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TS 07: Die Außerirdischen

TS 07: Die Außerirdischen

Titel: TS 07: Die Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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wieder ernst. „Was sagte Keeler? Hat er eine Ahnung von dem, was hier vorgeht?“
    Fox schüttelte den Kopf.
    „Er hat nur feststellen können, daß diese drei Männer tatsächlich noch vor zehn Monaten hier gewohnt haben. Fotos haben ihm geholfen, das aus einem Zimmermädchen herauszubekommen. Sie sagte, die Männer seien in dem knappen Jahr sehr stark gealtert.
    Der Portier hatte nichts gewußt, als Keeler ihn fragte. Ebenso der Manager. Allerdings sind seit dieser Befragung Unannehmlichkeiten aufgetreten, die jeden normalen Gast veranlaßt hätten, das Hotel so schnell wie möglich zu verlassen.
    Kelly kennt Keeler vom Sehen. Er sei ihm durch seine erstaunlich unmoderne Kleidung aufgefallen und hätte sich öfter mit einem hübschen Mädchen, der Beschreibung nach Miß Kelly, getroffen.“
    Lockhart hatte kaum zugehört, wenigstens nicht mehr zum Schluß. Ihn beschäftigte die Frage, wieso jene drei Männer in einem knappen Jahr so altern konnten. Verlängertes Leben – und dann ein so schnelles Altern? Merkwürdig. Er kam zu keinem Schluß.
    Hedley sagte:
    „Doktor, Sie begeben sich in Miß Kellys Wohnung, Fox wird Sie begleiten. Beeilen Sie sich aber!“
    Dann kehrte er in das Zimmer zurück, um sich weiter um Cedric zu kümmern.
    Sie gingen die Treppe hinab und bogen in einem breiten Gang ein. Plötzlich befanden sie sich in einem großen Lesesaal, in dem gemütliche Sessel und Couches herumstanden, besetzt von einer Anzahl Herren. Die meisten waren damit beschäftigt, Zeitungen oder Bücher zu lesen, einige schliefen oder dösten vor sich hin. Wieder andere unterhielten sich leise miteinander. Aber eines war gemeinsam an ihnen: sie waren alle alt, zum Teil sehr alt.
    Durch das Fenster kam der rote Schein der untergehenden Sonne und Lockhart entsann sich, vor kurzem einen sterbenden alten Mann gesehen zu haben, der ebenfalls im roten Schein der Sonne gesessen hatte.
    Unwillkürlich schauderte er zusammen, als er Fox rückwärts aus dem Saal herauszog. Über dem Eingang hing ein Schild: Nur für Erwachsene.
    Fox flüsterte:
    „Wie erwachsen kann man eigentlich werden?“
     
    *
     
    Miß Kelly lebte in einer Pension nahe der Küste. Die Inhaberin zeigte sich höchst entgegenkommend und meinte, Miß Kelly sei wohl zu Hause. Sie rückte einen Sessel zurecht und bat ihn, Platz zu nehmen. Lockhart nahm dankend an. Er setzte sich und genoß die herrliche Aussicht auf das nahe Meer und das Abendrot.
    Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße stand eine Gestalt und rauchte. Langsam kräuselte der Qualm in die stille Luft. Lockhart fühlte die Erleichterung, die ihm die Nähe Fox’s bereitete.
    Allmählich wurde es dunkel. Gerade hatte Lockhart die Tischlampe angedreht, als das Mädchen den Raum betrat. Sie mochte vielleicht zwanzig sein, aber Lockhart war sich nicht sicher. Er bemerkte, daß sie einen schnellen Blick auf seine Schulter warf, ehe sie sich setzte.
    „Der Vorfall von heute morgen tut mir sehr leid und ich bin glücklich, daß mein Bruder Sie nicht tötete.“ Sie machte eine kleine Pause und fuhr dann geschäftig fort: „Die Tatsache, daß nun auch uneingeweihte Menschen von der Tätigkeit der Agentur wissen, macht es möglich, gegen ihre verbrecherischen Pläne vorzugehen. Wir haben genügend Zeugen. Damit kann der geplante Krieg verhindert werden.“
    „Einen Augenblick, bitte!“ unterbrach Lockhart. „Bevor wir über Pläne und Tatsachen reden, möchte ich gerne einige Fragen beantwortet haben. Außerdem – wenn Sie wirklich ein Interesse daran haben, einen atomaren Vernichtungskrieg der Menschheit zu verhindern, warum haben Sie uns dann nicht schon früher etwas erzählt?“
    „Hätten Sie mir das vielleicht geglaubt? Na also, seien wir doch ehrlich. Nein, zuerst mußten Sie selbst einiges herausfinden.“
    Lockhart gab zu, daß sie nicht unrecht hatte. Aber er wollte sich auf keinen Fall vom Zweck seines Kommens ablenken lassen.
    „Wer sind Sie und warum sind Sie hier?“
    „Ich bin Agent der Galaktischen Föderation und zur Erde geschickt worden, um den Beweis zu erbringen, daß die Agentur unmenschlich und gegen das Gesetz handelt. Die Vorbereitung eines Kriegs gehört bereits dazu.“
    Lockhart mußte unwillkürlich daran denken, wie er sie zum erstenmal in jenem Pariser Konzert gesehen hatte. Konnte ein Mensch, auch einer, der nicht von der Erde stammte, sich so verstellen?
    „Das müssen Sie mir näher erklären“, sagte er so fest wie möglich. Sie sollte ihn nicht

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