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Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Titel: Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Sie schob sich ans Kopfende des Bettes, zog sich den Pulli über den Kopf und saß dann nur noch mit Minirock und roten Cowboystiefeln da, als sie seinen Namen rief. Er drehte sich um. Langsam zog sie die Zunge über die Unterlippe und flüsterte. »Schon mal ein Cowgirl gehabt?«
    »Ja, wenn du’s genau wissen willst«, sagte er direkt. »Gestern abend. In den Arsch. Oder erinnerst du dich nicht mehr daran?«
    Fancys weit ausgebreitete Beine schnappten zu wie eine Bärenfalle. Sie rollte an den Rand des Bettes und zog sich wütend den Pulli wieder über. Als sie ihm gegenüberstand, glänzten Tränen in ihren Augen. »Das war nicht sehr nett.«
    Eddy schloß langsam seine Aktentasche und nahm sein Jacket. »Nett ist ein seltsames Wort aus deinem Mund.«
    »Warum bist du so gemein zu mir?«
    »Bin ich gar nicht. Ich muß jetzt gehen. Wir sehen uns heute nachmittag bei der Wahlveranstaltung.« Er klopfte sich auf die Jackentasche, um sicherzugehen, daß er seinen Zimmerschlüssel dabei hatte, dann griff er nach dem Türknopf.
    »Und sehen wir uns dann noch später?« Sie lächelte verführerisch und preßte die Hand auf seinen Hosenschlitz. »Du weißt schon, was ich meine.«
    »Ja, weiß ich.« Er entzog sich ihrer Hand und öffnete die Tür. »Versuche inzwischen, brav zu sein.«
    Als sich die Tür hinter ihm schloß, fluchte Fancy. Sie hatte sich ein nettes Essen zu zweit vorgestellt, und danach eine Stunde mit Eddy im Bett.
    Wütend schaltete sie den Fernseher an.
    Sie liebte Eddy leidenschaftlich, gestand sich jedoch ein, daß ein Teil seiner Faszination für sie darin lag, daß er sich nie wirklich
gehen ließ, sondern immer die Beherrschung behielt, fast so, als wäre er ein unbeteiligter Beobachter.
    Sie fand seine eiserne Kontrolliertheit erregend. Aber manchmal wünschte sie sich, Eddy würde sie einmal so ansehen, wie der Schauspieler im Fernsehen gerade in die Augen der jungen Hauptdarstellerin sah. Sein Blick drückte uneingeschränkte Liebe aus, während seine Lippen an ihren Fingerspitzen knabberten.
    Eddy Paschals Herz zu gewinnen, wäre wirklich ein Volltreffer. Sie fände es herrlich, wenn ihr Eddy zu Füßen läge.
     
    Dorothy Rae griff an, als sie im Wagen saßen und auf die Männer warteten. Plötzlich fauchte sie wie eine Katze.
    »Das hat dir gefallen, nicht wahr, Carole?«
    Mandy schlief auf Averys Schoß. Sie war bei der Wahlveranstaltung unruhig geworden, und Avery war schon früher mit ihr zum Auto gegangen.
    »Wie bitte?« fragte sie verwirrt. »Was soll mir gefallen haben?«
    »Daß Jack heute morgen der Dumme war.«
    War sie betrunken? Avery betrachtete sie genauer. Im Gegenteil, sie schien unbedingt einen Drink zu brauchen. Ihre Augen waren weit aufgerissen, und in den Händen drehte sie nervös ein feuchtes Papiertaschentuch.
    »Und wenn das so war, was hat das mit mir zu tun?«
    »Du hast dich auf Tates Seite gestellt.«
    »Tate ist mein Mann.«
    »Und Jack ist mein Mann!«
    Mandy hob kurz den Kopf, schlief aber sofort wieder ein. Dorothy Rae senkte die Stimme. »Das hat dich auch nicht davon abgehalten, ihn mir wegnehmen zu wollen.«
    »Das wollte ich nicht.«
    »Vielleicht in letzter Zeit nicht mehr, aber vor dem Absturz hast du’s versucht.«
    Avery schwieg.
    »Das ekelhafte daran ist, daß du ihn eigentlich gar nicht wolltest. Sobald er Interesse zeigte, hast du ihn fallengelassen. Daß
sein Selbstwertgefühl darunter litt, war dir egal. Du wolltest nur Tate eins auswischen, indem du mit seinem Bruder geflirtet hast.«
    Avery konnte gegen diese Vorwürfe nichts einwenden, denn wahrscheinlich waren sie gerechtfertigt. Carole hätte nicht die geringsten Skrupel bei einer derartigen Affäre gehabt. Es hatte ihr sicher viel Spaß gemacht, Unfrieden in der Familie zu stiften. Vielleicht gehörte das alles zu Caroles Plan, Tate zu vernichten.
    »Ich habe keine Absichten auf Jack, Dorothy Rae.«
    »Weil er nicht im Rampenlicht steht.« Ihre Hand krallte sich in Averys Arm. »Das tut er nie. Du wußtest das. Warum hast du ihn nicht in Ruhe gelassen?«
    Avery entzog der anderen ihren Arm. »Hast du denn versucht, ihn zurückzugewinnen?«
    Dorothy Rae war auf einen Gegenangriff nicht vorbereitet. »Was?«
    »Hast du je versucht, Jacks Aufmerksamkeit zurückzugewinnen, oder hast du dich nur jeden Tag betrunken und alles ohne Widerstand hingenommen?«
    Dorothy Raes rotgeränderte Augen füllten sich mit Tränen. »Warum sagst du so etwas? Das war nicht nett.«
    »Alle waren schon zu lange

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