Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)
schluchzend. „Danke! Danke! Ich...weiß nicht, wie wir Ihnen...“
„Ich bin Michael“, sagte Michael schlicht. „Und danken Sie mir noch nicht. Warten wir ab. Es ist noch zu früh, um etwas zu sagen.”
„Trotzdem“, mischte sich Sky mit heiserer Stimme ein: „Danke für Ihre Hilfe. Danke, dass Sie uns Hoffnung geben.”
Sky unterhielt sich mit Michael ein paar Mal am Telefon, bis alles geregelt war. Er hatte den Eindruck, dass er es mit einem vernünftigen, bodenständigen Menschen zu tun hatte. Aber vor allem war ihm klar, dass er es mit einem Menschen zu tun hatte, der ein ungewöhnlich großes Herz hatte.
Dann kam die erlösende Nachricht, dass Michaels Organisation eine passende Niere hatte auftreiben können. Sun wurde in eine Spezialklinik geflogen. Innerhalb einen Jahres wurde sie mehrmals operiert. Mr. Jackson kam für alle Kosten auf. Sun wurde gesund.
Beth und Sky sahen Michael noch ein einziges Mal, als er die bereits genesende Sun besuchte. Er wollte keinen Dank. Es war ihm peinlich. Er war nur gekommen, um sich zu vergewissern, dass es ihrer Tochter gut ging.
Danach hörten die beiden bloß noch das, was die Presse über ihn berichtete.
Und nun der Chandler-Bericht. Je mehr sich Sky in den Fall einarbeitete, desto sicherer war er, dass da etwas Grundlegendes nicht stimmte. Er begann, sich mit der Droge Sodium Amytal zu beschäftigen. Allein das sogenannte Geständnis...da gab es einige Ungereimtheiten...das war nicht echt. Je öfter er es durchlas, desto sicherer war er. Die Diskrepanz zwischen den vorherigen Aussagen und denen nach dem Barbiturat war zu groß. Schließlich diese Verbindungen...der Rechtsanwalt...Sneddon...die Authorities, von denen Evan dauernd sprach...und dann fand Sky durch seine Nachforschungen ein Dokument, dass bezeugte, dass Jordy dieses Gutachten nicht hatte unterschreiben wollten – und auch nicht unterschrieben hatte, dass er sich weigerte und er fand Namen, die das bestätigten.
Er suchte sie auf und interviewte diese Leute. Sie bezeugten, dass Jordy gezwungen worden war, dass er seine Eltern dafür hasse und dass er sich geschworen habe, nie mehr ein Wort mit ihnen zu reden.
Inzwischen wusste Sky, dass Michael Tausenden von Kindern das Leben gerettet hatte. Hunderte von Schecks ausgeschrieben hatte. Dass er Dauergast in Kranken -und Waisenhäusern war.
So vielen Kindern und deren Eltern hatte er geholfen. Und es stand nicht einer auf, um ihm zu helfen, als er es brauchte? Nicht einer? Doch als er sich mit den Hintergründen, den involvierten Personen und deren Vernetzungen beschäftigte, wurde ihm schwummrig. Mr. Jackson hatte mächtige Feinde.
Vorsichtig brachte er das Thema bei einem befreundeten Kollegen an, dessen Bekannte ebenfalls Michaels Fürsorge und Geld für ihr Kind hatten nutzen können. Die Antwort bestätigte, was Sky sich zusammengereimt hatte:
„He, Mann, du siehst doch, wer sich da alles einmischt. Willst du deinen Job verlieren? Und ganz ehrlich: Welches Gewicht hat wohl deine Meinung? Stell dir das mal bildlich vor: Da will einer, der viel größer ist als du jemanden fertig machen. Und du kleiner Wicht gehst an die Presse und faselst was von Wahrheit. Dreimal darfst du raten, was passiert. Lass die Finger davon. Das ist ein Kampf, der für Jackson gedacht ist.“
Sky startete dennoch mehrere Versuche und traf sich mit einem Pressemenschen, den er mit einer heißen Story über Jackson köderte. Doch schon als Sky seine Geschichte begann, merkte, er wie das Interesse des Mannes schlagartig sank und er sich zurücklehnte.
„Mann“, unterbrach er Sky, „Sie haben mir eine heiße Story versprochen...das hier ist Mist...reiner Mist...das glaubt Ihnen kein Mensch.”
„Ich habe Beweise“, sagte Sky.
Aber der Journalist hatte kein Interesse.
Er war nicht der Einzige, bei dem es Sky versuchte. Der Dritte gab ihm den entscheidenden Rat:
„Das macht die Runde, Mann“, erläuterte er dem desillusionierten Sky. „Sie machen sich gerade sehr unglücklich, wenn Sie nicht damit aufhören...Sie haben doch Familie...”
Und so hatte Sky geschwiegen. Er hatte keine Möglichkeit gesehen, seine Existenz zu wahren, seine Familie zu schützen und gleichzeitig für Jackson aufzustehen.
Und letztendlich war Michael ja aus der Geschichte herausgekommen, wenn auch die Art der Beilegung seinem Ruf sehr geschadet hatte. Trotzdem: Sky hatte sich geschämt. Er schämte sich noch heute.
Und jetzt, zehn Jahre später, drückten sie dem Mann, der
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