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Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Titel: Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Haarbürste aus der Schublade, setzte sich neben Tate auf die Bettkante und begann, Mandy das Haar zu bürsten. »Du duftest richtig sauber«, flüsterte sie und beugte sich zu Mandys rosigen Wange herunter, als sie mit den Haaren fertig war. »Möchtest du ein bißchen Puder?«
    »So wie deinen?« fragte Mandy.
    »Hmm, so wie meinen.« Avery ging zurück zum Tisch, um die kleine Spieluhr mit dem Körperpuder zu holen, die sie vorher
darin entdeckt hatte. Auf dem Rückweg zum Bett öffnete sie den Deckel. Eine Melodie von Tschaikowsky ertönte. Sie tauchte die Plüschquaste in den Puder und rieb sie dann über Mandys Brust, Bauch und Arme. Mandy legte den Kopf in den Nacken und kicherte. »Das kitzelt, Mami.«
    Diese Anrede verblüffte Avery und trieb ihr die Tränen in die Augen. Sie zog das Kind fest an sich. Es dauerte einen Augenblick, bis sie wieder sprechen konnte. »Jetzt riechst du aber wirklich fein, stimmt’s, Daddy?«
    »Ja, wirklich. Gute Nacht Mandy.« Ergab ihr einen Kuß, legte sie auf das Kissen und zog die Decke zurecht.
    »Gute Nacht.« Avery beugte sich herunter, um der Kleinen einen sanften Kuß auf die Wange zu hauchen, aber Mandy schlang die Arme um ihren Hals und küßte laut und schmatzend Averys Mund. Dann drehte sie sich auf die Seite, zog einen schon deutlich abgewetzten Teddybär an sich und schloß die Augen.
    Ein bißchen verwirrt von Mandys plötzlicher Zuneigung stellte Avery die Spieluhr zurück, machte das Licht aus und ging vor Tate aus dem Zimmer und den Flur entlang zu ihrem Zimmer.
    »Für den ersten Tag —«
    Sie kam nicht weiter. Er packte sie am Oberarm und drückte sie in ihrem Schlafzimmer an die Wand. Eine Hand fest um ihren Bizeps geschlossen, schloß er die Tür, so daß sie niemand hörte, und stützte seine andere Hand flach an die Wand neben ihren Kopf.
    »Was ist los mit dir?« fragte sie.
    »Sei still und hör mir zu.« Er kam noch näher, sein Gesicht war hart vor Ärger. »Ich weiß nicht, was du für ein Spiel mit mir spielst. Und es ist mir auch völlig egal. Aber wenn du anfängst, Mandy zu etwas zu benutzen, werfe ich dich so schnell aus dem Haus, daß dir der Kopf schwirrt, ist das klar?«
    »Nein. Ich verstehe kein Wort.«
    »Ach, verdammt«, knurrte er. »Dieses Mami-Theater ist doch alles Mist.«
    »Theater? «
    »Ich bin erwachsen und kenne dich.«
    »Du bist ein Grobian. Laß meinen Arm los.«
    »Mandy ist ein Kind. Für sie ist das alles echt, und sie wird darauf reagieren. Und wenn du dich dann wieder so verhältst wie früher, trägt sie einen bleibenden Schaden davon. Aber das werde ich nicht zulassen.«
    »Du gibst mir wirklich nur eine geringe Chance, Tate.«
    »Ich gebe dir gar keine Chance.«
    Sie holte kurz und tief Luft.
    Er betrachtete sie kritisch von oben bis unten. »Also gut, heute morgen hast du die Presse beeindruckt. Danke sehr. Du hast nach meiner Hand gegriffen — süß. Wir tragen passende Eheringe - wie romantisch«, höhnte er. »Sogar ein paar von meinen Angehörigen, die es eigentlich besser wissen müßten, glauben inzwischen, daß du eine Art Läuterung im Krankenhaus durchgemacht hast.« Er senkte den Kopf, bis sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war. »Ich kenne dich zu gut, Carole. Ich weiß, daß du am süßesten und überzeugendsten bist, kurz bevor du zum tödlichen Schlag ausholst.« Er verstärkte den Druck auf ihren Arm und fügte hinzu: »Ich weiß das sogar ganz genau, erinnerst du dich?«
    Verzweifelt rief Avery: »Ich habe mich verändert. Ich bin jetzt anders.«
    »Zur Hölle damit. Du hast nur deine Taktik geändert, sonst nichts. Was ich dir vor dem Absturz erklärt habe, gilt nach wie vor. Nach der Wahl, egal wie sie ausfällt, verschwindest du, Süße.«
    Seine Drohung, ihr alles zu nehmen, machte ihr keine Angst. Avery Daniels war schon alles genommen worden — sogar ihre Identität. Was sie verblüffte, war, daß Tate Rutledge, auf dessen Integrität sie alles gesetzt hätte, doch nur ein Bluffer war.
    »Du willst also die Öffentlichkeit manipulieren?« zischte sie. »Du willst, daß ich während der Kampagne deine liebende Frau spiele, winke und lächle und dumme Reden halte, die ein anderer für mich schreibt, nur damit du mehr Stimmen bekommst?« Ihre Stimme war um eine Oktave höher geworden. »Weil ein glücklich verheirateter Kandidat bessere Gewinnchancen hat als einer, der in Scheidung lebt. Ist es nicht so?«
    Seine Augen wurden so hart wie Stein. »Guter Ansatz, Carole. Gib

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