aufpassen, oder? Ich muss zugeben, ich war mir nicht ganz sicher, ob es dir gelingen würde, dieses Monster aufzuhalten.«
    »Ich auch nicht, aber der Bischof war davon überzeugt.« Gabriel betrachtete die Tätowierung, die wieder auf seinem Unterarm aufgetaucht war.
    »Und wohin ist unser kleiner Freund verschwunden?« De Mona blickte sich in der Höhle um. Vom hinteren Ende des Tunnels, den die Kreatur bewacht hatte, hörten sie ein schwaches Wimmern. Als sie dem Geräusch entgegengingen, um nachzusehen, fanden sie Gilchrest, der sich vor Schmerz auf dem Boden zu einer Kugel zusammengerollt hatte. Seine kleine Kutte war angeschmort, und sein Halsband blinkte wie verrückt.
    »Mir scheint, das Ding erlaubt nur einen ganz bestimmten Abstand von der Fernsteuerung«, schloss Gabriel. Er tippte kurz auf die Tastatur, um den Impuls zu unterbrechen, und zog Gilchrest dann grob auf auf die Füße. »Ich sollte dir deinen kleinen Hintern grillen für das, was du gerade hier abgezogen hast, aber wir müssen noch nach Midland kommen. Solltest du jedoch noch einmal so einen miesen Trick versuchen …« Gabriel hob seinen Arm und zeigte Gilchrest die Fernbedienung. »Ich brauche dir wohl nicht zu sagen, was dann geschieht.«
    »Genug, genug, ich führe euch ja«, krächzte Gilchrest.
    »Das würde ich dir auch raten. Sollten wir noch einmal so eine Überraschung erleben, ist dieses Halsband das Letzte, worum du dir Sorgen machen musst.« De Mona schlug mit einer ihrer Krallen nach ihm.
    Ein paar Meter weiter senkte sich der Tunnel und führte sie tiefer unter den Zoo. Jetzt stank die Luft nicht mehr nach Verwesung und war auch nicht so abgestanden, und sie spürten, wie eine kühle Brise durch den Gang wehte. Ein feiner Nebel zog über den Boden und wurde immer dichter, je weiter sie voranschritten.
    »Bald sind wir da«, erklärte Gilchrest.
    Direkt vor ihnen sah man eine Reihe hölzerner Türen, an denen Messingringe hingen. In das Holz der Türen waren Reliefs zweier untersetzter Männer mit struppigen Bärten geschnitzt, die eine Schlachtrüstung trugen. Beide Männer waren mit Schilden und Doppelstreitäxten ausgerüstet. Gabriel ging zu den Türen und betrachtete sie fasziniert.
    »Großartig«, sagte er und ließ seine Hände über die Türen gleiten. Der Nimrod in ihm vibrierte, und er konnte die Magie spüren, die die Türen verströmten.
    »Sind sie verwunschen?«
    »Ach was, die Magie hier starb schon vor langer Zeit, zusammen mit den Seelen der Zwerge«, spie Gilchrest hervor. »Hinter diesen Türen befindet sich der Ort, den ihr sucht, Midland.«
    »Also, worauf warten wir dann noch?« Gabriel drückte seine Hände gegen die Türen.
    »Vorsichtig, hinter dieser Tür könnte eine weitere Überraschung auf uns warten«, warnte De Mona.
    »Wie paranoid du bist, Dämonin«, höhnte Gilchrest. »Es gibt keine Tricks. Wir gehen hindurch und werden dasein.«
    De Mona zögerte, aber dann gab sie schließlich nach. »Also gut. Los geht’s.« Sie legte ihre Handflächen auf den Türflügel direkt vor ihr. »Auf drei. Eins, zwei, drei«, zählte sie und stemmte sich dann ächzend gegen die Tür. Sie brauchte ihre volle Dämonenkraft, um die Türen in Bewegung zu setzen. Als sie sich endlich öffneten, wallte ihnen noch mehr Nebel entgegen und hüllte sie förmlich ein. De Mona sah Gilchrest misstrauisch an, aber er gab ihr ein Zeichen, weiterzugehen. Dennoch vertraute sie dem Troll kein bisschen, also schubste sie ihn als Ersten hindurch. Als sie keinen Schrei von ihm hörte, nahm sie an, dass es sicher war, und drehte sich zu Gabriel um.
    »Solltest du irgendwelche Bedenken haben, wäre dies der richtige Moment, sie kundzutun.«
    »Wir sind zu weit gekommen, um wieder umzukehren, De Mona. Riskieren wir es.« Er hielt ihr seine Hand hin.
    De Mona zuckte mit den Schultern. »Wer will denn schon ewig leben?« Sie nahm seine Hand, und gemeinsam betraten sie das Unbekannte.
    Für mindestens zehn Minuten war Gabriel sprachlos. Er hatte von einigen wirklich sagenhaften Orten gelesen, aber auf den Anblick der Schwarzen Berge, wie Gilchrest sie nannte, war er nicht vorbereitet.
    Die rötlichen Zwillingsmonde am Nachthimmel, der in den herrlichsten Lavendeltönen schimmerte, erhellten das Tal, das sich vor ihnen ausbreitete. Unzählige funkelnde Lichter erstrahlten

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