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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
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etwas verpasst, das eher der Marine-Corps-Version entsprach. Offensichtlich kein Veteran. Reacher begutachtete nochmals die Arme des Typs.
    Er fragte: »Wo ist hier in der Gegend Stoff zu kriegen?«
    »Sie sind kein Konsument«, sagte der Kerl.
    »Für einen Freund.«
    »Sie haben kein Geld.«
    »Ich kann mir welches beschaffen.«
    Der Kerl in dem Muskelshirt zuckte mit den Schultern und sagte: »Hinter dem Wachsmuseum ist meistens eine Crew.«
    Reacher kehrte ins Marmont zurück, indem er zwei Blocks weit auf den tiefer liegenden Canyonstraßen blieb und sich dem Hotel von hinten näherte. Unterwegs kam er an einem dunkelblauen Chrysler 300C vorbei, der am Randstein parkte. Am Steuer saß ein Mann in einem dunkelblauen Anzug, dessen Farbton fast genau dem des Autos entsprach. Der Motor war abgestellt, und der Mann wartete nur. Reacher vermutete, dies sei eine Limousine mit Fahrer. Wahrscheinlich hatte irgendein rühriger Autoverleiher bei einem Chryslerhändler bessere Konditionen als bei seinem Lincolnhändler bekommen und daraufhin beschlossen, seine Town Cars durch Chrysler 300C zu ersetzen. Und auf der Suche nach einem Wettbewerbsvorsprung hatte er seine Fahrer einheitlich eingekleidet. Reacher wusste, dass L.A. ein schwieriger Markt für Autovermietungen war. Das hatte er irgendwo gelesen.
    Dixon und Neagley lobten sein neues Hemd höflich, nur O’Donnell lachte ihn deswegen aus. Über seinen Haarschnitt lachten alle drei, aber Reacher war das egal. Nach einem Blick in Dixons fleckigen alten Spiegel musste er allerdings zugeben, dass dieser Bürstenschnitt ein bisschen extrem war. Und er fand es gut, für kurze Heiterkeit gesorgt zu haben. Anderswo würden sie keine angenehme Abwechslung finden, das stand fest. Gemeinsam hatten sie zwei Jahre lang alle möglichen Straftaten aufgeklärt und sich wie Cops in aller Welt mit Witzeleien darüber hinweggerettet. Schwarzer Humor, die universale Zuflucht.
    Jetzt lachte niemand. Das Lachen verging einem, wenn die eigenen Leute betroffen waren.
    Die Tabellen lagen wieder auf dem Bett. Sieben Monate mit hundertdreiundachtzig Tagen. Insgesamt 2197 Ereignisse. Die ursprünglichen Seiten waren durch ein Blatt in Dixons Handschrift ergänzt worden. Sie hatte die Zahlen extrapoliert und war für ein ganzes Jahr auf dreihundertvierzehn Tage und 3766 Ereignisse gekommen. Reacher vermutete, dass sie die anderen dazu aufgefordert hatte, mit ihr darüber nachzudenken, was sich an dreihundertvierzehn Tagen im Jahr insgesamt 3766-mal ereignete. Aber der Rest der Seite war leer. Keinem schien etwas eingefallen zu sein. Das Blatt mit den fünf Namen lag auf dem Kopfkissen – leicht schief, als hätte jemand es studiert und dann frustriert hingeworfen.
    »Es muss mehr als das hier geben«, sagte O’Donnell.
    »Was willst du genau?«, fragte Reacher ihn. »Eine kurze Zusammenfassung?«
    »Ich meine nur, dass dies nicht ausreicht, um den Tod von vier Menschen zu erklären.«
    Reacher nickte.
    »Genau«, sagte er. »Wir haben wirklich nicht viel. Weil die Kerle sich praktisch alles geschnappt haben. Seinen Computer, seine Adressenkartei, seine Kundenliste, sein Telefonbuch. Uns bleiben nur Fragmente. Wie archäologische Grabungsfunde. Aber daran sollten wir uns lieber gewöhnen, weil uns nichts anderes in die Hände fallen wird.«
    »Was machen wir also?«
    »Mit der Gewohnheit brechen.«
    »Mit welcher Gewohnheit?«
    »Mich zu fragen, was ihr tun sollt. Vielleicht bin ich morgen nicht mehr da. Ich stelle mir vor, wie die Deputies in diesem Augenblick zu einer Großfahndung ausschwärmen. Ihr müsst endlich anfangen, selbstständig zu denken.«
    »Und was tun wir bis dahin?«
    Reacher ignorierte die Frage. Wandte sich stattdessen an Karla Dixon und fragte: »Hast du den Ford mit der Zusatzversicherung gemietet?«
    Sie nickte.
    »Okay«, sagte Reacher. »Macht noch eine Pause. Dann fahren wir irgendwohin zum Abendessen. Ich lade euch ein. Vielleicht wie zum letzten Abendmahl. Wir treffen uns in einer Stunde unten in der Halle.«
    Reacher übernahm Dixons Ford von dem Parkwächter des Hotels und fuhr auf dem Hollywood Boulevard nach Osten. Er kam am Entertainment Museum und Graumann’s Chinese Theater vorbei. Bog nach links auf die Highland Avenue ab. Dieses Viertel, zwei Blocks westlich der Kreuzung von Hollywood Boulevard und Vine Street, war früher anrüchig gewesen. Jetzt schienen die kriminellen Aktivitäten sich verlagert zu haben, wie es meist der Fall war. Die Polizei gewann nie

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