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TS 06: Das andere Universum

TS 06: Das andere Universum

Titel: TS 06: Das andere Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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vor, die ich gern bringen möchte. Hätten Sie Lust, die Sache für mich aufzuziehen? Ich würde sie allerdings in ein oder zwei Tagen benötigen. Haben Sie Interesse daran? Und könnten Sie es so schnell erledigen?“
    „Wenn überhaupt, dann bestimmt in dieser Zeit“, erwiderte Keith. „Aber natürlich weiß ich nicht – um was handelt es sich denn?“
    „Die Materie ist ein bißchen zu kompliziert, um sie am Telefon zu erläutern. Haben Sie heute nachmittag Zeit?“
    „Ich denke doch.“
    „Es hätte jetzt kaum noch Zweck, wenn Sie hierher zurückkommen. Würde es Ihnen vielleicht etwas ausmachen, mich heute nachmittag in meiner Wohnung in Greenwich Village aufzusuchen? Wir könnten das Ganze bei einem Glas Whisky besprechen.“
    „Fein“, stimmte Keith zu. „Wo und wann?“
    „Paßt Ihnen vier Uhr? Ich wohne im Apartment Sechs, drei-eins-acht Gresham, Greenwich Village. Vielleicht nehmen Sie besser ein Taxi, wenn Sie die Gegend nicht kennen.“
    Keith grinste, aber seine Stimme klang ernsthaft, als er sagte; „Ich werde es schon finden.“
    Schließlich hatte er vier Jahre dort gelebt.
    Er hing auf und verließ den Drugstore. Plötzlich packte ihn Ungeduld.
    Drei Stunden blieben ihm noch zum Arbeiten, und die wollte er ausnutzen. Schnellen Schrittes ging er zu seinem Hotel zurück, legte Papier in die Schreibmaschine und machte sich an die vierte Story. Er tippte bis zur letzten Minute, eilte dann hinaus und erreichte gerade noch eine U-Bahn.
    Keith fragte sich, um was es sich bei diesem eiligen Artikel handeln mochte. Er hoffte, daß es etwas war, das auch ihm vertraut war, denn wenn er beispielsweise die Ausbildung von Raumkadetten oder die Bedingungen auf dem Mond beschreiben sollte, benötigte er einen Grund, der es ihm möglich machte, abzulehnen. Natürlich würde er akzeptieren, wenn sich ihm beispielsweise die Chance bot, in einer Bücherei die notwendigen Informationen einzusehen.
    Dennoch dachte er sich während der Bahnfahrt einige plausibel klingende Entschuldigungen aus, falls sich der Artikel doch mit irgendeinem – für ihn – heißen Eisen befassen sollte.
    Das Haus kam ihm bekannt vor, ebenso wie der Name Keith Winton auf dem Briefkasten von Apartment Sechs. Er drückte die Klingel und wartete, bis die Tür aufging.
    Keith Winton – der andere Keith Winton – stand vor dem Eingang seiner Wohnung. „Kommen Sie herein, Winston“, lud er den Ankömmling ein. Er trat zurück und öffnete die Tür weiter. Keith trat ein – und blieb plötzlich stehen.
    Vor dem Bücherschrank stand ein Mann mit eisgrauem Haar und kalten, eisgrauen Augen. In seiner Hand lag eine fünfundvierziger Automatik, die auf den mittleren Knopf von Keiths Weste gerichtet war. Eine tödliche Drohung ging von ihr aus.
    Keith hob langsam die Hände.
    Der hochgewachsene Mann sagte: „Durchsuchen Sie ihn von hinten, Mr. Winton. Seien Sie achtsam, und kommen Sie mir nicht in die Schußlinie.“
    Keith fühlte, wie Wintons Hände leicht über seine Taschen fuhren. Er brachte es fertig, zu sprechen, ohne daß seine Stimme schwankte: „Dürfte ich fragen, was das bedeuten soll?“
    „Keine Waffe“, meldete Winton. Er ging seitlich an Keith vorbei, so daß dieser ihn wieder sehen konnte, achtete aber darauf, nicht zwischen ihn und die Automatik zu kommen.
    Er musterte Keith forschend und sagte schließlich: „Ich glaube, ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig. Anschließend sind Sie dann dran.
    Schön, Karl Winston – wenn das wirklich Ihr Name ist –, darf ich Sie mit Mr. Gerald Slade vom W.B.I. bekanntmachen?“
    „Erfreut, Sie kennenzulernen, Mr. Slade“, versicherte Keith. In Wirklichkeit überlegte er fieberhaft, was W.B.I. bedeuten mochte. World Bureau of Investigation? Es schien keine üble Erklärung. Er blickte zurück zu Winton. „Ist das alles, was Sie mir zu sagen haben?“
    Winton sah Slade an, dann wieder Keith. Er sagte: „Ich hielt es – hm – für das beste, Mr. Slade dabei zu haben, während ich Ihnen einige Fragen stelle. Sie brachten mir heute morgen zwei Kurzgeschichten. Wo haben Sie die her?“
    „Herhaben? Ich habe sie geschrieben. Und was diesen Artikel angeht, den ich für Sie verfassen sollte – war das ein Trick?“
    „Allerdings“, bestätigte Winton grimmig. „Es schien mir als der einfachste Weg, um Sie hierher zu bekommen, ohne Ihren Verdacht zu erregen.“
    „Und was habe ich nun eigentlich verbrochen, wenn ich fragen darf?“
    Winton sah ihn neugierig an. „Das

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