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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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nicht mehr anders kannten. Wahrscheinlich befanden sich überall in den Wänden verborgene Selenzellen, und eine Unterbrechung des Strahls löste einen Kontakt aus, der wiederum die Tür öffnete. Ein Vorgang, der auf der Erde längst bekannt und daher nichts Neues war.
    Der weite Saal war nackt und leer. Auch hier schien es, als habe man ihn ausgeräumt, bevor man Sirius zwei verließ. Verschiedene Gänge und Türen führten in entgegengesetzte Richtungen.
    Der Lift sah genauso aus wie in den Wohnhäusern und würde ebenfalls in der gleichen Art und Weise funktionieren.
    Die beiden Männer schritten darauf zu, als sie ein Geräusch hörten.
    Ein Geräusch in der toten Stadt war derart ungewöhnlich, daß sie mit einem Ruck stehenblieben und in die Richtung starrten, aus der das Geräusch gekommen war. Deutlich hatten sie es vernommen, und es war nichts anderes gewesen als Schritte.
    Schritte hier – wo es keine Menschen gab?
    Es war ausgeschlossen, daß sich andere Besatzungsmitglieder der TERRA in diesem Teil der Stadt befanden, denn die einzelnen Gruppen gingen stets nach einem vorher besprochenen Plan vor, um keine Zeit mit doppelten Untersuchungen zu verlieren.
    Die Schritte kamen näher, und Fraud spürte, wie sich seine Nackenhaare sträubten. Seine Rechte glitt in die Tasche und kam mit der schweren Automatik wieder hervor. Harrel sah es und winkte ärgerlich ab. Verdammt, es gab doch keine Gespenster!
    Was war es aber sonst?
    In einem der Gänge war Bewegung, und ein Schatten tauchte auf. Dann sah Harrel die Gestalt eines Menschen, der sich ihnen zuwandte und begann, auf sie zuzumarschieren.
    Es war wirklich ein Marschieren, denn die Schritte klangen gleichmäßig und irgendwie militärisch. Harrel wußte nicht, wieso er auf diesen Vergleich kam, aber er griff ihn sofort auf. Und der Begriff des Militärischen stand bei ihm sofort in engem Zusammenhang mit der Rasse der Majos und dem galaktischen Stützpunkt Sirius.
    Ein letzter Überlebender vielleicht?
    Steif und unbeweglich standen Fraud und Harrel da und erwarteten den Fremden, der nicht schneller ging als zuvor. Ebensowenig zeigte er die geringste Überraschung, die Menschen in der Halle zu sehen. Ruhig und gleichmäßig kam er quer durch die Halle auf sie zu.
    Seine Kleidung schien ihm am Körper angewachsen zu sein wie eine Haut, denn sie zeigte keine Falten oder Unregelmäßigkeiten. Auf dem Kopf saß ein goldschimmernder Helm, aus dem senkrecht nach oben eine feine Antenne ragte.
    „Wie eine Witzblattfigur“, murmelte Harrel vor sich hin und dachte an die vielen Zeichnungen in den utopischen Magazinen.
    Fraud schien es weniger lächerlich zumute zu sein, denn er fingerte nervös an seiner Waffe herum. Aber er riß sich zusammen, als er sah, daß Harrel nicht die geringsten Anstalten machte, die seine aus der Tasche zu ziehen.
    Da der Fremde nichts in der Hand hatte, was einer eventuellen Waffe ähnlich sah, beruhigte er sich wieder. Trotzdem hatte er seine Pistole entsichert und hielt sie schußbereit.
    Der Fremde war herangekommen und stehengeblieben, Harrel hatte Zeit, ihn näher zu betrachten, aber ehe er gewisse Einzelheiten, die ihm aufgefallen waren, nachprüfen konnte, begann der Fremde plötzlich zu sprechen.
    Und in diesem Augenblick wußte Harrel, daß er sich getäuscht hatte.
    Der Fremde war ein äußerst geschickt nachgebauter Roboter.
    Beim Sprechen bewegte er seine Lippen nicht.
    „Was will er?“ fragte Harrel den Franzosen, der vor Überraschung die Pistole sinken ließ. „Keine Sorge, es ist ein Roboter.“
    „Er verlangt unsere Ausweismarke“, stammelte Fraud verblüfft.
    Harrel konnte ein flüchtiges Grinsen nicht verbeißen, aber in diesem Augenblick geschah etwas anderes, nicht minder Verblüffendes, als das Auftauchen des Roboters.
    Er schien plötzlich zu schwanken, die feine Antenne begann zu glühen und verdampfte dann zischend. Im Körper des Fremden knackte es metallisch, und irgend etwas zerbrach knirschend. Gleichzeitig ertönte ein grelles Zischen, und dann stürzte der Roboter mit einem dumpfen Poltern steif zu Boden, wo er reglos liegenblieb.
    Das Geräusch verhallte, und alles war wieder still.
    Harrel beugte sich hinab und berührte vorsichtig den stillen Körper. Hastig zog er die Hand zurück.
    „Der Kerl ist glühend heiß“, gab er bekannt und leckte sich über die Fingerspitzen. „Regelrechter Kurzschluß. Möchte bloß wissen, wodurch er verursacht wurde. Zehntausend Jahre hat er sich gehalten und

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