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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
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klickte es an und verschob den Cursor gleich in das Passwortkästchen.
    »Okay«, sagte sie. »Willst du sie nach Priorität anord nen?«
    »Versuch’s erst mit den Personennamen. Dann mit den Ortsnamen. Ich glaube, dass er so gedacht hätte.«
    »Ist Dodgers ein Personenname?«
    »Klar doch. Baseball wird von Leuten gespielt.«
    »Okay. Aber wir fangen mit Musik an.« Neagley tippte MilesDavis und betätigte die Eingabetaste. Nach kurzer Pause erneuerte sich der Bildschirm und zeigte wieder die Dialogbox – diesmal jedoch mit einer Anmerkung in Rot: Ihr erster Versuch war unrichtig.
    »Einer weg«, sagte sie. »Jetzt zum Sport.«
    Sie versuchte es mit Dodgers .
    Unrichtig.
    »Zwei weg.« Sie tippte Koufax .
    Die Festplatte ihres Notebooks surrte, und der Bildschirm wurde schwarz.
    »Was ist passiert?«, fragte Reacher.
    »Die Daten werden gelöscht«, antwortete sie. »Endgültig. Es war nicht Koufax. Drei weg.«
    Sie zog den USB -Stick von ihrem Notebook ab und warf ihn in einem weiten silbernen Bogen in den Papierkorb. Steckte dafür den zweiten ein. Tippte Jennifer .
    Unrichtig.
    »Vier weg«, sagte sie. »Nicht seine Töle.«
    Sie versuchte es mit Panama .
    Unrichtig .
    »Fünf weg.« Sie gab Brooklyn ein.
    Der Bildschirm wurde schwarz, und die Festplatte surrte.
    »Sechs weg«, sagte sie. »Auch nicht sein altes Viertel. Du liegst null zu sechs hinten, Reacher.«
    Der zweite USB -Stick flog klappernd in den Papierkorb, und sie steckte den dritten ein.
    »Vorschläge?«
    »Jetzt bist du dran. Ich scheine außer Form zu sein.«
    »Wie wär’s mit der Nummer seiner Erkennungsmarke?«
    »Das glaube ich nicht. Er hatte es wie gesagt mehr mit Worten als mit Zahlen. Und meine Nummer war mit meiner Sozialversicherungsnummer identisch. So war’s vermutlich auch bei ihm – zu leicht zu erraten.«
    »Was würdest du als Passwort benutzen?«
    »Ich? Ich hab’s mit Zahlen. Die stehen auf jeder Tastatur ganz oben, alle nebeneinander, leicht zugänglich. Dazu braucht man nicht Maschineschreiben zu können.«
    »Welche Zahl würdest du nehmen?«
    »Mit sechs Ziffern? Ich würde vermutlich meinen Geburtstag hinschreiben, Tag, Monat, Jahr, und die nächste Primzahl suchen.« Er überlegte kurz, dann sagte er: »Tatsächlich wäre das problematisch, weil zwei gleich nahe wären, eine um sieben kleiner, die andere um sieben größer. Also würde ich vermutlich die auf drei Stellen abgerundete Quadratwurzel nehmen. Ignoriere ich das Komma, erhalte ich eine Zahl mit sechs verschiedenen Ziffern.«
    »Verrückt«, sagte Neagley. »Ich denke, wir können davon ausgehen, dass Franz nicht auf so was verfallen wäre. Darauf würde vermutlich kein anderer Mensch kommen.«
    »Deshalb wär’s ein gutes Passwort.«
    »Was war sein erstes Auto?«
    »Wahrscheinlich irgendeine Rostlaube.«
    »Aber Männer mögen Autos, stimmt’s? Welchen Wagen hätte er am liebsten gehabt?«
    »Ich mag keine Autos.«
    »Du musst wie er denken, Reacher. Welches Auto hätte er sich gewünscht?«
    »Er wollte immer einen roten Jaguar XKE .«
    »Wäre das einen Versuch wert?«
    Ein Mann mit Interessen und Enthusiasmus. Voller Gefühle und Loyalitäten.
    »Vielleicht«, erwiderte Reacher. »Jedenfalls wird’s etwas sein, das ihm besonders viel bedeutet hat. Eine Art Talisman, der einem das Herz wärmt, wenn man bloß an das Wort denkt. Ein frühes Vorbild oder etwas, an das er seit Langem mit Liebe oder Zuneigung gedacht hat. Deshalb könnte es mit dem XKE klappen.«
    »Soll ich’s versuchen? Wir haben nur noch sechs übrig.«
    »Hätten wir sechshundert, würde ich’s bestimmt versuchen.«
    »Augenblick!«, erklärte Neagley. »Du erinnerst dich, was Angela uns erzählt hat? Dass er immer gesagt hat, dass man sich nicht mit den Sonderermittlern anlegt?«
    »Das wäre ein verdammt langes Passwort.«
    »Dann teilen wir’s eben. In › Sonderermittler ‹ und › Hände weg! ‹ .«
    Ein Gedächtnis wie ein Elefant. Reacher nickte. »Im Prinzip war’s damals eine wundervolle Zeit, oder? Vielleicht hat die Erinnerung daran ihn jedes Mal gefreut. Vor allem dort in Culver City, wo er nicht schrecklich viel zu tun hatte. Viele Leute genießen Nostalgie, stimmt’s? Wie in dem Song › The Way We Were ‹ .«
    »Das ist auch ein Film.«
    »Da hast du’s. Ein weit verbreitetes Gefühl.«
    »Womit sollen wir’s zuerst versuchen?«
    Reacher glaubte Charlies hellen Diskant zu hören, als der Kleine sagte: Man legt sich nicht mit ihnen an.
    »Hände weg«, sagte

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