Trolljagd
Kreatur erneut auf ihn stürzte, fasste er sich endlich wieder und rang nach Luft. »Vorsicht!«, schrie er … aber es war zu spät. Der Schwanz der Kreatur zuckte herum wie eine Eisenfeder, krachte gegen De Mona und schleuderte sie durch die Höhle gegen eine Mauer. Dann richtete das Ungeheuer seine Aufmerksamkeit auf Gabriel, entblößte seine Reißzähne und griff an.
Gabriel rollte sich schnell zur Seite, und die Zähne des Monsters schlugen eine Bresche in die Wand hinter ihm. Das Vieh war erstaunlich schnell für seine Größe, deshalb brauchte es nicht lange für einen neuerlichen Angriff. Jetzt peitschte es mit dem Schwanz über seinem Kopf wie ein Skorpion und versuchte Gabriel aufzuspießen, aber der Nimrod, der sich in Gabriels Hand materialisiert hatte, parierte den Angriff. Gabriel schickte die Energie zu den Spitzen des Dreizacks und schleuderte einen Blitz auf die Kreatur, aber zu seiner Überraschung prallte der Blitz ab und riss ein Stück aus der Decke. Die wütende Kreatur stolperte mit gesenktem Kopf vorwärts, um Gabriel zu rammen, der sich in eine Ecke zurückgezogen hatte. In allerletzter Sekunde sprang er zur Seite, und der Kopf des Riesenkrokodils krachte gegen den Fels. Gabriel rannte los und schleuderte dabei einen Blitz nach dem anderen gegen die Kreatur, aber das schien deren Wut nur noch anzustacheln.
Plötzlich hörte man einen Wutschrei von der anderen Seite, und kurz darauf schoss De Mona, die sich inzwischen vollständig verwandelt hatte, aus der Dunkelheit hervor und landete auf dem Rücken des Monsters. Sie schlug ihre Krallen in seinen Hals und in den Hinterkopf. Funken sprühten vom Körper des Ungeheuers, als sie wieder und wieder ihre Krallen über seine Oberfläche zog, um seine Panzerung zu durchdringen, aber sie hatte nicht mehr Erfolg damit als Gabriel mit seinen Blitzen.
»Wie können wir dieses Ding aufhalten?«, fragte Gabriel Gilchrest.
»Ihr werdet sterben! Das ist der einzige Weg, um den Wächter zu befriedigen«, kicherte Gilchrest. »Versprochen habe ich, euch nach Midland zu bringen. Euch aber lebend hineinzubringen versprach ich nicht. Habt einen schönen Tod, ihr Menschendreck!« Der Troll hüpfte durch den Korridor davon.
»Du kleiner Mistkerl.« Gabriel fasste an die Fernbedienung an seinem Handgelenk, aber der Schwanz der Kreatur streckte ihn nieder. Sie holte zu einem zweiten Schlag aus, um ihn zu zerschmettern, aber der Nimrod errichtete eine Barriere um ihn, die die Bestie nicht durchbrechen konnte. Gabriel kroch hastig zurück, rappelte sich hoch und bedrohte die Kreatur mit dem gleißenden Dreizack. Er schickte einen mächtigen Schlag gegen die Schläfe des Wesens, was einen so heftigen Rückstoß verursachte, dass beide ins Taumeln gerieten.
De Mona schlug derweil noch immer mit ihren Krallen auf den Leib des Untiers ein und versuchte einen Riss in der Panzerung zu finden. Als ihre Hand zwischen den Schuppen der Kreatur eingeklemmt wurde, konnte sie darunter weiches Fleisch spüren. Das brachte sie auf eine Idee. »Gabriel, verpass ihm auf mein Zeichen hin einen Schlag gegen den Kopf und schick diesen Riesenbastard zu Boden!«, schrie sie, während sie versuchte, ihre Finger zwischen die Schuppen am Schädel der Kreatur zu zwängen. Sobald sie einen guten Griff hatte, fing sie mit aller Kraft an zu ziehen. Die Schuppen begannen sich zu biegen, und schließlich ertönte ein reißendes Geräusch. De Mona hatte einen ungeschützten Bereich in der Mitte des Schädels freigelegt, worauf die Bestie ein lautes Brüllen ausstieß. »Gabriel, jetzt!« Sie sprang vom Rücken der Kreatur herunter.
Gabriel rannte, so schnell er konnte, auf die Kreatur zu und hielt den Nimrod ausgestreckt wie einen Spieß. Während sich die Distanz verringerte, dachte er an die Ermordung seiner Eltern, die Entführung seines Großvaters, an Katy und Carter.
So ist es richtig. Füttere es , drängte der Bischof. Der Dreizack funkelte glänzend, als Gabriel alles, was er in sich trug, in ihn hineingab und ihn fortschleuderte. Das Relikt schoss wie eine Sternschnuppe durch die dunkle Kammer und grub sich in einer Explosion blendend weißen Lichts in den Schädel der Kreatur. Gabriel ging zu Boden. Als er sich schließlich wieder gefasst hatte, lag das Untier mit zertrümmertem, halbiertem Schädel reglos auf dem Boden.
»Bist du okay?«, fragte De Mona und half ihm wieder auf die Füße.
»Dank dir, ja«, erwiderte Gabriel und lächelte. »Es war eine gute Idee, die weiche
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