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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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nicht hier ist und dich sehen kann.«
    Der Gedanke war ihr für einen kurzen Moment auch gekommen, aber Jocelyn schob ihn konsequent beiseite. »Ich glaube, jetzt möchte ich das Kleid doch mal anprobieren.«
    »Eine sehr gute Idee. Warum machst du das nicht und kommst dann runter in die Küche, ich will mir gleich einen kleinen Snack zubereiten.« Angela schnappte sich die Handtücher und die anderen Utensilien und verließ das Badezimmer, ohne ihre Antwort abzuwarten.
    Lächelnd blickte Jocelyn ihr hinterher. Jays Mutter wusste eindeutig, was sie wollte und wie sie es bekommen konnte. Auf jeden Fall ahnte Jocelyn jetzt, woher Jay die Fähigkeit hatte, sich auf charmante Weise durchzusetzen.
    Jay atmete erleichtert auf, als er abends endlich in San Francisco ankam. Da er keine Lust hatte, sich so spät noch mit dem Durcheinander und der Zerstörung in seiner Wohnung auseinanderzusetzen, fuhr er zu einem Motel. Müde schleppte er seine Tasche in das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Glücklicherweise hatte er sich unterwegs etwas zu essen besorgt, deshalb brauchte er nicht mehr rauszugehen. Doch zuerst wollte er auf der Ranch anrufen. Immer drängender war die Frage in seinem Kopf geworden, ob es Jocelyn gut ging. Kopfschüttelnd zog er das Prepaid-Handy heraus, das er sich unterwegs gekauft hatte. Er kam sich dabei ein wenig paranoid vor, aber er wollte nicht, dass seine Anrufe irgendwie zu seinen Eltern zurückverfolgt werden konnten.
    Rasch wählte er die Nummer der Ranch und begann damit, sein Essen auszupacken, während er darauf wartete, dass sich jemand meldete.
    » Diamond Bar Ranch . George Hunter hier.«
    Jay hätte nicht gedacht, wie gut es tat, die tiefe Stimme seines Vaters zu hören, obwohl er sich gerade heute Morgen erst von ihm verabschiedet hatte. »Hier ist Jay. Ich habe mir ein Wegwerf-Handy besorgt, das nicht zurückverfolgt werden kann.«
    »Gute Idee. Bist du gut durchgekommen?«
    »Ja, kein Problem. Am besten notierst du dir die Nummer, falls ich mein normales Handy nicht dabeihabe oder benutzen kann.«
    Ein Laut wie ein Schnauben kam durch den Hörer. »Schon längst erledigt. Ich nehme an, du willst mit Ann sprechen?«
    »Ja, gleich.« Jay holte tief Atem. »Ist es wirklich okay, dass ich sie zu euch gebracht habe? Es sind ziemlich üble Leute hinter ihr her, und ich möchte nicht, dass euch etwas geschieht.«
    »Natürlich ist es in Ordnung. Wofür ist Familie sonst da? Ich habe die Lage hier im Griff, und es sind ja auch noch die Rancharbeiter da. Morgen werde ich auch mal mit Red sprechen.«
    Jay trat zum Fenster und blickte auf den dunklen Parkplatz hinaus. »Wer ist Red?«
    »Lieutenant Commander Redfield. Er ist kommandierender Offizier von Clints SEAL Team 8 und zurzeit verletzungsbedingt beurlaubt.« George senkte die Stimme. »Erinnerst du dich an die Aktion in Bethesda letztes Jahr?«
    Wie hätte er die vergessen können, schließlich ging es damals darum, seine Schwester Leigh aus den Händen einer Wahnsinnigen zu befreien. »Natürlich.«
    »Red und sein Team haben Clint damals geholfen. Jedenfalls wurde Red in Afghanistan verletzt, und Clint hat ihm angeboten, sich auf der Ranch zu erholen.«
    »Aber wenn er verletzt ist …«
    George unterbrach ihn. »Das Bein ist wieder halbwegs in Ordnung, ich mache mir eher um seine Gemütsverfassung Sorgen. Eine Aufgabe könnte ihm helfen.«
    Jay rieb über seine Stirn. »Okay, danke.« Tief atmete er durch. »Kann ich dann jetzt …«
    »Sie steht schon neben mir. Deine Mutter hat sie gleich geholt, als sie hörte, dass du am Telefon bist.«
    Jay schloss die Augen und lehnte seine Stirn an den Fensterrahmen. »Warum wundert mich das nicht?«
    George lachte. »Lass ihr doch ein wenig Hoffnung, dass auch ihr letzter Sohn irgendwann einmal die Richtige findet.«
    »Dad …«
    »Hier ist sie. Melde dich morgen, mein Sohn.«
    »Nacht, Dad.«
    »Jay?« Jocelyns Stimme klang zögerlich, aber das war kein Wunder, nachdem sie die Bemerkung seines Vaters mitbekommen hatte.
    »Ja. Es tut mir leid, ich hoffe, meine Eltern nerven dich nicht zu sehr?« Ein leises Lachen erklang, das in ihm widerhallte. Seine Hand schloss sich fester um das Handy.
    »Keine Angst, sie sind sehr liebenswürdig.« Ihre Stimme wurde ernst. »Angela ist wirklich ein Engel, Jay. Du glaubst nicht, was sie heute alles für mich getan hat …« Sie brach ab, und er hörte heftiges Atmen.
    »Dann geht es dir gut?«
    »Besser als seit langem, dank dir und deiner

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