Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
Vom Netzwerk:
Wieder nichts.
    Unter den Möbeln? Auf allen vieren legte sie die Wange auf den Teppich und lugte unter das Bettgestell, unter die Kommode und den Nachttisch.
    Nichts.
    Was war das gewesen, und wo hatte er es versteckt? Sie hatte den Verdacht, dass es ein Messer gewesen war. Seit dem Moment, als sie es Noah gegenüber erwähnt hatte, war sie fest davon überzeugt. Sie konnte sich nicht vorstellen, was es sonst gewesen sein sollte. Er hatte seine Verbrechen noch einmal in Gedanken durchlebt. Hatte sie dafür benutzt.
    Da fiel ihr das Notizbuch ein, in das er ständig etwas schrieb. Sie hatte keine Ahnung, ob irgendetwas darin stand, das ihr weiterhelfen könnte. Er war richtig besessen davon und wollte es ihr nicht zum Lesen geben. Seit er zu Hause war, hatte sie es noch nicht einmal versucht; er benutzte sowieso eine Art Geheimschrift. Doch sie war fast sicher, wo er es aufbewahrte.
    Sie schob die Hand zwischen das Kopfteil des Bettes und die Wand, zog das Notizbuch vor und blätterte darin. Wie erwartet war die Schrift nicht zu deuten. Ein Code, den er sich selbst ausgedacht hatte, vermutete sie. Aber es war auch ein Foto von Skye darin, ausgeschnitten aus der Zeitung.
    Sie schob das Tagebuch in ihre Handtasche, die sie sich über die Schulter gehängt hatte, um die Hände frei zu haben. Dann ging sie ins Bad. Sie musste dieses Messer finden. Das würde ihren Verdacht bestätigen, dass Oliver tatsächlich alles getan hatte, was Detective Willis ihm vorwarf. Das Messer konnte sie Noah und dem Rest der Familie zeigen, wenn es sein musste.
    Nachdem sie das Haarspray, diverse Kosmetika und Nagellack aus dem Schränkchen unterm Waschbecken geschoben hatte, nahm sie die Umhängetasche ab und drehte sich auf den Rücken, um die Rohrleitungen zu überprüfen. Hatte Oliver vielleicht seine Waffe dort irgendwo hineingeschoben, weil er davon ausging, dass sie an diesem Platz nicht nachsehen würde? Nein. Wieder nichts. Ebenso wenig fand sie etwas hinter der Toilettenschüssel.
    Verflucht!
Sie hängte sich die Tasche wieder um und sah nervös auf ihre Uhr. Sie musste ihre Suche aufgeben. Wahrscheinlich hatte er es mitgenommen. Sie durfte es nicht riskieren, noch länger im Haus zu bleiben; Oliver konnte jeden Moment zurückkommen. Sie war sich sicher, dass er sie nicht liebte. Aber sie wusste auch, dass er sie oder Kate nicht verlieren wollte. Wenn er Frau und Kind hatte, konnte er auf das Mitgefühl seiner Familie zählen. Sie würden ihn unterstützen und ihm helfen, sein Ansehen zu wahren, während er in dieses dumme Tagebuch mit seiner Geheimschrift kritzelte und Ränke schmiedete. Im Moment war sie auch die Garantie für seinen Lebensunterhalt.
    Mit klopfendem Herzen blickte sie sich noch einmal um. Die Unordnung hier wird Oliver sicher zum Rasen bringen, dachte sie voller Genugtuung, als sie aus dem Bad rannte, um ihren Koffer zu holen. So Furcht einflößend das auch alles war: Sie fühlte sich auf seltsame Art stark und frei. Sie verließ ihn! Sie würde es nie wieder ertragen müssen, dass er sie so berührte. Es musste doch irgendetwas Besseres für sie auf dieser Welt geben …
    Sie schleppte gerade den schweren Koffer hinunter in die Diele, als ihr ein anderer Gedanke kam. Oliver hatte schon immer jede einzelne Quittung für jede einzelne Ausgabe aufbewahrt. Aber würde er so dumm sein und die Rechnung für ein Messer aufheben? Wohl kaum. Jane war sich ziemlich sicher, dass er bis auf normale Küchenmesser so etwas nach den Bewährungsauflagen gar nicht besitzen durfte. Wenn sie also beweisen konnte, dass er eine Waffe besaß, was ihm verboten war, würden sie ihn wieder ins Gefängnis stecken, oder? Dann könnte sie ihren Job und das Haus behalten, bis ihr etwas Besseres einfiel.
    Wahrscheinlich hatte er die Quittung weggeworfen und gar nicht erst mit nach Hause gebracht. Wenn doch, dann hatte er sie bestimmt sofort in den Müll geworfen.
    Jane ließ den schweren Koffer im Wohnzimmer auf den Boden fallen und begann, den Mülleimer in der Küche zu durchwühlen. Als sie dort nichts fand, ging sie durch die Hintertür nach draußen, um in der Mülltonne nachzusehen.
    Kurz nachdem sie den Deckel abgehoben hatte und sich weiter nach unten vorarbeiten wollte, kam ein Auto die Auffahrt hoch.
    Mit heftig klopfendem Herzen lugte Jane durch den Zaun. Sie hatte es befürchtet: Es war Oliver.
    David verzog das Gesicht, als sein Handy klingelte und die Nummer seiner Exfrau auf dem Display erschien. Wenn sie ihm den Abend zu

Weitere Kostenlose Bücher