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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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weit genug unter Kontrolle, um Angela antworten zu können. »Das glaube ich zwar nicht, aber trotzdem danke.«
    Angela zog die Augenbrauen zusammen. »Zweifelst du etwa an meinen Fähigkeiten? Eine neue Haarfarbe, ein vernünftiger Schnitt und vor allem viel Ruhe und Sonne und du wirst dich wie ein neuer Mensch fühlen.«
    »Das ist nicht n…«
    »Doch, das ist es. Jay hat mich gebeten, mich gut um dich zu kümmern, und genau das werde ich tun. Außerdem habe ich Spaß daran, du glaubst nicht, wie lange es her ist, dass ich zuletzt einen Frauen-Tag hatte.« Angelas Augen funkelten. »Ich bin vielleicht kein Friseur, aber ich habe genug Erfahrung im Haareschneiden, um eine gute Frisur hinzubekommen.«
    Jocelyn zögerte einen Moment, doch dann entschied sie, das Beste daraus zu machen. So wie sie jetzt aussah, konnte sie nicht herumlaufen, ohne aufzufallen, und sie selbst hatte eindeutig kein Talent zum Haareschneiden, wie ihre Frisur eindrucksvoll belegte. »Okay.«
    Angela strahlte. »Toll. Ich habe verschiedene Farben besorgt, weil ich nicht wusste, welche dir gefällt.« Kritisch blickte sie auf Jocelyns Kopf. »Welches ist deine natürliche Haarfarbe?«
    »Rotblond.«
    »Ja, das würde dir sicher gut stehen, aber ich nehme an, es muss etwas anderes sein, oder?« Angela wühlte in einer Tüte und zog mehrere Packungen heraus. »Wie wäre es mit dunkelbraun?«
    Mit Wehmut dachte Jocelyn an ihre vorherige Frisur zurück. »Das geht auch nicht, die Haarfarbe hatte ich zuletzt.«
    »Okay. Rot ist wahrscheinlich zu auffällig, aschbraun ist eindeutig nicht deine Farbe, wie man sieht.« Angela hielt zwei Packungen hoch. »Bleibt noch blond oder schwarz.«
    Unentschlossen betrachtete Jocelyn die abgebildeten Haarfarben. »Ich kann mich nicht entscheiden. Irgendwie sieht beides so fremd aus.«
    Angela wiegte den Kopf hin und her, dann nickte sie. »Wir machen es so: Du vertraust mir, und ich suche das Passende für dich heraus. Ich färbe deine Haare und verpasse dir einen ordentlichen Schnitt. Und du darfst erst gucken, wenn ich fertig bin.«
    Einerseits machte sie der Gedanke nervös, andererseits aber war es ein unglaubliches Gefühl, dass sich tatsächlich jemand solche Mühe mit ihr gab. »Okay.«
    »Hah!« Angela grinste sie breit an. »Mit meinen Kindern hätte ich das nie machen können, spätestens ab dem zehnten Lebensjahr musste ich jeden Haarschnitt ewig mit ihnen diskutieren.«
    »Ich sehe das so: Schlimmer kann es ja nicht mehr werden.«
    »Meine gute Erziehung verbietet mir, dem zuzustimmen.« Angela zwinkerte ihr zu. »Geh schon mal ins Bad, ich hole noch ein paar Sachen.«
    Kurz darauf kam Jays Mutter mit Handtüchern und einem Schminkkoffer zurück. »Sind das Kontaktlinsen oder ist das deine Augenfarbe?«
    »Linsen. Meine Farbe ist zu auffällig.«
    »Ich denke, hier kannst du sie ruhig draußen lassen, außer uns wird dich ja niemand zu Gesicht bekommen. Außerdem muss ich auch wissen, ob sie zur Haarfarbe passt.«
    Jocelyn holte den Aufbewahrungsbehälter und das Kontaktlinsenmittel und nahm die Linsen heraus. Als sie Angela ansah, musste sie über deren Gesichtsausdruck lachen.
    »Wow, die Farbe ist tatsächlich nicht alltäglich. Wunderschön.«
    Vermutlich sollte sie es nicht tun, aber Jocelyn freute sich darauf, hier auf der Ranch wenigstens für einige Tage nicht ihre Augen verstecken zu müssen. »Danke.«
    Angela rieb sich die Hände. »Lass uns loslegen. Ich kann es kaum erwarten, anzufangen.«
    Nach gefühlten fünf Stunden, von denen Jocelyn jede Sekunde genoss, trat Angela schließlich zurück und betrachtete das Endergebnis. Ängstlich versuchte Jocelyn, ihren Gesichtsausdruck zu deuten, doch das war unmöglich.
    Bedächtig entfernte Angela das Handtuch vom Spiegel. »Du darfst jetzt gucken.«
    Ihr Herz klopfte bis zum Hals, während Jocelyn sich mit dem Stuhl herumdrehte. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihr Spiegelbild sah, und sie unterdrückte den Impuls, hinter sich zu schauen, ob es jemand anders war, der ihr dort entgegenblickte. Goldblonde Haare umrahmten in einem fransigen Bob ihr Gesicht, ihre Augen leuchteten ihr dank geschickt aufgetragenem Make-up entgegen. Die blasse Haut und die Augenringe waren verschwunden. Zwar sah sie nicht aus wie Jocelyn Callaghan, aber sie wirkte endlich wieder wie ein lebendiger Mensch.
    Sie sprang auf und schlang ihre Arme um Angela. »Vielen Dank, es ist wunderschön geworden.«
    Zufrieden nickte Angela. »Dem stimme ich zu. Nur schade, dass Jay

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