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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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froh und er wies alle Bedenken seiner Crew, die auf die Außenwirkung hinwies, heftig zurück. Er hatte in seinem Leben auf so viele Dinge verzichten müssen. Er würde sich diese wunderbare Beziehung nicht kaputt reden lassen. Auf gar keinen Fall.
    June hingegen war natürlich sehr an der Verbindung Jordy-Michael interessiert. Ihre Ehe mit Dave lief schlecht und auch ihm passte es nicht, dass sich ein Fremder so in ihr Leben drängte und ihnen jede Chance auf Versöhnung nahm. Und dass June sich aushalten ließ.
    „Du nimmst mir jede Würde“, sagte Dave bitter, „ich habe dich extra gebeten, dir weder Kleidung noch Schmuck von Michael schenken zu lassen... und du hast den Rahmen einer gesamten Kreditkarte leer gekauft!“
    „Das ist ganz simpel, Dave“, erwiderte June, „gib mir einfach die gleiche Karte.“
    „June!“
    „Was? Was willst du? Wir haben schon lange kein Eheleben mehr!“
    „Vor Jackson hatten wir zumindest eine Chance!“
    „Hatten wir nicht!“
    Dave sah June traurig an. „Es ist vorbei, was? Was hast du vor, June?“
    „Für mich sind in erster Linie die Kinder wichtig. Kannst du dir vorstellen, was Michael für sie tun kann? Und für dich? Du brauchst diesen Kredit für dein Unternehmen. Ich werde mit Michael reden... er ist wirklich sehr großzügig und ich kann mir nicht vorstellen, dass er dir nicht hilft. So oft wie er hier war. Dann musst du nicht zur Bank.”
    Dave blieb stumm. Er mochte Michael wirklich. Aber er hatte auch seinen Stolz und war sich nicht sicher, ob er die Fürsprache von June wollte. Und er wollte auch nicht Michaels Geld. Aber ehrenhaft zu sein und zu bleiben, wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, war schwer. Zumal, wenn sich eine so offensichtliche Lösung direkt vor der Nase befindet.
    Der Tag kam, an dem Jordy seinen Eltern eröffnete, nicht auf den Abschlussball seiner Schule gehen zu wollen. Dieser Tag war vor der Bekanntschaft mit Michael Jackson ein ganzes Jahr lang der wichtigste in seinem Leben gewesen.
    Auf Grund dieser Weigerung, die einer Absage an ein normales Teenagerdasein gleichkam, wurde selbst June unruhig. Seit Wochen stand sie schon unter dem negativen Einfluss von Evan, der ihr dauernd ein schlechtes Gewissen einredete und es blieb natürlich nicht aus, dass diese ständigen Wiederholungen, Spitzfindigkeiten und Drohungen (du bist die Mutter, du wirst verantwortlich gemacht!) auch ihre Denkweise perforierten. Sie versuchte Jordy zu überzeugen, dass dieser Ball etwas Einmaliges sei, es sei ein Abend, während er Mike doch so oft sehen konnte. Aber Jordy blieb stur.
    „Das sind alles blöde, konditionierte Typen“, erklärte er ihr und June fühlte sich unbehaglich bei diesem Wort. Das hatte sie nun im Zusammenhang mit Michael schon öfter gehört. Michael mischte sich auf eine Weise in die Erziehung ein, die ihr ebenfalls zu weit ging. Als Chandler davon erfuhr, sah er nur noch rot.
    „Was läuft da zwischen euch?“, wollte er von seinem Sohn wissen. „Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu! Bist du schwul?“
    „Dad!“, protestierte Jordy und wurde über und über rot. In einer aufwallenden Gefühlsregung ging Evan auf seinen Sohn zu und umarmte ihn.
    „Jordy“, sagte er. „Bitte...bitte sag mir... tut Michael dir was an? Hast du Sex mit ihm?“
    „Nein! Hab ich nicht! Michael würde so was nie machen!“, rief Jordy und brach in Tränen aus. „Du verstehst das nicht! Du wirst das auch nie verstehen! Ihr Erwachsenen denkt immer nur schlecht! Ihr seid alle konditioniert!“
    Es blieb ein ungutes, indifferentes Gefühl in beiden Elternteilen zurück.
    Hartnäckig versuchte Evan, die Besuche seines Sohnes bei Michael zu unterbinden. Aber June wehrte sich gegen die Verbote und Jordy weigerte sich in Folge, zu seinem Vater zu gehen. Evan spürte, wie er an die Seite gedrängt wurde, wie er nicht nur die Bekanntschaft mit Jackson verlor, sondern gleich seine gesamte Familie.
    „June, das ist doch nicht normal, was zwischen den beiden läuft!“ rief er. Aber June schlug zurück:
    „Michael ist nichts anderes als ein liebevoller Freund für Jordy! Gönn ihm doch wenigstens das! Wenn er schon jahrelang keinen Vater hatte!“
    Die Worte trafen ihn mehr, als sie ahnte. Aber der Effekt, den sein ständiger Disput auslöste, war tatsächlich, dass auch die Familie begann, sich von ihm zurückzuziehen. Die Anrufe wurden seltener, bis sich schließlich niemand mehr bei ihm meldete. Kein Michael, keine June – und schon gar nicht

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