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TS 07: Die Außerirdischen

TS 07: Die Außerirdischen

Titel: TS 07: Die Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Fingern die bunten, dreidimensionalen Karten in die Hand nahm und sie betrachtete. Sogar eine Lupe nahm er zu Hilfe, ehe er einen sehnsüchtigen Seufzer ausstieß:
    „Wie wunderbar, wie einmalig! Wissen Sie, was diese Karten wert sind? Sie sind unbezahlbar!“
    „Ich schenke sie Ihnen!“
    „Danke, Lockbart“, sagte der Außerirdische und versenkte sich erneut in den Anblick der Ansichtskarten, die Szenerien der Alpenlandschaft zeigten. „Ich hörte von der Schönheit dieses Planeten, aber ich hätte niemals gedacht, daß er so schön ist!“
    „Ja, er ist schön!“ bestätigte Lockhart bitter. „Und wissen Sie auch, was Ihre harmlose Agentur mit diesem wunderbaren Planeten und seiner Bevölkerung vor hat? Nicht? Dann werde ich es Ihnen erzählen …“
    Und Lockhart erzählte es ihm. Schonungslos schilderte er Naydrad alle Schrecken eines Kriegs, sprach von den Schmerzen der Verwundungen und von dem Elend atomarer Verbrennungen. Als er endete, konnte er mit grimmiger Befriedigung feststellen, daß der Arzt wesentlich ungesünder aussah als ihr Patient.
    „Nein!“ protestierte er schwach. „Das kann nicht wahr sein …“
    „Achtung!“ kam eine Stimme von der Decke herab. „Achtung! Chefmediziner Naydrad und der Erdenmensch mit Namen Lockhart sollen sich sofort in die Zentrale zu Kerron begeben, Beeilung!“
    Der große Bruder ist auf uns aufmerksam geworden, dachte Lockhart erschrocken und suchte nach einer verborgenen Mikrofonanlage. Zumindest wurde unser Gespräch belauscht.
    Naydrad zog ihn mit sich und er sträubte sich nicht. Wie groß war doch sein Reinfall! Der erste Versuch, einen der Offiziere auf seine Seite zu bekommen, war gescheitert.
    Sie eilten durch die Gänge und Naydrad drückte auf einen verborgenen Knopf. Eine Wand glitt zur Seite und gab einen neuen Gang frei. Gleichzeitig erblickte Lockhart große Sichtscheiben, die in das All hinausführten. Aber im Augenblick war nicht viel davon zu sehen.
    Naydrad stockte.
    „Wir sind auf Retlone gelandet, unserer ersten Zwischenstation. Aber – warum werden denn keine Passagiere ausgeschifft?“
    Er eilte weiter, Lockhart folgte.
    Lautsprecher forderten die Passagiere auf, in ihren Kabinen zu bleiben und weitere Anordnungen abzuwarten. Im Gesicht von Naydrad zeigte sich die erste Furcht. Den Rest des Wegs zum Kontrollraum legten sie in größter Eile zurück.
     
    *
     
    Kelly stand neben Kerron, als sie die Zentrale erreichten. Die eine Hälfte der Wand bestand aus einem Bildschirm, und mit einem Blick darauf wußte Lockhart, daß nicht sein Gespräch mit Naydrad der Grund für die plötzliche Herbeorderung sein konnte.
    „Folgende Situation“, begann Kerron in knappem Tonfall. „Die hiesigen Behörden haben angeordnet, daß wir sofort SHEKKALDOR räumen, um einen Teil der Bevölkerung evakuieren zu können. Wenn wir diesen Befehl nicht befolgen, sondern zu fliehen versuchen, werden sie uns vernichten, ehe wir die Atmosphäre verlassen können. Der Grund für diese diktatorische Maßnahme ist dies!“
    Der Bildschirm erlosch und flammte wieder auf. Diesmal zeigte er ein Raumschiff, über und über mit Narben und Korrosionsflecken bedeckt. Es war kaum größer als das Raumboot der SHEKKALDOR.
    „Ein Grosni!“ stieß Naydrad hervor. Sein Gesicht hatte eine weiße Farbe angenommen, alles Blut war aus ihm gewichen. „Haben Sie denn keine Ärzte, die ihm helfen können?“
    „Tausende haben sich bereits den schmerzlosen Tod gegeben, weil sie wahrscheinlich eine stärkere Phantasie besitzen als die übrigen. Darunter auch die meisten Ärzte.
    In dem Schiff befindet sich der normaldimensionale Teil eines Grosni – und es stirbt. Ich glaube nicht, daß man diesen Prozeß aufhalten kann, aber man hat mir berichtet, Sie könnten es vielleicht.“ Er hatte sich jetzt ganz an Lockhart gewandt. „Kelly hat eine wichtige Information nach Harla zu überbringen.“
    Lockhart erkannte, daß Kerron bereits informiert worden war und anscheinend auf ihrer Seite stand.
    „Was soll ich tun?“ fragte er ein wenig hilflos. „Einfach hinübergehen, den Puls fühlen und ein Rezept ausschreiben? Ich habe keine Ahnung von dem Metabolismus eines Grosni – was ist das überhaupt?“
    Es war Naydrad, der ihm die gewünschte Auskunft gab. Als er endete, legte Lockhart beide Hände flach auf den nächsten Tisch. Er tat es, um zu verhindern, daß er zu Boden stürzte. In seinem Kopf wirbelte es wild durcheinander.
    Ein Rezept schreiben! gellte eine schrille

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