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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
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Langem einen wichtigen Klienten gehabt, könnte er ihn zu Hause erwähnt haben.«
    »Ich möchte Charlie kennenlernen«, sagte O’Donnell.
    »Wir fahren morgen früh hin«, erklärte Reacher. »Außer die Deputies holen mich vorher ab. Dann könnt ihr ohne mich weitermachen.«
    »Du musst die Sache positiv sehen«, meinte Dixon. »Vielleicht hast du dem Kerl eine Gehirnerschütterung verpasst. Vielleicht weiß er nicht mehr, wer er ist – und erst recht nicht, wer du bist.«
    Sie gingen ins Hotel zurück und trennten sich in der Halle. Niemand hatte Lust auf einen Absacker. Sie waren sich stillschweigend darüber einig, dass sie Schlaf brauchten, um morgen frisch und munter loslegen zu können. Reacher und O’Donnell fuhren zusammen nach oben. Redeten nicht viel. Fünf Sekunden nachdem Reachers Kopf sein Kissen berührt hatte, schlief er bereits.
    Reacher wachte um sieben Uhr auf. Durchs Fenster schien die Morgensonne herein. David O’Donnell betrat den Raum. Er hatte es eilig. Vollständig bekleidet, eine Zeitung unter dem Arm, zwei Pappbecher mit Kaffee in den Händen.
    »Ich habe einen Spaziergang gemacht«, sagte er.
    »Und?«
    »Du kriegst Ärger«, sagte er. »Fürchte ich.«
    »Von wem?«
    »Von diesem Deputy. Er parkt hundert Meter von hier entfernt.«
    »Derselbe Kerl?«
    »Derselbe Kerl mit demselben Wagen. Er hat eine Metallschiene über der Nase, und die Seitenscheibe ist mit einem Müllsack zugeklebt.«
    »Hat er dich gesehen?«
    »Nein.«
    »Was tut er?«
    »Er sitzt einfach nur da. Als würde er auf irgendetwas warten.«

29
    Sie ließen sich das Frühstück in Dixons Zimmer servieren. Regel Nummer eins, die Reacher vor vielen Jahren gelernt hatte, lautete: Iss, wenn du kannst, weil du nie weißt, wann es wieder etwas gibt. Vor allem nicht, wenn man kurz davor war, im System zu verschwinden. Reacher schaufelte Rührei, Schinken und Toast in sich hinein und goss reichlich Kaffee hinterher. Er war ruhig, aber frustriert.
    »Ich hätte in Portland bleiben sollen«, sagte er. »Das hätte genauso viel genützt.«
    »Wie haben sie uns so schnell gefunden?«, fragte Dixon.
    »Computer«, sagte Neagley. »Die Heimatschutzbehörde und das Patriotengesetz. Sie haben jetzt jederzeit Zugriff auf alle Hotelregister. Amerika ist ein Polizeistaat.«
    »Wir sind die Polizei«, sagte O’Donnell.
    »Wir waren sie.«
    »Ich wollte, wir wären noch dabei. Heutzutage bräuchte man sich viel weniger zu plagen.«
    »Haut jetzt ab, Leute«, sagte Reacher. »Ich will nicht, dass ihr in diese Sache verwickelt werdet. Das wäre Zeitverschwendung. Der Deputy darf auf keinen Fall mitbekommen, wie ihr das Hotel verlasst. Fahrt zu Angela Franz. Versucht rauszukriegen, wer sein Klient war. Ich melde mich wieder, sobald ich kann.«
    Er trank seinen Kaffee aus und ging zurück in sein Zimmer. Steckte seine Klappzahnbürste ein, verstaute Pass und Bankkarte sowie siebenhundert seiner restlichen achthundert Dollar in einem Seitenfach von O’Donnells Koffer, weil bestimmte Dinge nach einer Festnahme verschwinden konnten. Dann fuhr er mit dem Aufzug in die Halle hinunter, setzte sich dort in einen Sessel und wartete. Unnötig, aus dieser Sache ein großes Drama, eine Verfolgungsjagd durch Hotelkorridore zu machen. Denn Regel Nummer zwei, die ein Leben voller Pech und Unannehmlichkeiten ihn gelehrt hatte, lautete: Bewahre dir einen Rest Würde.
    Er wartete.
    Dreißig Minuten. Sechzig. In der Hotelhalle lagen drei Tageszeitungen aus, und er las sie alle. Von vorn bis hinten. Sport, Feuilleton, Leitartikel, nationale und internationale Nachrichten. Und Wirtschaft. Ein Artikel behandelte den Einfluss des Budgets der Heimatschutzbehörde auf die Privatwirtschaft. Darin wurden die sieben Milliarden Dollar erwähnt, von denen Neagley gesprochen hatte. Ein Haufen Geld. Höhere Gewinne erziele nur die Rüstungsindustrie, hieß es in dem Artikel. Das Pentagon verfügte nach wie vor über mehr Geld als jedermann sonst und warf es weiter mit vollen Händen zum Fenster hinaus.
    Neunzig Minuten.
    Nichts.
    Nach zwei Stunden stand Reacher auf und steckte die Zeitungen wieder in den Ständer. Trat an die Drehtür und sah hinaus. Heller Sonnenschein, blauer Himmel, nicht viel Smog. Ein leichter Wind bewegte exotische Bäume. Frisch gewaschene Autos rollten langsam und glänzend vorbei. Ein schöner Tag. Der vierundzwanzigste, den Calvin Franz nun nicht mehr erleben konnte. Fast vier Wochen. Und das galt vermutlich auch für Tony Swan, Jorge Sanchez

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