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TS 07: Die Außerirdischen

TS 07: Die Außerirdischen

Titel: TS 07: Die Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Aufenthaltsraum. Alle standen sie an der Sichtluke und hatten die Nasen gegen die Scheiben gedrückt.
    Das Schiff des Grosni startete.
    Die Feuerstrahlen der Düsen wirbelten den Staub auf, und langsam hob sich das Schiff ab, stieg höher und höher und verschwand schließlich im Blau des Himmels. Lockhart fühlte eine starke Sympathie für das überdimensionale Lebewesen mit dem harmlosen Gemüt. Er hätte ihm empfehlen sollen, sich noch einige Zeit auszuruhen. Nach einer solchen Operation hätte ein Mensch tagelang im Bett liegen müssen.
    Fox drehte sich um und gewahrte Lockhart.
    „Ei, ei, was sehen meine Augen?“ grunzte er. Alle anderen drehten sich nun auch um und musterten Lockhart, dem sehr unbehaglich zumute wurde. Er trug eine silberfarbene Bluse und Shorts. Das war alles, was Naydrad ihm zu bieten hatte. Die nackten Knie störten Lockhart ein wenig, er kam sich nur halb angezogen vor.
    Obwohl ihm alle entgegenlächelten, fühlte Lockhart doch sofort, daß es nicht wegen der mangelhaften Bekleidung war.
    „Sie haben uns wieder einmal aus der Patsche geholfen“, stellte Hedley sachlich fest und zeigte auf zwei Sessel. „Setzen wir uns. Es ist inzwischen einiges geschehen und ich habe mit Ihnen zu reden.“
    Erleichtert ließ Lockhart sich niedersinken. Vielleicht konnte er sich nun ein wenig erholen, denn alle Probleme schienen gelöst.
    „Wenn Sie die Sache mit Kerron meinen und daß er uns sicher nach Harla bringen will – ich bin orientiert, Hedley.“
    „So?“ sagte Hedley und nickte mit dem Kopf. „Das ist es ja eben. Mir geht das zu glatt. Ich hielt den Flug nach Harla für den schwierigsten Teil unserer Aufgabe, und nun ist er der einfachste. Das gefällt mir nicht!“
    Lockhart gab keine Antwort und sah sich um. Kelly war nicht anwesend, ebensowenig Cedric, den er zuletzt im Bad hatte singen hören. Draper, Simpson und Fox standen an der Luke und unterhielten sich leise. Die Keelers befanden sich in der anderen Ecke des Raums.
    Unwillkürlich dachte er an Brian und Carson, die man zurückgelassen hatte. Carson war nach London geschickt worden und Brian war nicht schnell genug gewesen. Was mochten sie jetzt unternehmen?
    „Sie müssen wissen“, unterbrach Hedley seinen Gedankengang, „daß Kerron uns volle Bewegungsfreiheit erst in dem Augenblick gab, als Sie das Schiff des Grosni verließen. Noch während Sie drüben im Schiff waren, startete die Fähre. Seltsam, was?“
    Lockhart schwieg, nicht weil er nachdachte, sondern weil er zu müde war. Keller Junior hatte gerade eine Strafpredigt von seiner Mutter angehört und lief nun in dem Raum umher und bedrohte jeden mit seiner Wasserpistole. Zum Glück hatte er nirgends Wasser auftreiben können, um sie neu aufzufüllen. Endlich verließ er den Raum und begab sich auf den Korridor. Unwillkürlich wollte Lockhart ihn zurückholen, aber dann sank er in den Sessel zurück. Der Junge konnte draußen keinen Schaden anrichten.
    „Mich wundert, daß die Retlonier das Fährschiff starten ließen“, sagte Hedley. Er ließ nicht locker. „Ich hörte so etwas, als wolle Kerron eine Botschaft zu seinen Vorgesetzten senden. Kurz darauf landete ein Regierungsschiff und brachte Umsiedler. Es flog nach Harla zurück und hätte uns gut mitnehmen können. Kelly jedoch – so konnte ich hören – überzeugte Kerron davon, daß es besser sei, wenn wir auf der SHEK-KALDOR blieben. Ich finde das zumindest befremdend.“
    Ausgerechnet Hedley, der zuvor Kelly so verteidigt hatte, klagte sie nun an und verbarg sein Mißtrauen nicht.
    „Sie trauen ihr also Verrat zu?“ fragte Lockhart skeptisch.
    „Wenn ich das nur wüßte!“ knurrte Hedley, mit sich selbst unzufrieden. „Vielleicht meint sie wirklich, es sei besser für uns, auf der SHEKKALDOR zu verbleiben. Ich weiß es nicht.“
    Er brach ab und fluchte vor sich hin.
    „Sie kennt die Zusammenhänge wirklich besser als wir und wird schon wissen, warum sie so handelt“, beruhigte Lockhart ihn ohne innere Überzeugung.
    Ein Offizier trat ein, verbeugte sich leicht vor Hedley und bat darum, den Raum zu verlassen, da eine dringende Reparatur ausgeführt werden müsse. Der große Aufenthaltsraum stünde zu ihrer Verfügung.
    Ob sie nun wollten oder nicht, jetzt war ein Zusammentreffen mit den übrigen Passagieren unvermeidlich.
    Die SHEKKALDOR verließ Retlone und legte den notwendigen Abstand zwischen sich und das Gravitationsfeld des Systems, ehe der Hyperantrieb eingeschaltet wurde. Das Schiff glitt in

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