TS 07: Die Außerirdischen
Dimension, während nur das Gehirn, eine Mundöffnung und die eines Verdauungsorgans in der normalen Dimension verblieb. Diese verbleibenden Teile fanden Platz in einem kleineren Raumschiff und man benötigte daher nicht Schiffe von der Größe eines Planeten.
Sie konnten die relative Lichtgeschwindigkeit niemals überschreiten, da sich sonst die beiden Teile ihres Körpers getrennt hätten. Aber bei einer so langlebigen Kreatur spielte das auch kaum eine Rolle.
Gelegentlich, so hatte man Lockhart erzählt, stirbt ein solches Grosni. Sobald der Tod eintrat, versagte natürlich auch der Organismus, der den Restkörper in der anderen Dimension festhielt. Augenblicklich kehrte daher dieser Restkörper in die normale Dimension zurück.
Und das war die Erklärung für die Panik, die auf Retlone ausgebrochen war. Zwar war das sterbende Grosni ein verhältnismäßig junges Exemplar, aber es würde immerhin einen Durchmesser von einigen hundert Kilometern besitzen. Und unter dieser Masse plötzlich begraben zu werden, bedeutete den sicheren Tod.
Und wenn auch nicht alle starben, so würde doch die gigantische Masse des verwesenden Fleischs den Planeten für alle Zeiten unbewohnbar machen.
Der Tod des Grosni aber konnte jeden Augenblick eintreten.
Lockhart wandte sich an Cedric:
„Sagten Sie nicht, Sie könnten sich mit ihm verständigen?“
„Allerdings, es ist telepathisch. Aber jetzt noch nicht.“
„Es ist aber sehr wichtig. Vielleicht kann es uns erklären, was ihm fehlt.“
Cedric zuckte die Achseln und begann, eine runde Luke aufzuschrauben. Lockhart und Naydrad halfen ihm und bald lag vor ihnen eine dunkle Öffnung. Ein furchtbarer Gestank schlug ihnen entgegen. Scheinbar war der Luftdruck hinter der Luke größer als im Schiff, denn pfeifend entwich die Luft der Kammer hinter der Luke, den widerlichen Gestank mit sich bringend.
Es war so, als sähe man in ein rundes Verließ hinab, das mit einer schleimigen, wallenden Masse gefüllt war. Diese Masse bewegte sich pulsierend und stieg der Luke entgegen. Wahrscheinlich eine Folge des sinkenden Drucks. Bei der jetzigen Geschwindigkeit würde die Gallertmasse die Öffnung der Luke bald erreicht haben.
„Was ist das?“ fuhr Lockhart, sich ekelnd, zurück.
Cedric machte ein verständnisloses Gesicht.
„Ich weiß es nicht. Das ist nicht normal. Gewöhnlich ist dies der Raum zum Ablassen des Abfalls. Vielleicht – ist dies der Abfall, und der Öffnungsmechanismus hat versagt.“
„Dies ist also nicht das Grosni selbst?“
„Nein, auf keinen Fall!“
„Und wie soll man an die Schleuse kommen, wie sie öffnen?“
Cedric gab keine Antwort. Er starrte wortlos auf die brodelnde Masse, die immer höher stieg.
Lockhart begriff. Der Mechanismus befand sich unter den Abfallprodukten eines riesigen Lebewesens.
„Man kann einen Taucheranzug benutzen“, empfahl Cedric endlich.
Naydrad sprach hastig in den kleinen tragbaren Radiosender, der auf seiner Brust hing. Zehn Minuten später kroch Lockhart durch die runde Luke und kletterte an einer kleinen Leiter hinab in die dickflüssige Masse, deren Gestank ihm nun nichts mehr anzuhaben vermochte.
Er ließ die Leiter los und versank in der Flut. Er glaubte zu ersticken, als sie seinen Kopf einschloß, es wurde heiß in dem Anzug, aber die Luftzufuhr funktionierte reibungslos. Langsam sank er in die Tiefe und seine Füße stießen plötzlich gegen harten Boden.
„Ganz nahe jetzt!“ war in seinem Gehirn ein Gedanke und Schmerz durchpeitschte gleichzeitig seinen Körper. Das Grosni hatte zu ihm gesprochen!
Vorsichtig tastete er sich weiter, bis seine suchenden Hände einen Widerstand verspürten. Aber der Widerstand ließ nach – und Lockhart entsann sich der schlaffen Tentakeln, die aus dem Schiff heraushängen.
„Oh, es tut mir leid!“ dachte er intensiv. Vielleicht konnte das Grosni auch ihn verstehen.
Es schien Stunden zu dauern, bis er endlich den Hebel fand, den Cedric ihm beschrieben hatte. Mit einiger Mühe legte er ihn um und mußte sich sofort danach mit aller Gewalt festklammern, denn die Gallertmasse begann aus der entstandenen Öffnung herauszufließen und drohte, ihn mitzureißen.
Minuten darauf wurde es dämmerig um ihn. Der Raum hatte sich vollkommen entleert und zurückgeblieben war lediglich ein schlaffer Tentakel, der den lebenswichtigen Hebel nicht mehr erreicht hatte. Er bewegte sich konvulsisch.
„Was ist geschehen?“ brüllte Lockhart nach oben.
„Die Luke ist geöffnet und
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