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TS 10: Das vertauschte Ich

TS 10: Das vertauschte Ich

Titel: TS 10: Das vertauschte Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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stattfand.«
    »Ja, ich verstehe, was du meinst. Das ist wirklich kein übler Gedanke.« Er grübelte nach. »Wurden die Aufnahmen während der Operation ausgetauscht oder schon vorher, unten im Kühlraum?«
    »Ich glaube, es muß schon vorher gemacht worden sein. Bei der Operation stehen zu viele Leute herum.«
    Carl seufzte. Plötzlich sah er, wie wenig er doch eigentlich über die Restaurierung wußte. »Ich sehe auf einmal, daß es eine Menge Dinge gibt, über die ich nur oberflächlich Bescheid weiß. Die Gehirnbank, zum Beispiel. Sie befindet sich im Restaurierungsgebäude, oder? Dort muß man sich ja auch den Tests unterziehen, wenn man sich um die Restaurierung bewirbt. Und dort werden ja auch die Aufnahmen gemacht.«
    »Ja, so ähnlich wird es wohl sein. Aber ich weiß auch nichts Genaueres.«
    »Mir geht es genauso. Ich habe mir nie die Mühe gemacht, meinen Vater über die Restaurierung auszufragen. Ich nahm immer alles als selbstverständlich hin.«
    »Hör zu«, sagte Marilla, »ich habe eine Idee. Ich weiß, daß jeden Tag öffentliche Führungen durch das Restaurierungsgebäude gemacht werden. Wie wäre es, wenn wir einmal hingingen?«
    »Das ist wirklich eine unbezahlbare Idee, mein Schatz«, sagte Carl begeistert. »Ich werde mich erkundigen, wann die Führungen stattfinden, und bei der nächsten werden wir dabeisein.«
     
    *
     
    Der Gong hallte durch den großen ovalen Warteraum, und die Besucher, die sich für die ausgestellten Schaustücke interessiert hatten, drängten zu dem Eingang zum großen Vortragssaal.
    »Gottlob sind es nicht viele Besucher«, sagte Marilla und blätterte in dem Informationsbüchlein, das man ihnen ein paar Minuten vorher in die Hand gedrückt hatte.
    Blaubemützte Wachen standen an den Eingängen zum Vortragssaal. Es waren vielleicht Sitzgelegenheiten für fast tausend Menschen vorhanden, aber Carl bezweifelte, daß heute mehr als dreihundert an der Führung teilnehmen würden. Die Uhr an der Rückwand des Saales zeigte auf eine Minute nach zwei. Ein großer Mann mit gelangweiltem Gesichtsausdruck wartete vorn am Rednerpult.
    »Meine Damen und Herren«, begrüßte sie der Redner mit müder Stimme, »ich heiße Sie hiermit willkommen in der Los Angeles Zweigstelle des TDR. Wie Sie sicherlich alle wissen, bedeutet diese Abkürzung das Büro für Tests, Duplikation und Restaurierung. Dieses Büro ist dem Weltföderationsministerium für öffentliche Wohlfahrt angeschlossen.«
    Er pausierte, während einige Nachzügler ihre Sitze einnahmen. Dann fuhr er fort:
    »Alle Menschen auf der ganzen Welt können sich den Tests dieses Büros unterziehen. Der erste dieser Tests wird in der Regel mit sechs Jahren, der zweite mit achtzehn und der dritte mit dreißig Jahren absolviert.
    Wie Sie wissen, werden durch diese Tests der Intelligenzquotient der Testperson und ihre Stabilitätskurve festgestellt. Die Ergebnisse der Tests können öffentlich eingesehen werden. Sie und ich gehen bei unserem Umgang mit Fremden sehr oft von diesen Daten aus. Arbeitgeber benutzen sie, genauso wie Ärzte, Psychiater, Politiker. Wir hier im TDR sind der Meinung, daß ohne die Testunterlagen unsere heutige Welt gar nicht möglich wäre.«
    Er hustete. »Da wir die Unterlagen für jeden Menschen zu verwalten haben, ist die Organisation des TDR naturgemäß eine ausgedehnte. Wir haben Zweigbüros auf der ganzen Welt. Viele von Ihnen haben sich möglicherweise noch gar nicht klar gemacht, daß die Unterlagen, die Sie in den öffentlichen Informationszentralen einsehen können, von dem TDR zur Verfügung gestellt wurden.«
    »Ein Punkt für die Föderation«, flüsterte Carl.
    »Und ein Hoch dem TDR«, flüsterte Marilla zurück. »Wann kommt er denn endlich auf die Restaurierung zu sprechen.«
    »Erst mit dreißig Jahren«, fuhr der Redner fort, »kann sich ein Mann oder eine Frau um die Restaurierung bewerben. Natürlich muß ein solcher Bewerber völlige geistige Stabilität und eine überdurchschnittliche Intelligenz nachweisen können. Seine Stabilitätskurve muß die Hundertermarke überschritten haben, und seine Intelligenzkurve muß in allen Kategorien über der Hundertermarke liegen mit einem Durchschnittsquotienten, der mindestens 130 betragen muß.
    Wer diese Anforderungen erfüllt, kann ein entsprechendes Gesuch bei der Weltföderation einreichen.« Er lächelte die Versammlung an. »Ich brauche Sie nicht daran erinnern, daß jährlich nur 200 000 Menschen auf diese Weise ausgewählt werden,

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