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TS 10: Das vertauschte Ich

TS 10: Das vertauschte Ich

Titel: TS 10: Das vertauschte Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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Wahnvorstellung ist in letzter Zeit keine Seltenheit«, stellte Kennedy fest.
    »Sie kennen Mr. Kempton, nehme ich an«, sagte Greeley.
    »Ja, ich habe ihn schon früher hier in Ihrer Gesellschaft gesehen.«
    »Er ist ein guter Freund von mir«, fuhr Greeley fort. Dann wies er auf Carl. »Und unser Patient hier ist sein Sohn.«
    »Ihr Sohn…« sagte Kennedy, blickte Carl an und schüttelte seinen Kopf. »Bemitleidenswerter Fall.«
    »Der junge Mann«, fuhr Greeley fort, »denkt, daß ein gewisser John Hardesty von seines Vaters Körper Besitz ergriffen habe.«
    »Ist er manchmal gewalttätig?« fragte Kennedy.
    »Er neigt dazu«, antwortete Greeley. »Diese Wunden hier auf meinem Gesicht stammen von ihm. Es handelt sich, wie Sie schon selbst bereits erwähnten, um einen traurigen Fall. Bitte bestellen Sie Dr. Norovak, er möge uns über das Befinden des Patienten auf dem laufenden halten.«
     
    *
     
    Eine Stunde später wurde Carl durch einen langen Gang zu einem Zimmer geführt, dessen Einrichtung lediglich aus nur einem Bett, einem weißen Tisch, einem Stuhl und einem Waschbecken bestand. Die Fenster befanden sich hoch oben in der Wand. Sie waren vergittert.
    »Mein Name ist George«, sagte der Wärter an der Tür. »Wenn Sie sich anständig betragen, werden wir gut miteinander auskommen. Können Sie sich an Ihren Namen erinnern?«
    Carl musterte den jungen Mann im weißen Kittel. »Ja, George. Carl Kempten.«
    »Carl was?«
    »Kempton. K – e – m – p – t – o – n.«
    Der Wärter starrte ihn fassungslos an. Dann schloß er die schwere Tür. Im nächsten Augenblick erschien sein Kopf im Schiebefenster.
    »Würden Sie mir noch einmal Ihren Namen sagen?«
    »Carl Kempton.«
    »Dann habe ich doch richtig gehört.«
    Das Schiebefenster wurde geschlossen.

 
12. Kapitel
     
    Die beiden Männer schritten den Gang entlang und machten vor dem letzten Zimmer am Ende des Korridors Halt. Santrone steckte den Schlüssel in das Schloß.
    »Dieses Schloß hier muß geölt werden!« sagte er zu Henry, seinem Begleiter, indem er die Tür öffnete.
    Die beiden Männer standen im Türrahmen und blickten auf den jungen Mann, der lang ausgestreckt auf dem Bett lag.
    »Stehen Sie auf, Kleiner!« sagte Santrone und trat in das Zimmer. »Sie sind Carl Kempton, nicht wahr?«
    »Bis jetzt noch«, antwortete Carl und erhob sich. »Was ist los?«
    »Wir müssen eine Aufnahme von Ihnen machen. Wissen Sie etwas darüber?« fragte Santrone.
    »Ja, ein wenig schon.« Carl musterte Santrones Gesicht eingehend. »Nur eine Aufnahme? Ist das alles?«
    »Was erwarten Sie denn, Tanzmädchen vielleicht?«
    »Ich nehme an, daß diese Aufnahme die Vorstufe …«
    »Als erstes wird immer eine Aufnahme gemacht«, sagte Santrone.
    Einige Minuten später schritten die drei Männer den Gang hinunter.
    Durch ein Labyrinth von Korridoren erreichten sie schließlich eine Tür. Santrone öffnete sie, trat ein und schaltete das Licht an. Carl folgte ihm. Henry, als letzter, zog die Tür hinter sich zu.
    Das Zimmer war klein. Es machte den Eindruck eines elektrotechnischen Labors.
    Santrone nahm sich Carl sofort vor und machte eine Blutprobe.
    »Spaßig«, sagte er, »viele Leute würden eine Menge Geld für das bezahlen, was jetzt mit Ihnen geschieht.«
    »Was geschieht?«
    »Nun, ich meine die Aufnahme.«
    »Und was kommt danach?«
    »Keine Ahnung! Sie selbst werden das sicher besser wissen als ich. Auf Ihrer Karteikarte steht: dementia praecox! Was haben Sie?«
    »Wahnvorstellungen«, antwortete Carl. »Wahnvorstellungen über das Restaurierungsprogramm«, ergänzte er. »Ich bin der Meinung, daß der Föderation nicht bekannt ist, daß Leute aufgenommen und illegal restauriert werden.«
    Henry schob einen Tisch in die Mitte des Zimmers. Carl mußte sich drauflegen. Ein kompliziert aussehender Apparat senkte sich langsam über ihn. Santrone ordnete elektrische Geräte um seinen ganzen Körper. Nur die Arme blieben frei.
    »Sie dürfte etwas unbequem sein«, sagte Santrone und zeigte dabei Carl eine große Haube. »Dieses Ding hier ist innen mit Nadeln ausgestattet. Diese Nadeln machen die Gehirnaufnahme. Der Bewußtseinsinhalt wird über diese Drähte hier in die Gehirnbank geleitet.«
    Er stülpte ihm die Haube über den Kopf. Sofort drangen die Nadeln schmerzhaft in die Kopfhaut. »Obwohl aus Ihrer Karteikarte zu ersehen ist, daß die Aufnahme Ihres Gehirnes nicht benutzt werden wird, müssen wir sie anfertigen. Gleichzeitig machen wir eine

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