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TS 07: Die Außerirdischen

TS 07: Die Außerirdischen

Titel: TS 07: Die Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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alle Abfallstoffe des Grosni fallen aus dem Schiff. Ich muß der SHEKKALDOR Bescheid geben, damit keine Unruhe entsteht.“
    „Holt mich hier heraus!“ verlangte Lockhart, der von dem plötzlichen Sog halb in die Abflußröhre gezogen worden war.
    ,Das Grosni hat mit mir gesprochen’, dachte er während des Wartens. , Vielleicht sagt es mix auch, was ich nun noch machen soll, damit es nicht stirbt’.
    In diesem Augenblick aber erreichten ihn Cedric und Naydrad. Sie halfen ihm aus der engen Röhre herauszukommen. Als sie ihm dann den Taucheranzug auszogen, waren seine ersten Worte:
    „Ich möchte zum Gehirn des Grosni.“
    Gemeinsam gingen sie zu dem Teil des Schiffs, der das Gehirn beherbergte. Zuerst vermochte Lockhart nichts anderes zu seilen als ein Metallgehäuse von mehreren Metern Durchmesser, erst dann gewahrte er die kleinen Sichtluken. Ein Blick durch sie ließ ihn eine rosig-graue Masse erkennen, die sichtbar pulsierte. Welche Ähnlichkeit mit dem menschlichen Hirn’, dachte er erschrocken und konnte keine sichtbaren Schäden feststellen. Aber schließlich wußte er ja auch nicht, wie das gesunde Hirn eine« Grosni auszusehen hatte.
    Noch während er sich abwandte, durchströmte ihn wieder die telepathische Kraft eines Grosnigedankens, aber er war undeutlich und nicht schmerzhaft, so, als wolle das Wesen ihm bedeuten, ein richtiger Gedanke sei in der absoluten Nähe des Gehirns unerträglich.
    „Wie atmet es?“ wollte Lockhart wissen.
    Cedric führte ihn zurück in die Nähe des Kessels, den er durch öffnen der Auslaßluke gesäubert hatte. Ein kräftiger Luftstrom empfing sie. Er kam von außen und wehte durch das Schiff, um irgendwo im Bug abgesaugt zu werden.
    „Es atmet“, sagte Cedric ein wenig verwundert. „Aber es atmet ganz anders, als ich es von den Grosni her kenne. Da ihr übriger Körper in der anderen Dimension auch anderen Zeitbegriffen unterworfen ist, benötigen sie oft für einen einzigen Atemzug Wochen oder Monate. Sie atmen schnell ein, aber sie kommen mit diesem einen Atemzug unendlich lange aus – solange oft, bis sie eine neue Welt erreichen.“
    „Es saugt die Luft durch die Luken an“, murmelte Naydrad nachdenklich. „Vorher konnte es ja nicht atmen, da die Luftkammer vollkommen mit Abfall angefüllt war.“
    ‚Erkonnte nicht atmen!’ dachte Lockhart und ihm kam die Erleuchtung. Die Lösung lag in der Druckkammer – und der Patient konnte bereits als geheilt angesehen werden.
    Ein Tentakel lag um den Hebel, der die Luke wieder schloß. Die Kammer war leer und der Luftstrom hatte sie ausgetrocknet. Selbst der widerliche Gestank hatte sich verflüchtigt.
    „Noch einmal das Gehirn“, sagte Lockhart.
    Das Grosni mußte wochenlang halb gelähmt gewesen sein und hatte nicht mehr die Kraft besessen, seine organischen Abfallstoffe zu entfernen. Die Kammer hatte sich immer mehr gefüllt, wahrscheinlich sogar mit nur halbverdauten Speisen, die es ausgeschieden hatte. Dann war es auf Retlone gelandet und vermochte nicht mehr, die Luken zu öffnen. Es drohte zu ersticken. Erst Lockhart hatte die Luken geöffnet, die Kammer entleert und dem Grosni somit Gelegenheit gegeben, wieder zu atmen. Der kräftige Luftstrom zeugte davon, wie die riesenhafte Amöbe die lange Enthaltsamkeit nachholte.
    Was aber war der Grund zu der Lähmung gewesen?
    Die Antwort konnte nur das Gehirn geben.
    Als Lockhart durch die einzelnen kleinen Luken schaute, gewahrte er eine Unregelmäßigkeit auf der obersten Haut des Gehirns. Es war eine Art Geschwulst, eine Kapsel – Herrgott! Ein Tumor!
    Er griff nach seiner Instrumententasche, die von Naydrad gehalten wurde. Die kleine Luke wurde geöffnet und er machte sich daran, die Geschwulst aufzuschneiden. Mit größter Sorgfalt entfernte er den eitrigen Inhalt und säuberte die entstandene Wunde. Dann legte er die Lappen wieder aufeinander und nähte sie. Als er die Luke schloß, lehnte sich hinter ihm Naydrad bleich gegen die Wand. Es war ihm schlecht geworden. Der Grosni hatte während der Operation seinen ganzen Mageninhalt in die Säuberungskammer entleert und gleichzeitig die Luftzufuhr verstopft.
    Lockhart spürte das Zittern seiner Hände und war froh, daß die Reaktion nicht früher eingetreten war.
    „Das war es, nehme ich an“, sagte er und packte seine Sachen zusammen. „Das Grosni hatte einen Tumor, der auf eine gewisse Partie des Gehirns einen Druck ausübte und daher das Nervenzentrum teilweise lahmlegte. Die Nahrungsaufnahme

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