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TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

Titel: TS 03: Zurück aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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nun folgende Unterhaltung war mühselig und schritt nur langsam voran, aber im Laufe der Zeit brachten es sowohl Anderson wie auch Fraud fertig, in einem einzigen Satz, der aus acht verschiedenen Sprachen bestand, das zu sagen, was sie zu sagen wünschten.
    „Wir heißen euch auf Planet III willkommen“, begrüßte sie der Kommandant. „Ihr habt lange gebraucht, um eure Mission im System der einsamen Sonne durchzuführen. Mehr als 20 200 unserer Sonnenumläufe sind seit der Trennung vergangen. Könnt ihr das erklären?“
    Harrel wartete, bis die Bedeutung der Worte tief eingesunken war, dann überließ er die weitere Verhandlung ganz seinen beiden Freunden und begann nachzurechnen. Als er das Ergebnis erhielt, nickte er nur stumm vor sich hin und beteiligte sich vorerst nicht an dem Gespräch. Seine schrecklichsten Vermutungen hatten sich bestätigt.
    Fraud hatte einen Stuhl gefunden und setzte sich, ohne eine Aufforderung dazu abzuwarten. Anderson folgte seinem Beispiel.
    „Durch eine Expedition zu einem Stern, mehr als fünfzehn unserer Lichtjahre von hier entfernt, erfuhren wir von unserer Herkunft und davon, daß in diesem System Menschen gleicher Herkunft lebten. Darum kamen wir nach hier, kaum daß wir das Geheimnis der Raumfahrt entdeckt hatten. Warum kamet ihr denn nicht zur Erde?“
    Der Kommandant zeigte Ärger.
    „Die Fragen hier stelle ich. Aber gut: das Geheimnis der Raumfahrt ging uns verloren, und wir sind erst jetzt dabei, es wieder neu zu entdecken. Unsere ganze damalige Zivilisation ging unter, als die Zwillingssonne ihre Farbe veränderte und violett wurde. Nur die Aufzeichnungen lagen wohlverwahrt in wohlgeschützten Gewölben. Daher verloren wir niemals die Erinnerung an das, was damals geschah.“
    „Wir behielten nichts zurück und glaubten immer, die einzigen intelligenten Lebewesen des Universums zu sein, bis wir erfahren mußten, daß die Erde nie unsere Heimat gewesen war. Sie war nichts als ein besetzter Vorposten im galaktischen Krieg.“
    „Ein Vorposten, der von euren Vorfahren vernichtet werden sollte. Der Befehl wurde nie ausgeführt, die Truppen kehrten nie zurück.“
    Anderson sah dem Kommandanten scharf in die Augen.
    „Wollt ihr uns dafür verantwortlich machen?“
    „Selbstverständlich tun wir das. Ihr seid die Nachkommen von Meuterern, die einen Befehl nicht befolgten. Mit allen vorhandenen Raumschiffen erfolgte damals der Abflug nach Sol, zurück blieb nur ein schwacher Stützpunkt mit kaum hundert Menschen als Besatzung. Als die Vernichtungsexpedition nicht zurückkehrte, waren unsere Vorfahren dazu verdammt, ewig auf dieser Welt zu bleiben. Es gab kein Schiff, daß sie zurückgebracht haben könnte.“
    Langsam begann sich vor Frauds geistigem Auge ein Bild dessen abzuzeichnen, was vor zehn Jahrtausenden geschehen war. Aber er konnte nicht verstehen, wieso man nach einem derart gewaltigen Zeitraum noch jemand für das damalige Mißgeschick verantwortlich machen wollte.
    „Wir sehen ein, daß damals vielleicht nicht richtig gehandelt wurde, aber wir bitten euch, Kommandant, vernünftig zu sein. Was haben wir denn damit zu tun, was unsere Vorfahren taten?“
    „Ich habe nie behauptet, es sei eure Schuld, aber ihr besitzt ein Raumschiff, mit dem man von Stern zu Stern eilen kann. Vielleicht bietet es uns die langersehnte Gelegenheit, unsere wirkliche Heimat im Weltall zu suchen und zu finden.“
    „Unsinn!“ sagte Anderson und war wirklich wütend. „Keiner weiß heute mehr, aus welchem Teil der Milchstraße wir stammen; und außerdem ist unser Schiff zu langsam. Habt ihr schon einmal etwas vom Hyperraum gehört?“
    „Gehört schon, aber nicht begriffen. Ihr werdet euch mit unserem Fachmann Gerlach darüber unterhalten können. – Der Regierungschef wird benachrichtigt werden, und er soll entscheiden, was mit euch zu geschehen hat.“
    „Soll das heißen, daß wir uns als Gefangene zu betrachten haben?“
    „Aber – so ein hartes Wort. Lediglich so eine Art Schutzhaft, mehr nicht. Ihr seid sogar frei, nur ist es euch verboten, zum Schiff zurückzukehren. Die Truppen, die das Schiff bewachen, haben Auftrag, keinen heraus- oder hereinzulassen. Ihr seid alle in Sicherheit – und wir auch. Bis die Angelegenheit geklärt ist.“
    „Und wo sollen wir wohnen?“
    „Gerlach ist der Leiter der hiesigen wissenschaftlichen Hochschule, er wird euer Gastgeber sein. Ich hoffe, ihr wißt das Entgegenkommen zu schätzen. Verhaltet euch ruhig, bis die Regierung

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