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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Chrysler?«, fragte Reacher.
    »Unterwegs«, antwortete Neagley. »Auf der Suche nach uns.«
    Sie fuhren wieder zu dem Krankenhaus nördlich von Glendale. Neagley holte ihren Wagen vom Parkplatz. Die nächste Station war ein Supermarkt. Dort besorgten sie sich eine Schachtel Kaminzündhölzer und zwei Sechserpacks Evian Naturelle: zwölf Einliterflaschen Mineralwasser, jeweils sechs in Plastikfolie eingeschweißt. Danach hielten sie in derselben Straße bei einem Geschäft für Autozubehör. Kauften einen roten Fünf-Gallonen-Benzinkanister und eine Packung Poliertücher.
    Zuletzt fuhren sie zu einer Tankstelle und füllten ihre Autos und den Benzinkanister auf.
    Sie verließen Glendale in Richtung Südwesten und landeten in Silver Lake. Reacher rief Neagley auf dem Handy an und sagte: »Wir sollten jetzt im Motel vorbeifahren.«
    Neagley entgegnete: »Vielleicht wird es noch immer überwacht.«
    »Genau deshalb sollten wir vorbeischauen. Können wir einen von ihnen jetzt umlegen, brauchen wir uns später keine Sorgen um ihn zu machen.«
    »Vielleicht ist’s mehr als einer.«
    »Na, wenn schon! Je mehr, desto besser.«
    Der sehr lange Sunset Boulevard verlief südlich des Stausees mitten durch Silver Lake. Reacher fand ihn und fuhr nach Westen weiter. Nach zehn Kilometern rollte er am Motel Dunes vorbei, ohne langsamer zu werden. Neagley war mit ihrem Civic zwanzig Meter hinter ihm. Sie folgte ihm, als er links abbog und einen Straßenblock entfernt parkte. Von dort aus konnte man über Servicezufahrten auf Umwegen zur Rückseite ihres Motels gelangen. Auf den schmalen Gassen hielten sie fünf Meter Abstand, denn sie wollten vermeiden, aus zwei Personen ein einziges Ziel zu machen.
    Reacher, dessen Hand die Glock in seiner Tasche umklammert hielt, ging voraus. Durch eine enge, mit fahrbaren Müllbehältern vollgestellte Passage betrat er den Motelparkplatz langsam von der Rückseite aus. Der Platz wirkte harmlos. Acht Autos, fünf mit auswärtigen Kennzeichen, keine blauen Chrysler. Niemand, der in den Schatten lauerte. Er ging nach rechts. Fünf Meter hinter ihm, das wusste er, würde Neagley nach links laufen. Das war ihr Standardverfahren, das sie vor vielen Jahren entwickelt hatten: R für Reacher, L für Neagleys zweiten Vornamen. Er beschrieb einen langsamen Halb kreis um das Gebäude. Nirgends etwas Außergewöhnliches. Nirgends eine verdächtige Gestalt. Niemand in der Lounge, niemand im Wäscheraum. Quer durch den Empfangsbereich konnte er die Frau an der Rezeption sehen.
    Er trat auf den Gehsteig hinaus und kontrollierte den Boulevard. Auch hier nichts Verdächtiges. Einige Aktivitäten, aber nichts Außergewöhnliches. Etwas Verkehr, der aber keinen Grund zur Sorge gab. Er kehrte auf den Parkplatz zurück und wartete darauf, dass Neagley ihren halbkreisförmigen Kontrollgang beendete. Sie kontrollierte den Gehsteig, warf einen Blick auf die Straße und trat zurück, um die Rezeption in Augenschein zu nehmen. Nichts. Neagley schüttelte den Kopf, und sie machten sich auf den Weg zu O’Donnels Zimmer – für alle Fälle weiter mit fünf Metern Abstand.
    O’Donnels Schloss war aufgesprengt.
    Genauer gesagt sah O’Donnels Schloss unbeschädigt aus, aber der Türrahmen war stark beschädigt und das Holz zersplittert. Jemand hatte seine Tür mit einem Brech- oder Montiereisen aufgebrochen. Reacher zog seine Glock und wartete an der Türseite mit den Angeln, während Neagley sich neben die Seite mit der Klinke stellte. Als sie nickte, öffnete er die Tür mit einem Tritt, während Neagley sich mit schussbereiter Pistole nach vorn auf die Knie fallen ließ. Ein weiteres Standardverfahren. Wer auf der Seite mit den Angeln stand, öffnete die Tür; wer neben der Klinke stand, machte sich beim Eindringen klein, um das Ziel zu minimieren. Falls in dem Raum ein Bewaffneter lauerte, würde er in der Regel höher zielen, wo er die Rumpfmasse erwartete.
    Aber in dem Zimmer hielt sich niemand versteckt.
    Es war völlig leer, aber auch völlig verwüstet. Durchsucht und verwüstet. Alle bei New Age erbeuteten Unterlagen waren verschwunden, die restlichen Glock 17 waren fort, die Reservemunition war fort, die AMT Hardballer waren fort, Saropians Daewoo DP 51 war verschwunden, die Maglites waren fort. O’Donnells Kleidung lag überall verstreut. Jemand hatte seinen Tausenddollaranzug vom Kleiderbügel gerissen und war darauf herumgetrampelt. Sein Waschzeug war im ganzen Raum verteilt.
    Dixons Zimmer sah genauso aus.

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