TS 07: Die Außerirdischen
Menschen von einer weiteren Entwicklung abzuhalten, waren fehlgeschlagen. Dieser Umstand zwang die Reiseagentur des intergalaktischen Reichs dazu, die Zahl der Touristen zu vermindern, um eine Entdeckung zu verhüten. Denn das gerade wollte man unter allen Umständen verhindern, da man Komplikationen befürchtete, wenn das Bestehen außerirdischer Intelligenz auf der Erde entdeckt würde.
Um die eigenen Profite jedoch zu steigern, beschloß man, die hochentwickelte Technik der Menschen auszunutzen. Ein atomarer Krieg würde die Menschheit fast ausrotten und nach genügender Vorbereitung hätte man den Touristenplanet für sich allein.
Hedley sagte nach einer langen Pause schließlich:
„Die ,Großväter’ sind also nichts anderes als Touristen der Agentur? Sie haben den Auftrag, sich selbst zu töten, wenn sie Gefahr laufen, die Agentur verraten zu müssen? Aber warum sind die Touristen denn eigentlich nur alte Leute, niemals junge?“
Noch ehe Cedric antworten konnte, sprach Lockhart. Für ihn stand fest, daß der englische Edelmann bereits zuviel gesagt hatte, um jetzt noch abspringen zu können. Es bestand aber auch die Möglichkeit, daß er nur Zeit gewinnen wollte und auf Hilfe wartete.
„Ich möchte jetzt noch wissen, was die Zeitreise mit dem Ganzen zu tun hat. Dann wäre ich dankbar, noch Genaueres über die Arbeitsweise dieser interstellaren Reisegesellschaft zu erfahren.“
Cedric richtete sich auf und wandte den Kopf. Als er Lockhart erkannte, schlugen seine Zähne mit einem häßlichen Knirschen zusammen. Unwillkürlich griff er zum Kinn und strich sich darüber, dann schwang er die Beine über den Rand des Bettes und erhob sich. Mit einer vollendeten Verbeugung begrüßte er seinen Gegner. In seinem Gesicht war ein höfliches Lächeln, aber eigentlich wurde es nur durch ein Verziehen des Mundes hervorgerufen. Die Augen blieben ausdruckslos.
*
Lockhart dachte an seine schmerzende Schulter und an den Kinnhaken, den er Cedric versetzt hatte. Im Grund genommen war er mit ihm quitt. Doch nur widerstrebend machte auch er eine schweigende Verbeugung vor Cedric und versuchte ein höfliches Grinsen.
Cedric setzte sich wieder.
Hedley nahm Lockhart beim Arm und führte ihn aus dem Zimmer. Als die Tür hinter ihnen zufiel, stieß Lockhart hervor:
„Und Sie meinen, damit sei alles gut? Sie meinen, er sei jetzt unser Verbündeter? Hat er das Mädchen schon erwähnt? Hat er auf meine Fragen geantwortet?“
„Aber Doktor“, sagte Hedley mit leichtem Vorwurf in der Stimme. „Hat er denn schon Zeit dazu gehabt? Ich persönlich glaube, daß er die Wahrheit spricht. Seine Angaben stimmen mit unseren Vermutungen überein. Trotzdem möchte ich sicher gehen. Sie werden Miß Kelly auftreiben und sie ausfragen. Auf diese Art und Weise erhalten wir eine Bestätigung dessen, was Cedric uns erzählt.“
„Aber …“ begann Lockhart, wurde aber von Hedley unterbrochen:
„Fox wird Sie begleiten, für den Fall, daß Sie Hilfe benötigen. Aber stellen Sie die Fragen, denn es würde zu lange dauern, Fox jetzt noch aufzuklären.“ Er wandte sich an Simpson, der wenige Schritte abseits auf dem Korridor stand und Wache hielt: „Ist Fox inzwischen zurückgekehrt?“
Simpson grinste breit, als habe man ihm einen guten Witz erzählt.
„Er ist in seinem Zimmer“, sagte er.
8. Kapitel
Fox stand in der Mitte des Raums.
Quer über seine helle Jacke gingen dunkle Streifen. Er hielt ein Handtuch in der Hand und betupfte damit seinen Hals und seine Ohren. Sein Gesicht zeigte offenes Mißvergnügen.
Hedley deutete auf die dunklen Streifen.
„Was zum Teufel…“
„Nichts besonderes, Chef,“ sagte Fox und wehrte ab. „Man hat mich soeben mit einer Strahlpistole erschossen. Verdammt, warum hat uns denn kein Mensch verraten, daß die ganze Familie hier ist?“
„Welche Familie?“ fragte Hedley erstaunt.
„Na, die Keelers natürlich! Er hat seine Frau und den Sohn bei sich.“ Er stieß ein wütendes, verächtliches Schnauben aus. „Sohn! Können Sie sich einen jungen Burschen vorstellen, der vor dem Radio steht und bei einem Quiz die Antworten herausbrüllt, noch ehe der Ansager die Fragen richtig formuliert hat? Ja, Quiz ist seine Leidenschaft. Er hat sogar schon Preise gewonnen. Aber das ist doch kein Grund, jeden, der in seine Nähe kommt, mit einer zweihundertschüssigen Wasserpistole zu bespritzen. Ich bin klatschnaß geworden.“
Lockhart lachte auf und Hedley grinste. Dann wurde er
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