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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Haaren vergraben, aber das war wahrscheinlich nur eine natürliche Reaktion auf ihre Nähe. Irgendwie musste es ihr gelingen, sich von ihm zu lösen, ohne dass er davon aufwachte. Vorsichtig zog Jocelyn ihre Hand zurück, die auf seiner Brust lag, als hätte sie ein Recht dazu, Jay so zu berühren. Es war tatsächlich beruhigend gewesen, seinen gleichmäßigen Herzschlag zu fühlen, aber es war trotzdem nicht richtig, auch wenn er ein T-Shirt trug. Bevor sie ihr Bein bewegen konnte, spürte sie eine Bewegung an ihrem Oberschenkel.
    Jocelyn presste die Augen zusammen und hielt in der Hoffnung den Atem an, dass Jay weiterschlafen würde. Doch den Gefallen tat er ihr nicht. Sie spürte, wie sich seine Muskeln anspannten, als er ganz aufwachte und erkannte, in welcher Situation sie sich befanden. Jetzt gab es keinen Grund mehr, vorsichtig zu sein, und Jocelyn zog ihr Bein rasch zurück. Gleichzeitig rollte sie sich zur Seite. Dabei überschätzte sie die Breite des Bettes und landete unversehens auf dem Boden.
    »Au, verdammt!« Jocelyn setzte sich auf und rieb ihren schmerzenden Ellbogen.
    »Alles in Ordnung?« Jays Morgenstimme war tiefer und rauer als sonst und jagte einen Schauer durch ihren Körper.
    Sie biss auf ihre Lippe und hob zögernd den Kopf. Jay hatte sich in ihre Richtung gerollt und blickte besorgt über die Bettkante. Seine etwas zu langen Haare standen in alle Richtungen ab und seine Augen waren noch halb geschlossen. »Ja. Ich hatte nicht daran gedacht, dass das Bett so schmal ist.« Unauffällig zog sie ihr Nachthemd zurecht, sodass ihre Beine zumindest bis zum Knie bedeckt waren, und Jay nicht bemerkte, dass sie nichts darunter trug. Obwohl ihm das vermutlich nicht entgangen war, so wie ihre Hüfte an seine gepresst gewesen war. Heiße Röte stieg in ihre Wangen und breitete sich auf ihrem Dekolleté aus.
    »Ich hoffe, ich habe dich nicht erschreckt. Es gab leider keine andere Schlafgelegenheit, und ich musste mich dringend ausruhen.«
    »Nein, natürlich nicht.« Jocelyn schluckte hart. »Es tut mir leid, dass ich dich so … in Beschlag genommen hatte. Das muss im Schlaf passiert sein.«
    Im schwachen Licht, das aus dem Bad in den Raum drang, sah sie, wie sich seine Mundwinkel hoben. »Kein Problem. Ich habe jedenfalls sehr gut geschlafen.«
    Erleichtert atmete Jocelyn auf. Wie es aussah, nahm Jay ihr die ungeplante Kuschelei nicht übel. »Ich auch.«
    Diesmal blitzten seine Zähne auf. »Das ist gut.« Er warf einen Blick auf den Wecker, der auf dem Nachttisch stand. »Wenn du nicht weiterschlafen willst, sollten wir aufbrechen. Je eher wir losfahren, desto schneller kommen wir aus der Stadt raus.«
    Jocelyn erhob sich und schnitt eine Grimasse, als sich noch mehr vom Sturz verursachte Schmerzen bemerkbar machten. »Wo wollen wir denn hin?«
    »Zu einem sicheren Ort. Wir sollten heute Abend dort ankommen.«
    Mit offenem Mund starrte sie ihn an. »Heute Abend erst? Es ist noch nicht mal fünf Uhr morgens!«
    Jay zog die Augenbrauen hoch. »Wenn wir fliegen könnten, wären wir natürlich bedeutend schneller, aber mit dem Auto ist es sicherer. Oder hast du Papiere einer weiteren Identität?« Stumm schüttelte Jocelyn den Kopf. »Also bringe ich dich mit dem Wagen hin.«
    »Aber … was ist mit deinem Job?«
    »Ich habe mir heute und morgen frei genommen. Angeblich um meine Angelegenheiten nach dem Einbruch zu ordnen, aber tatsächlich gibt es da nicht viel zu tun. Mein Partner wird sich darum kümmern.«
    Jocelyns weiche Knie gaben nach und sie ließ sich auf die Bettkante sinken. Ihre Finger gruben sich in den weichen Stoff des Nachthemds. »Es tut mir so leid, dass ich dir so viele Umstände mache. Ich sollte …«
    Jay legte seine Hände auf ihre. »Du solltest gar nichts. Es ist nicht deine Schuld, dass Verbrecher hinter dir her sind. Du hast nicht meine Wohnung verwüstet, sondern die. Glaub mir, ich habe inzwischen ein sehr persönliches Interesse daran, sie zur Strecke zu bringen. Und ich muss unbedingt herausfinden, woher sie wussten, dass du in meiner Wohnung warst. Dafür musst du aber erst aus der Schusslinie sein.«
    Auch wenn sie gehofft hatte, dass Jay ihr half, wurde ihr erst jetzt bewusst, wie viel Glück sie tatsächlich mit ihrer Wahl gehabt hatte. Jemand, der sich für eine Fremde so stark einsetzte und keine Gegenleistung dafür forderte, war sehr selten. »Danke, Jay.«
    Er drückte noch einmal ihre Finger, dann ließ er sie los. »Warum gehst du nicht schon mal ins Bad? Ich

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