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Trolljagd

Trolljagd

Titel: Trolljagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Greene
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»Hören Sie, Mister, es ist nicht so, wie es aussieht.«
    »Ich dachte eigentlich, ihr hättet die Botschaft verstanden, als ich den letzten von eurer Bande ohne Hand flussabwärts geschickt habe. Aber das hat wohl nicht gereicht.« Er zog ein Fleischerbeil aus der Schürze. »Mal sehen, ob deine Freunde mich verstehen, wenn ich ihnen deinen Kopf in einer Kiste schicke.«
    Gabriel schaffte es, sich zur Seite zu rollen, bevor das Beil in den Boden schlug. Er sprang schnell auf die Füße und wich in Richtung der Tavernentür zurück. »Hey Mann, beruhige dich doch, sonst tust du noch jemandem mit diesem Ding richtig weh.«
    »Ich werde dir nicht nur wehtun!« Der Mann stürmte auf Gabriel zu. Das Beil schwirrte durch die Luft. Er hatte auf Gabriels Kopf gezielt, doch die Waffe schlug nur eine Scharte in die Tavernentür, weil der junge Mann sich geschickt darunter wegduckte. Der Lärm zog etliche Schaulustige an, während der Hüne Gabriel über den Hof jagte.
    »Hör mal, das mit dem Fleisch tut mir leid, aber wenn du mich einfach …« Gabriels Entschuldigung wurde von Sausen des Beils abgeschnitten. Er schlug ein Rad und entkam dem Angriff erneut. Gleichzeitig war er nun näher an dem zusammengebrochenen Räuchergestell. Der wütende Mann warf das Beil noch zweimal nach ihm, und jedes Mal konnte Gabriel der Waffe ausweichen, was die Menge mit johlendem Beifall honorierte. Als er zum Vergnügen der Zuschauer um den beilschwingenden Wüterich herumtänzelte, erinnerte er sich daran, wie er als Kind bei der Karnevalsshow seiner Eltern mitgespielt hatte. Die Erinnerung stachelte ihn an.
    »Bleib stehen, damit ich dich endlich ausweiden kann, du verlauster kleiner Mistkerl!«, brüllte der Mann.
    »Du wirst eher an einem Herzinfarkt sterben, als dass du mit dem Ding auch nur in meine Nähe kommst«, verhöhnte ihn Gabriel. Brüllend startete der Mann eine neue Attacke und fuchtelte mit dem Beil durch die Luft. Gabriel sprang hoch, landete auf den Schultern des Grobians und riss an seinen ohnehin schon zerwühlten Haaren. »So ein großer starker Kerl wie du sollte das aber eigentlich besser können, hm?« Gabriel verschränkte die Beine unter den Armen des Grobians und warf sich mit aller Kraft zurück. Er schlug einen Salto rückwärts, ohne seine Beine von dem Mann zu lösen, wodurch der durch die Luft geschleudert wurde und im Gatter bei den Tieren landete.
    Als er wieder hochkam, war sein Gesicht mit Mist bedeckt. »Ihr verdammten Flussleute, ich hasse euch!«, japste er noch, bevor erschöpft zurück in den Dreck fiel.
    Die Zuschauer johlten vor Lachen und warfen Gabriel Münzen vor die Füße. Gabriel lächelte und verbeugte sich anmutig, dann sammelte er eine Handvoll Münzen ein und griff sich das Fleisch, das er vorher hatte stehlen wollen. Gabriel schnippte eine Münze ins Gatter. »Die ist für das Fleisch.« Dann warf er eine weitere Münze hinterher. »Und die dafür, dass du so gut gekämpft hast.« Mit dem Fleisch unterm Arm und dem Jubel der Menge im Rücken verließ Gabriel den Hinterhof der Taverne. Er wusste nicht, was in ihn gefahren war, aber sein pulsierender Arm sagte ihm, dass es etwas mit dem Nimrod zu tun haben musste.
    Als Gabriel verschwunden war, wechselten drei Männer in Kutten und mit Kapuzen wissende Blicke und verschwanden danach wieder im Inneren der Taverne.
    »Am Ende scheinst du ja doch nicht so nutzlos zu sein, Menschding.« Gilchrest stürzte sich auf die Fleischportion, die ihm De Mona aus dem Stück geschnitten hatte.
    »Danke, das war wohl ein Kompliment, nehme ich an«, bemerkte Gabriel. »Dabei habe ich mir fast ins Hemd gemacht, als er mit dem Hackbeil auf mich losgegangen ist.«
    »Aber du hast dich geschlagen wie ein erfahrener Kämpfer«, lobte ihn De Mona, während sie auf einem zähen Stück Fleisch herumkaute. Es schmeckte nach fast gar nichts, aber wenigstens stillte es den Hunger. »Ich wusste nicht, dass du ein Akrobat bist.«
    »Bin ich auch nicht. Na ja, jedenfalls nicht in der letzten Zeit«, erwiderte Gabriel traurig.
    »Aber es hat fast so ausgesehen. Gute Arbeit, Gabe!« De Mona küsste ihn auf die Wange, woraufhin er errötete.
    Gabriel, De Mona und Gilchrest gingen ein paar Schritte weiter. De Mona schaute gelegentlich über ihre Schulter. An ihrem Gesichtsausdruck konnte Gabriel erkennen, dass etwas nicht in Ordnung war.
    »Alles okay?«, erkundigte sich Gabriel.
    »Ja, da ist wahrscheinlich nichts«, erwiderte sie, klang jedoch wenig überzeugend. Als sie

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