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TS 07: Die Außerirdischen

TS 07: Die Außerirdischen

Titel: TS 07: Die Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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vergingen und es wurde dunkel. Ein Blick aus dem Fenster machte Lockhart klar, warum man diese Welten die Zentralplaneten nannte. Sie befanden sich nahe dem Mittelpunkt der Milchstraße und der Himmel war vollgepackt mit Sternen. Es war ein wunderbarer unvorstellbarer Anblick.
    Vor der Korridortür war ein heftiges Poltern.
    Sanft löste sich Lockhart aus den Armen Kellys und stand auf. Er durchschritt schnell das Zimmer und betrat den Aufenthaltsraum. Ein zweites Poltern ertönte und dann glitt die Tür beiseite. Was er zu sehen bekam, brachte ihn an den Rand eines Lachkrampfs.
    Die Haare waren noch immer grau, aber das dienstliche Gesicht war von einem freundschaftlichen Grinsen abgelöst worden. Die sonst so straffe Gestalt schwankte lebhaft hin und her und tastende Hände suchten krampfhaft nach einem Halt.
    „Ja, lieber Gott!“ rief Fox ungläubig aus. „Was sehen meine Augen? Kerron! Und dazu noch stinkbesoffen!“

 
18. Kapitel
     
    Man hatte Kerron kompromißlos aus seiner Stellung gefeuert, was dessen Besäufnis erklärte und er war zu den Erdenmenschen gekommen, um deren voraussichtlichen Sieg zu feiern. Natürlich hatten Hedley und seine Leute tüchtig von dem echten Whisky getrunken, den Kerron besorgt hatte. Daß aber er, Lockhart, leicht angetrunken und daher besonders mutig, Kelly einen etwas verfrühten Heiratsantrag gemacht hatte, beschämte ihn sehr.
    Sicher, wäre Kerron nicht gekommen, hätte er das gleiche getan, aber doch wenigstens in nüchternem Zustand.
    Am anderen Morgen hatten sie keinen Kater, das war merkwürdig. Vielleicht lag es an der Luft. Kerron hatte gewitzelt, sie würden öfters irdische Spirituosen schmuggeln; den Beweis dafür hatte er mitgebracht.
    Kelly saß neben ihm. Sie bewegte sich unruhig.
    „Gleich kommen die Richter“, sagte sie leise.
    Gewaltig wölbte sich die Kuppel des Doms über ihnen und auf den Zuschauerrängen drängten sich die Harlaner. In der Mitte des sonst leeren Raums stand eine Art Thronsessel, daneben zwei merkwürdige Geräte. Lockhart hatte erfahren, daß es sich um den Lügendetektor handelte und um ein Gerät, das überprüfte, ob man versuchte, den Lügendetektor mit Hilfe einer Droge zu beeinflussen. An der Oberseite angebrachte Lampen gaben ständig die Ergebnisse beider Geräte bekannt. Die Richter saßen zwanzig Meter von den Instrumenten entfernt.
    Hedley, Fox und Keeler saßen zusammen, an ihrer Seite einige Harlaner. Daneben Lockhart und Kelly.
    Die sechs Richter betraten den Saal und nahmen Platz. Harlnida wirkte noch sehr jung, aber seine Augen strömten jahrhundertealte Weisheit aus. Ohne Formalitäten gab er das Zeichen zum Beginn der Verhandlung.
    Lockhart legte seine Papiere zurecht, und zwar auf dem Stuhl, der zuvor von Mrs. Keeler besetzt gewesen war. Junior hatte wieder einmal kein Sitzfleisch gehabt und man hatte sie aus dem Saal gewiesen. Lockhart war darüber sehr froh gewesen.
    Einer der Richter – Kelly flüsterte Lockhart zu, es sei der Vertreter der Reiseagentur – begann mit der Verhandlung. Er gab zu, daß die Agentur sich schuldig bekenne, illegale Reisende zur Erde gebracht und höchste Preise dafür verlangt zu haben. Weiter gab er zu, man habe großen Profit mit dem Verkauf von Ansichtskarten und Tonaufnahmen des Planeten Erde gemacht. Schließlich bekannte er sich und die Agentur auch schuldig, die Lage des Planeten Erde verheimlicht zu haben, betonte jedoch, dies sei nur zum Wohle der Galaktischen Union geschehen.
    Die irdische Kultur, so betonte er, besäße in ihren Wurzeln ein tödliches Gift für die Zivilisation der Union. Alle Kulturgüter dieser Welt bedürften sorgfältiger Filterung, ehe sie den Bewohnern der Unionsplaneten zugänglich gemacht werden dürften. Dieser Filter sei bisher die Agentur gewesen.
    Einer der Richter unterbrach an diesem Punkt die Ausführungen seines Kollegen und meinte:
    „Vielleicht ist es besser, wir hören einen der Reisenden selbst zu diesem Thema.“
    Der Mann der Agentur verfärbte sich ein wenig.
    „Das ist im Augenblick nicht möglich“, sagte er zögernd. „Aber ich darf versichern, daß er nichts erzählen könnte. Aus Gründen der Vorsicht erhielten alle Touristen eine Hypnosebehandlung …“
    „Das ist gegen das Gesetz!“ rief der vorherige Richter.
    „Es ist eine harmlose Behandlung und die Wirkung ist vorübergehend, nicht so, wie die Erdenmenschen gleich berichten werden. Sie werden sogar erzählen, wir verhinderten die Rückkehr unserer Touristen und

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