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Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Titel: Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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der ersten Ahnung des Brustansatzes aus war es gerade bis hinunter in Knielänge mit Seide gefüttert.
    Es war ein verführerisches Kleid, aber auf anständige Art, eher im Stil von Audrey Hepburn. Sie wollte heute abend nichts von Carole tragen. Sie wollte so aussehen, wie Carole nie gewesen war.
    Abgesehen davon waren alle Abendkleider von Carole tief ausgeschnitten und schillernd gewesen, was Averys Geschmack widerstrebte. Sie hatte etwas der Jahreszeit entsprechend Luftiges mit langen Ärmeln gebraucht.
    »Das Geld war gut angelegt«, murmelte Tate zögernd.
    Es war ihrer Aufmerksamkeit nicht entgangen, daß Tate nur teilweise bekleidet war. Auf seinem Kinn leuchtete ein Fleck von frischem Blut, ein Beweis dafür, daß er sich eilig rasiert hatte. Er war noch barfuß, sein Haar feucht und ungekämmt, nachdem er es mit dem Handtuch getrocknet hatte, und sein gestärktes, gebügeltes Hemd war noch nicht zugeknöpft. Das lange Hinterende des Hemdes hing noch über den Rand seiner dunklen Smokinghose.
    Der Anblick seiner nackten, behaarten Brust ließ ihr Herz höher schlagen. Sein Bauch war flach und fest. Da er den Hosenschlitz noch nicht geschlossen hatte, konnte sie ungehindert von seinem Nabel abwärts bis zu dem weißen Gummiband seiner Shorts sehen.
    Instinktiv befeuchtete sie sich ihre Lippen. Ihr Herz schlug so schnell, daß sie spürte, wie sich der Stoff des Kleides über ihrer Haut bewegte. »Manschettenknöpfe?« fragte sie schwach, weil sie den Grund für sein Erscheinen ahnte.
    »Ich dachte, ich habe sie vielleicht hiergelassen.«
    »Du kannst dich gern umsehen.« Sie deutete auf die Kommode, in der sie während einer ihrer Suchaktionen eine Schachtel mit männlichen Toilettenartikeln entdeckt hatte.
    Er durchwühlte zwei Schubladen, bis er die Schachtel fand, die er suchte. Onyx-Manschettenknöpfe mit passenden Kragenknöpfen lagen darin.
    »Brauchst du Hilfe?«
    »Nein.«
    »Doch.« Sie schob mit einer Handbewegung seine Hände und seinen Widerstand beiseite und steckte den ersten Kragenknopf ins Knopfloch. Ihre Knöchel berührten das dichte Haar auf seiner Brust. Es war weich und noch etwas feucht. Sie hätte am liebsten ihr Gesicht darin vergraben.
    »Was ist das denn?« fragte er und deutete auf den Toilettentisch.
    »Oh, Mandys Kunstwerke.« Sie hatte einige von Mandys Kritzeleien mit Klebeband an ihrem Spiegel befestigt. »Hat sie dir denn kein Gemälde geschenkt?«
    »Natürlich. Ich hatte nur nicht erwartet, daß du sie aufhängen würdest. Du hast sonst immer gesagt, du könntest das Zeug nicht ausstehen. Fertig?« Er neigte den Kopf, um zu sehen, warum sie so langsam vorankam. Ihre Köpfe wären beinahe zusammengestoßen.
    »Noch einen. Bleib stehen. Ist das dein Magen, was da so knurrt? Nimm dir etwas von dem Teller.«
    Er zögerte einen Augenblick, dann nahm er sich ein Stück Apfel und eine Scheibe Käse.
    Er gab ihr die Manschettenknöpfe und streckte den linken
Arm aus. Sie steckte den ersten durch das Knopfloch und öffnete ihn, damit er hielt. »Den anderen?« Er gab ihr seinen rechten Arm. Als sie fertig war, wich sie keinen Zentimeter zurück. Statt dessen legte sie den Kopf nach hinten und sah zu ihm hinauf.
    »Was ist mit deiner Fliege?«
    Er schluckte. »In meinem Zimmer.«
    »Kommst du damit zurecht?«
    »Ich schaff’s schon. Danke.«
    »War mir ein Vergnügen.«
    Er rührte sich nicht vom Fleck und sog den Duft ihres Parfums ein.
    Schließlich trat er einen Schritt zurück und ging zur Tür. »Ich bin in fünf Minuten fertig.«
     
    Tate fühlte sich, als sei er gerade noch einer Gefahr entkommen, als er in sein kleines Zimmer kam. Er hatte wohl zu heiß geduscht. Warum sonst war ihm so warm? Er schob seine Ungeschicklichkeit darauf, daß er sich beeilen mußte und ihm ein so wichtiger Abend bevorstand. Die ersten Versuche, die Fliege zu binden, schlugen fehl, aber schließlich schaffte er es, fand aber keine passenden Socken. Erst nach zehn Minuten war er fertig. Als seine Frau aus ihrem Zimmer kam, nachdem er leise geklopft hatte, sagte sie nichts zu seiner Verspätung.
    Zusammen gingen sie ins Wohnzimmer, wo Zee Mandy eine Geschichte vorlas. Nelson sah seinem Lieblingsdetektiv im Fernsehen dabei zu, wie er Jagd auf die bösen Jungs machte und sie schließlich ihrer gerechten Strafe zuführte.
    Er schaute auf, als sie hereinkamen, und stieß einen langen Pfiff aus. »Ihr beide seht aus wie Braut und Bräutigam auf dem Hochzeitskuchen.«
    »Danke, Dad«, antwortete Tate für

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