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TS 07: Die Außerirdischen

TS 07: Die Außerirdischen

Titel: TS 07: Die Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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funktionierte nicht mehr recht und einige Tentakeln verweigerten den Dienst. Zu allem Überfluß konnte es also auch die Luftzufuhr nicht mehr regeln und wäre elend erstickt, hätten wir ihm nicht geholfen.“
    „Es ist also – geheilt?“ fragte Naydrad, während sie die Gehirnzentrale verließen. Er verbarg seine Bewunderung nicht.
    „Ich hoffe es. Wissen können wir es erst dann, wenn es sich zu bewegen beginnt.“
    Sie hatten den Ausgang erreicht, als ein leichtes Zittern durch das Schiff ging. Es war, als erwache ein Riese. Die Leiter löste sich und fiel auf die Oberfläche hinab. Entsetzt starrte Naydrad in die Tiefe. Wie sollte er da hinab gelangen?
    Doch dann ließ das Zittern nach und einer der Tentakel kam heran, faßte Naydrad um den Leib und senkte ihn hinab zum Boden. Ein zweiter ergriff Cedric, der den schreienden Naydrad zu beruhigen versuchte.
    Ehe Lockhart eine abwehrende Bewegung zu machen imstande war, legte sich auch um ihn ein Tentakel, hob ihn empor und setzte ihn dann nach kurzer Luftreise sicher auf die Oberfläche von Retlone.
    Und wieder drang ein leichter Schmerz in sein Gehirn, als das Grosni zu ihm sprach. Es waren nur drei Worte, deren Bedeutung auf telepathischem Wege in sein Bewußtsein geschickt wurden.
    Und während sich die Tentakel in das Schiff zurückzogen und die Luken sich schlössen, verstand Lockhart diese drei Worte:
    „Besten Dank, Doktor!“

 
15. Kapitel
     
    Kommandant Kerron war einer jener Männer, die ihre inneren Gefühle nur äußerst selten zur Schau tragen. Lockhart wußte das und war daher doppelt stolz auf das knappe Lächeln, das dieser beim Betreten der SHEKKALDOR für ihn übrig hatte.
    Der große Bildschirm zeigte das Schiff des Grosni. Alle Luken waren nun geschlossen und jeden Augenblick mußte der Start erfolgen.
    Doch plötzlich wurde das Gesicht des Kapitäns wieder ernst.
    „Was ich noch sagen wollte“, begann er und sah dabei Lockhart durchbohrend an. „Einige Ihrer Leute haben den Versuch unternommen, die Autorität der Agentur zu untergraben. Sie machten sich besonders an meine leitenden Offiziere heran. Das muß sofort aufhören!“
    Lockhart konnte fühlen, wie das Blut aus seinem Gesicht wich. Naydrad neben ihm scharrte unruhig mit den Füßen. Cedric rührte sich nicht und gab keinen Ton von sich.
    „Das Mädchen Kelly hat mir alles berichtet“, fuhr Kerron fort. „Zwar war mir bekannt, daß die Agentur nur wohlhabende Reisende zur Erde brachte, aber ich wußte nichts davon, daß man vorher eine unmenschliche Behandlung mit ihnen unternahm und ihnen die Rückkehr auf brutale Art und Weise nicht mehr gestatte. Ebenso weiß ich nichts von den politischen Machenschaften, mit denen sie die Geschichte zu ändern versuchten. Ich tue nur meine Pflicht. Wir werden versuchen, Harla so schnell wie möglich zu erreichen und nur eine weitere Zwischenlandung unternehmen. Auf Harla sind Sie nicht verpflichtet, sich bei der Agentur zu verantworten, Sie werden jedoch die Freiheit haben, das Oberste Gericht anzurufen.“
    Er machte eine kleine Pause ehe er fortfuhr:
    „Ich werde natürlich Schwierigkeiten haben, aber ich danke Ihnen die Rettung des Schiffs. Während der Reise kann ich Ihnen meinen persönlichen Schütz zusichern. Ich gebe Ihnen aber den Rat, keine weiteren Offiziere der SHEKKALDOR zu beeinflussen. Erstens ist es schlecht für die Disziplin an Bord eines Schiffs und zweitens könnte es sehr gut möglich sein, daß Sie an einen bereits Eingeweihten geraten – und dann können Sie von Glück reden, wenn Sie Harla jemals lebend erreichen.“
    Lockhart atmete erleichtert auf. Im ersten Augenblick von Kerrons Rede hatte er geglaubt, nun sei alles verloren, aber scheinbar war der Kapitän über die Machenschaften seiner Agentur genau so entsetzt gewesen wie Kelly, als sie davon erfuhr.
    „Aus diesen Gründen“, endete Kerron, „erhalten Sie normale Passagierkabinen und vollkommene Freiheit. Sie können sich mit den anderen Reisenden unterhalten, aber ich bitte Sie, mit keinem Wort die verborgene Tätigkeit der Agentur zu erwähnen. Ich sage Ihnen das nur zu Ihrem eigenen Wohl.
    Das wäre eigentlich alles, was ich Ihnen sagen wollte. Nur noch eines!“ Seine Nase kräuselte sich schnuppernd. „Ich rate Ihnen allen dreien, sofort ein Bad zu nehmen!“
     
    *
     
    Eine Stunde später war Lockhart von dem Gestank des Grosni befreit und machte sich auf die Suche nach Hedley. Er fand ihn, zusammen mit seinen Leuten, in einem kleinen

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