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TS 07: Die Außerirdischen

TS 07: Die Außerirdischen

Titel: TS 07: Die Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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täuschen.
    Und Miß Kelly berichtete.
    Vieles davon war eine Wiederholung dessen, was Cedric erzählt hatte, nur vom galaktischen Standpunkt aus gesehen. Nicht alle Rassen des galaktischen Reichs waren der überzivilisatorischen Degeneration verfallen, nicht alle so reich, daß sie zu reisen vermochten. Es gab Vertreter einzelner Völker, die noch genügend Verantwortungsbewußtsein besaßen, den Verfall zu bemerken. Sie bemühten sich darum, ihn aufzuhalten. Den Lockungen der Erde jedoch vermochten auch sie nicht zu widerstehen, und nur so konnte es der Agentur gelingen, das galaktische Reich seiner fähigsten Köpfe zu berauben. Denn für eine Reise zur Erde gab es keine Rückfahrkarte.
    „Wie gelang es der Agentur, sie zu locken – und warum?“
    „Mit Farbaufnahmen irdischer Landschaften und mit Tonbandaufnahmen irdischer Kompositionen. Für die dekadenten Bewohner der Welten des galaktischen Reichs mußte die Erde nichts anderes als ein Paradies darstellen. Die Agentur benutzte also Fotos und Tonaufnahmen als Lockmittel, verriet aber niemals, wo sich der Planet Erde wirklich befand; das blieb ein Geheimnis. Und somit entschlossen sich selbst einflußreiche Persönlichkeiten, den Rest ihres Lebens auf der Erde zu verbringen.
    Aber bei ihrer Ankunft mußten die Touristen erkennen, daß man sie getäuscht hatte. Die Agentur verweigerte ihnen eine weitere lebensverlängernde Behandlung, zwang sie jedoch mit Hilfe einer Schockbehandlung dazu, sich selbst zu töten, wenn sie sich verdächtig gemacht hatten und befragt wurden. Die Bewohner der Erde durften nie erfahren, daß Außerirdische unter ihnen lebten. Allmählich war die Agentur etwas mehr geworden als eine reine Reiseorganisation, denn mit großer Sorgfalt wählte man die Touristen aus.
    Sobald die Galaktische Föderation ihrer fähigsten Köpfe beraubt war, wollte man die Regierung selbst übernehmen.
    Vor kurzer Zeit noch wären fast alle Pläne der Agentur gescheitert, nämlich zu jener Zeit, da die Menschen von einer einheitlichen Weltregierung sprachen. Man schürte jedoch den Haß und das Mißtrauen unter den Nationen und der drohende Krieg sollte alle Probleme für die Agentur lösen.“
    Als sie schwieg, dauerte es Minuten, ehe Lockhart fragen konnte:
    „Noch etwas. Was ist mit Cedric? Wieso Zeitreise?“ Das Mädchen schien ungeduldig zu werden.
    „Sie haben sicherlich schon von der Zeitkontraktion gehört, die einige Ihrer Wissenschaftler auf mathematischem Wege errechneten. Sie existiert tatsächlich, wenn Raumschiffe für ihre Flüge nicht den Hyperraum benutzen. Cedric fiel vom Pferd, als eines Tages in seinem Jahrhundert ein Schiff der Grosni landete. Bewußtlos nahm das Grosni ihn mit sich ins Schiff und brachte ihn zum nächsten bewohnten Planeten, wo er behandelt werden konnte. Als er das Bewußtsein wiedererlangte, hatte er durch Hypnotherapie gelernt, die neue Umgebung zu verstehen. Man brachte ihn zur Erde zurück und er erhielt das Kommando über die Base in Portballintrae.
    Die Grosnis sind eine seltsame Rasse. Sie sind gutmütig und unverdorben, aber ihre Physiologie erlaubt keinerlei Reisen im Hyperraum. Daher waren während des Fluges von der Erde zu jenem ersten bewohnten Planeten zweihundert Erdenjahre vergangen und Cedric hatte alle Mühe, bei seiner Rückkehr zur Erde den Zeitpunkt zu begreifen.“
    Lockhart begann zu verstehen und fühlte mit Erleichterung, daß die Zeitreise Cedrics nur etwas mit Raumfahrt zu tun hatte. Es wäre aber auch zu phantastisch gewesen, hätten die Außerirdischen auch noch das Geheimnis der Zeitreise besessen. Er sagte:
    „Die Agentur ist also für alle unsere Kriege verantwortlich?“
    „Für alle natürlich nicht, so zivilisiert seid ihr nun auch wieder nicht. Der sogenannte zweite Weltkrieg war allerdings ganz ihr Werk, aber nicht der erste. Allerdings wäre der erste Weltkrieg wahrscheinlich euer letzter gewesen, hätte man sich nicht in euere Angelegenheit gemischt.“
    Lockhart spürte eine plötzliche Scham. Für sie konnte er nichts anderes als ein Wilder sein, denn trotz ihres jugendhaften Aussehens mochte sie hunderte von Jahren alt sein.
    Sie sah ihn ernsthaft an und lehnte sich vor.
    „Ich habe einen Plan – “ sagte sie und in ihren Augen leuchtete es verhalten auf.

 
9. Kapitel
     
    Hedley saß auf seinem Bett mit der kleinen Reiseschreibmaschine Keelers auf den Knien. Es war kurz nach Mittag und den ganzen Vormittag hatte er nichts anderes getan, als sich von Lockhart Miß

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