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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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er ihr wirklich dabei zugedacht? Michael war in der letzten Zeit sehr distanziert gewesen. Sie ahnte nicht, wie sehnlich er sich wünschte, es wäre anders, ahnte nicht, dass seine Kühle aus Angst geboren war.
    An dieser Stelle mit ihren Gedanken angekommen, hielt sie inne. Ihr Exmann stand vor ihr. Sie lächelte ihn an. Er blieb ernst.
    „Hey, Lisa,“ sagte er. „Du solltest dich langsam entscheiden.”
    ***
    Michael ging es nicht gut. Er litt sehr darunter, dass Lisa so oft mit Danny zusammen war, genauer gesagt: Es machte ihn krank.
    Seit seinem Erfolg mit Thriller war er es gewohnt, dass sein Name für die Erfüllung seiner Wünsche sorgte. „Ich bin Michael Jackson!“ war das Sesam öffne dich, um in der Mehrzahl der Fälle zu bekommen, was er wollte. Lisa war die erste Person in seinem Leben, bei der diese Parole nicht zog. Doch zu diesem Zeitpunkt, beziehungsjung, wie er war, begriff er das nicht. Er sah nur, dass etwas plötzlich schief lief, was doch so romantisch und wundervoll angefangen hatte. Genau wie bei Jordy. War es sein Schicksal, glücklos zu bleiben? In seiner Ausbildung zum Superstar war das Thema Partnerschaft nicht enthalten gewesen. Erschwerend kam hinzu, dass durch die Painkiller seine emotionale Schwingungsfrequenz erheblich flacher wurde. Er spürte nicht, wie er über Lisas Bedürfnisse hinwegging und sah das, was sie sagte und tat, als Angriff auf seine Person und auf seine Lebensweise. Naiv war er der Meinung, dass sie sein Leben mit ihm teilen und es dadurch schöner sein würde. Doch nichts davon war eingetroffen.
    Er sehnte sich unendlich nach ihr. Und nach langem Nachdenken, überwog diese Sehnsucht. Er überwand seinen Stolz und rief sie an.
    „Bitte komm doch heute Abend“, bat er sie.
    „Komm du zu mir“, antwortete sie, aber Michael sah sich nicht in der Lage, ihren Kindern gegenüber zu treten. Er fühlte sich benommen, dem Arzt war es noch nicht gelungen, eine brauchbare Mischung zusammen zu stellen.
    „Wenn es dir nichts ausmacht...“, meinte er „...wäre es mir lieber, wenn du kommst... ich bin in der Stadt... wenn du mich abholen könntest...?“
    Er redete langsam, als ob er sich jedes Wort überlegen müsste, aber Lisa schob es auf ihre momentane Krise. Wieder nannte er ihr eine Adresse, die sie nicht kannte. Misstrauisch schlug sie im Telefonbuch nach. Eine Arztpraxis.
    Mit einem Mix an Gefühlen holte sie ihn ab. Michael wollte ins Auto steigen und stieß sich am Rahmen. Er wirkte betrunken. Lisa war schockiert.
    „Was hat dir dieser Arzt gegeben?“, fragte sie, erstarrt in ihrem Sitz.
    „Weiß nich’...“, sagte Michael mit schwerer Zunge. „Oh, Lisa...es geht mir nicht gut... ohne dich...geht es gar nicht gut...“
    Er zitterte, während sie fuhr, hatte die Augen geschlossen, keuchte manchmal. Ihre Augen waren dunkel von Tausenden von Gedanken im Kopf. Die Analogien waren erschreckend, die Vergangenheit holte sie ein, Lisa fühlte Panik in sich aufsteigen. Sie fuhr ihn in seine Stadtwohnung und brachte ihn ins Bett. Verzweifelt betrachtete sie den schlafenden Mike. Er würde nicht lange schlafen. Er konnte nie lange schlafen, egal, was sie ihm gaben. Sie streckte ihre Hand aus und strich ihm über das bleiche Gesicht.
    „Oh, Gott, Mike“, flüsterte sie, „ich weiß nicht, ob ich das kann, ich weiß wirklich nicht, ob ich stark genug für all diesen Mist bin.”
    Sie blieb über die Nacht und Michael war so froh, sie zu sehen.
    „Lisa“, sagte er. „Du bist hier...“
    „Ja, Michael, ich bin hier. Wir sehen uns leider nicht mehr so oft.”
    „Nein...nein, tun wir nicht...“ Unglücklich sah er sie an. Dann meinte er:
    „Ich gehe für ein paar Tage mit Frank ins Disneyland. Komm doch mit...“
    In Lisa sackte etwas nach unten.
    „Nein“, antwortete sie und ihre Stimme klang kälter, als gewollt. „Disneyland ist nichts für mich.”
    Michael war nur ein paar Tage weg. Doch als er wiederkam, erfuhr er, dass Lisa mit Danny für ganze drei Wochen in Urlaub gefahren war.
    Der Schmerz fuhr ihm durch den ganzen Körper. Weinend legte er sich auf sein Bett und kam den ganzen Tag nicht aus seinem Schlafzimmer. Grace, die ihn damals schon betreute, war beunruhigt. Weder wollte er essen, noch waren sonstige Lebenszeichen zu vernehmen.
    Ein paar Tage später reiste er ab. Wohin, wusste keiner.
    Lisa suchte ihn. Sie wusste, sie hatte ihn tief getroffen. Aber verdammt, er hatte sie mit seinem Verhalten genauso gekränkt! Sie machte sich Sorgen. Aber

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