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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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wieder ein ganz normales Leben führen! Stattdessen waren sie hier eingesperrt und Jay lag im Krankenhaus, während die Verbrecher noch frei herumliefen. Es war einfach ungerecht!
    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter, und sie zuckte erschrocken zusammen, bevor sie herumwirbelte.
    Einer der Polizisten stand vor ihr. »Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken, aber Sie sollten sich nicht so offen vor das Fenster stellen. Zwar ist es hier relativ sicher, aber wir sollten es auch nicht heraufbeschwören.«
    Jocelyn atmete scharf aus. »Ich weiß.« Nach einem letzten sehnsüchtigen Blick aus dem Fenster kehrte sie zum Sofa zurück.
    Kevin blickte sie an. »Was ist?«
    Sie straffte die Schultern. »Ich fahre zum Krankenhaus.«
    Sofort sprang er auf. »Ich komme mit.«
    Alarmiert drehte sich der Polizist zu ihnen um. »Das können Sie nicht machen, es wäre viel zu gefährlich.«
    Jocelyn blickte ihn ernst an. »Wenn ich noch eine Minute länger hier herumsitzen muss, fange ich an zu schreien. Ich verstehe, dass es am sichersten ist, wenn ich hier im Zimmer bleibe, aber so kann ich nicht leben. Und ich möchte sehen, wie es Detective Hunter geht.«
    »Ma’am, das ist wirklich …«
    Sie unterbrach ihn. »Klären Sie das meinetwegen mit Captain Morris, aber ich werde heute hier rausgehen, entweder mit Ihnen oder ohne Sie.« Sie milderte ihre Worte mit einem Lächeln. »Ich würde es vorziehen, wenn Sie mitkommen würden.«
    Besiegt schüttelte der Mann den Kopf. »Ich werde mit Captain Morris sprechen.« An der Tür blickte er sie noch einmal scharf an. »Rühren Sie sich nicht von der Stelle, bis ich wieder reinkomme.«
    »Natürlich.« Sie war schließlich nicht lebensmüde. Es war auch nur eine Finte, sie würde nicht ohne Polizeibewachung das Hotel verlassen, sosehr es sie auch danach verlangte.
    Kevin stand auf, als der Polizist das Zimmer verlassen hatte. »Bist du sicher, dass du das tun willst?«
    Sie umfing ihren Oberkörper mit den Armen. »Ich muss, Kevin. Ganz abgesehen davon, dass ich hier verrückt werde, hat Jay alles für mich riskiert, ich ertrage es nicht, dass er so schwer verletzt ist und ich nicht bei ihm bin.«
    Schweigend blickte Kevin sie eine Weile an. »Du liebst ihn wirklich, oder?«
    Hitze stieg in ihre Wangen, aber ihr Bruder hatte das Recht, die Wahrheit zu erfahren. »Ja.«
    Kevin lächelte schief. »Dass ich das noch erleben darf.«
    »Ach, halt den Mund.« Ihren Worten fehlte jede Schärfe, ihre Mundwinkel hoben sich.
    »Was wirst du jetzt tun?«
    Jocelyn hob die Schultern. »Wenn sie die Verbrecher geschnappt haben – und Jay es will, was keineswegs sicher ist – werde ich versuchen, ihn näher kennenzulernen.«
    »Und wenn nicht?«
    Ihre Kehle schnürte sich zusammen. »Wenn wir mit anderer Identität woanders neu anfangen müssen, werde ich ihn wohl nie wiedersehen.«
    Kevin legte seinen Arm um sie und zog sie an sich. »Vielleicht würde er mitgehen.«
    »Nein, das könnte er gar nicht. Sein Job ist hier, und selbst wenn nicht, würde er nie seine Familie aufgeben. Das würde ich auch gar nicht wollen.«
    Tröstend drückte er sie. »Ich bin sicher, die Mistkerle werden geschnappt, sie können sich nicht ewig verstecken. Außerdem sind ihre ganzen Vermögen eingefroren, irgendwann geht ihnen das Geld aus.«
    »Ich befürchte, sie werden das Geld aus ihren krummen Geschäften woanders deponiert haben und davon sehr gut leben können.« Ihre Stimme stockte. »Und selbst wenn sie irgendwann mal verhaftet werden, kann ich nicht von Jay verlangen, dass er so lange auf mich wartet. Das wäre nicht fair ihm gegenüber.«
    Kevins Brauen zogen sich zusammen. »Und was davon ist fair für dich?«
    Traurig lächelte sie ihn an. »Gar nichts.«
    Nach einem kurzen Klopfen trat der Polizist wieder ins Zimmer. »Captain Morris schickt eine Eskorte, die Sie zum Krankenhaus und wieder hierher zurück begleitet. Sie wird in etwa einer halben Stunde eintreffen.«
    Erleichterung breitete sich in ihr aus. »Vielen Dank, Officer Harris.«
    Ungeduldig wartete sie, bis die Eskorte endlich ankam und sie sicher zu einem Wagen mit abgedunkelten Scheiben brachte. Sie wurde auf den Rücksitz verfrachtet, neben ihr ein Polizist, während man Kevin zu einem anderen Auto führte. Während der Fahrt zum Krankenhaus drehte sich Jocelyn immer wieder um und atmete erleichtert auf, als beide Wagen sicher vor dem Nebeneingang ankamen.
    »Wir bringen Sie von hinten rein, damit Sie niemand sieht,

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