Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman
Telefonhörer griff. Womit Swans Schicksal besiegelt war. Und das von Franz, Orozco und Sanchez.
Etwas Unvorhergesehenes.
Reacher öffnete die Augen und sagte entschlossen: »Die beiden anderen verlieren wir nicht auch noch. Nicht, solange ich lebe und atme.«
Sie ließen Neagleys Civic auf dem Parkplatz stehen und nahmen Reachers Prelude. Sie hatten kein bestimmtes Ziel, fuhren nur um des Fahrens willen herum und redeten um des Redens willen. Neagley sagte: »Sie haben gewusst, dass wir früher oder später aufkreuzen würden. Als die Spannung zu groß wurde, haben sie das Ganze etwas beschleunigt. Mauney hat Angela Franz dazu gebracht, mich anzurufen. Eigens für Thomas Brant hat er sich die Story mit dem Köder ausgedacht. Er hat uns auf Schritt und Tritt überwachen lassen, uns scheinbar ins Vertrauen gezogen, indem er uns Dinge erzählte, die wir bereits wussten, sich erkundigte, was wir inzwischen herausbekommen hatten, und darauf wartete, dass wir aufgeben und sie nicht länger belästigen würden. Und als das nicht passierte, haben sie beschlossen, die Initiative zu ergreifen und uns zu liquidieren. Erst in Vegas, jetzt hier.«
Sie fuhren wieder auf den Freeway 210. Der Verkehr floss schnell dahin.
»Plan?«, fragte Neagley.
»Kein Plan«, sagte Reacher.
Das von Dixon erbeutete Telefonverzeichnis lag in O’Donnells Zimmer im Motel, aber sie wollten sich nicht einmal in der Nähe des Sunset Boulevards blicken lassen. Nicht zu diesem Zeitpunkt. Also kombinierten sie halb vergessene Fragmente der Adresse des Montagebetriebs in Highland Park und fuhren dort hinaus.
Highland Park war leicht zu finden. Eine Kleinstadt mit Straßen, Häusern, Gewerbegebieten und kleinen, sauberen High-Tech-Fertigungsbetrieben. Schwieriger war jedoch, den Betrieb von New Age aufzustöbern. Sie erwarteten keine Werbetafel und sahen auch keine, hielten stattdessen Ausschau nach neutralen Gebäuden, Sicherheitszäunen und Hubschrauberlandeplätzen. Sie fanden mehrere. Für Highland Park charakteristisch.
»Dixon hat den Hubschrauber als Bell 222 bezeichnet«, sagte Reacher. »Würdest du diesen Typ erkennen?«
»In den letzten fünf Minuten habe ich drei gesehen«, sagte Neagley.
»Sie hat gesagt, er sei weiß gewesen.«
»Zwei in den letzten fünf Minuten.«
»Wo?«
»Den zweiten einen Kilometer zuvor. Zweimal links, einmal rechts. Der erste war drei Betriebe früher.«
»Beide mit Sicherheitszäunen?«
»Richtig.«
»Nebengebäuden?«
»Beide.«
Reacher bremste, wendete über den doppelten Mittelstrich hinweg und fuhr zurück. Er bog zweimal links und einmal rechts ab und wurde langsamer, als Neagley auf eine Ansammlung von Gebäuden mit grauen Wellblechfassaden hinter einem Doppelzaun zeigte, der jedem Hochsicherheitsgefängnis Ehre gemacht hätte. Er war mindestens zweieinhalb Meter hoch, ungefähr einen Meter tief und bestand aus zwei straff gespannten Stacheldrahtzäunen, deren Zwischenraum mit Bandstacheldraht in Spiralen ausgefüllt war, während ausgezogene Bandstacheldrahtrollen das Ensemble krönten. Eine verdammt schwer zu überwindende Barriere. Dahinter erhoben sich vier Gebäude: eine Halle mit drei kleineren Anbauten. Auf einem großen betonierten Rechteck stand ein Hubschrauber mit langem Bug: weiß, still, reglos.
»Ist das ein Bell 222?«, fragte Reacher.
»Unverkennbar«, sagte Neagley.
»Dann sind wir hier also richtig?«
»Schwer zu sagen.«
Neben dem Landeplatz ragte ein hoher Mast mit einem orangeroten Windsack auf, der in der warmen, trockenen Luft schlaff herabhing. Auf dem kleinen Parkplatz standen dreizehn Fahrzeuge. Kein einziger teurer Wagen, erst recht kein dunkelblauer Chrysler.
»Was würden Montagearbeiterinnen fahren?«
»Autos wie diese hier«, sagte Neagley.
Reacher fuhr an zwei Firmen vorbei weiter. Der dritte Betrieb sah dem ersten sehr ähnlich. Ein Sicherheitszaun, vier anonyme Gebäude mit Metallfassaden, ein Parkplatz voller Billigautos und ein Hubschrauberlandeplatz mit einem weißen Bell 222. Kein Name, kein Firmenschild, kein sonstiger Hinweis.
»Wir brauchen die genaue Adresse«, sagte Reacher.
»Dazu reicht die Zeit nicht. Das Dunes ist weit von hier entfernt.«
»Aber Pasadena nicht.«
Für den kurzen Abstecher nach Osten benutzten sie den York Boulevard und den 110er. Eine Viertelstunde später hielten sie vor dem kleinen Hotel in Pasadena. Wenige Minuten später waren sie in Margaret Berensons Zimmer. Sie erzählten ihr, was sie brauchten. Den Grund
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